Adler Mannheim

Linden Vey, der große Wettkämpfer der Adler Mannheim

Der neue Adler-Stürmer Linden Vey hat schon in der Schweiz und Russland Meisterschaften gewonnen. Jetzt will er mit Mannheim den Titel in der Deutschen Eishockey Liga holen

Von 
Christian Rotter
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Linden Vey unterschrieb einen Jahresvertrag in Mannheim. © Bild Pix

Mannheim. Seit Jahren warten die Adler auf eine Finalteilnahme, den bislang letzten Titelgewinn feierten die Blau-Weiß-Roten 2019. Einmal unter Pavel Gross und zweimal unter Bill Stewart war zuletzt das Halbfinale Endstation. Klar ist: Die Adler wollen in der neuen Saison wieder hoch hinaus und haben einen Umbruch eingeleitet, um die Ziele zu erreichen.

Wer die Play-offs im Frühjahr verfolgt hat – und dabei vor allem die letzten Halbfinalpartien gegen Ingolstadt – muss zu diesem Schluss kommen: Gerade nach der langwierigen Verletzung von Nigel Dawes haben die Mannheimer einen Torjäger vermisst. Einen Stürmer, der auch mal aus nur einer halben Chance eine Bude macht und die Hundertprozentigen eiskalt verwertet. In Linden Vey hoffen die Adler, diesen Goalgetter gefunden zu haben. Der Kanadier sammelte in der vergangenen Spielzeit für den kasachischen KHL-Club Barys Astana 41 Scorerpunkte (18 Tore, 23 Vorlagen) in 57 Partien.

Sind aller guten Dinge drei?

„Ich war in meiner bisherigen Karriere immer jemand, der für eine gute Ausbeute in der Offensive bekannt ist. Ich habe aber gelernt, dass ohne eine gute Defensivleistung all die Tore gar nichts wert sind“, sagt der 32-Jährige, der sich in seiner kanadischen Heimat Saskatoon auf die neue Saison vorbereitete.

Mit den Adlern hat Vey viel vor. Mit den ZSC Lions aus Zürich (2018) und ZSKA Moskau (2019) hat er bereits zwei nationale Meisterschaften gewonnen. Warum sollten in Mannheim nicht aller guten Dinge drei sein? Vor allem den Titelgewinn in der KHL wird der Rechtsschütze nicht vergessen. „Dieser Triumph ist mir sehr ans Herz gewachsen. Damals in Moskau hatten wir eine aufregende Mannschaft – mit all den ehemaligen NHL-Jungs. Wenn du Meister wirst, schweißt dich das mit deinen Teamkollegen für immer zusammen“, betont Vey, der bis 2020 in Moskau blieb und über St. Petersburg den Weg zurück nach Astana fand – dort hatte er 2017 auch seine erste Saison außerhalb von Nordamerika verbracht.

In der kasachischen Hauptstadt lernte Vey vor sechs Jahren einen Mann kennen, der nun maßgeblichen Einfluss auf seine Entscheidung hatte, nach Mannheim zu wechseln: Nigel Dawes, der nach zwei Jahren im Adler-Trikot in diesem Sommer seine beeindruckende Profikarriere beendete. „Nigel ist ein guter Freund von mir. Wir haben uns nach dem gemeinsamen Jahr in Astana nie aus den Augen verloren. Ich habe mich bei ihm erkundigt, als das Angebot aus Mannheim kam“, erzählt Vey, der seine Erfahrungen der Moskauer Meistersaison in Mannheim einbringen will: „In Moskau war das Wettkampflevel verdammt hoch. Die Trainingseinheiten waren manchmal anstrengender als die Spiele, weil keiner gegen den anderen verlieren wollte. Wenn du dich dann noch gut verstehst, gibt dir das einen Push. Irgendwann ist die Mannschaft eine gut geölte Maschine.“

Geborener Wettkampftyp

Vey sagt, dass er in allem einen Wettkampf sieht – auf dem Eis, aber auch im täglichen Leben. Nach der Geburt seiner Söhne (zwei Jahre und ein Jahr alt) sei er aber etwas gelassener geworden. Ob er als Wettkampftyp auch ein schlechter Verlierer ist? „Das würde ich nicht sagen. Ich hasse es nur, zu verlieren – das ist ein großer Unterschied. Ich sehe das so: Du musst lernen, zu verlieren, bevor sich Erfolg einstellt“, betont Vey.

Wie es sich anfühlt, die entscheidenden Play-off-Partien zu verlieren, haben die Adler seit 2019 erfahren. Nun ist es Zeit, dass in Mannheim wieder Erfolge gefeiert werden. Vey soll dabei helfen. In den Testspielen und den ersten vier Partien der Champions Hockey League (CHL) hat sich das schon ganz gut angelassen. Mit Matthias Plachta und Daniel Fischbuch hat Vey eine gute Chemie aufgebaut und auch im Powerplay gezeigt, dass er mit seiner Übersicht eine Waffe sein kann. Das eine oder andere Tor würde sicherlich auch nicht schaden.

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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