Eishockey

Adler Mannheim nehmen viel Positives aus Tampere mit

Die Adler haben beim Champions-Hockey-League-Spiel in Tampere eine ansprechende Leistung gezeigt. Vor allem die Defensivspieler haben oft den Abschluss gesucht. Warum das so ist, erklärt Verteidiger Korbinian Holzer

Von 
Philipp Koehl
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Schoss in Tampere das einzige Tor für Mannheim: Adler-Verteidiger Korbinian Holzer. © Michael Ruffler

Tampere. Korbinian Holzer ging direkt auf ein Knie runter und ließ sich in dieser Pose noch ein, zwei Sekunden übers Eis gleiten. Der Grund: Der Verteidiger der Adler Mannheim hatte in der Champions-Hockey-League-Partie bei Titelverteidiger Tappara Tampere kur zuvor den 1:1-Ausgleich (56.) per Nachschuss erzielt und jubelte entsprechend. „Ich habe natürlich ein bisschen spekuliert, da Richtung Tor zu gehen, denn ich war mir sicher, dass der Jordan (Murray, Anmerkung der Redaktion) da den Puck durchbekommt mit seinem harten Schuss“, sagte Holzer und ergänzte: „Dass er dann genau vor meine Kelle fällt, war natürlich irgendwo auch glücklich, aber umso wichtiger war das Tor.“

Der Defensivspezialist zeigte im Duell beim finnischen Eishockeymeister und Champions-Hockey-League-Sieger eine gute Leistung, trat vor allem offensiv ungewohnt oft in Erscheinung. Ein Umstand, den Holzer mit der neuen Spielphilosophie der Mannheimer, die seit dem Amtsantritt des neuen Cheftrainers Johan Lundskog in der Kurpfalz vorherrscht, in Verbindung bringt. „Wir haben allgemein recht viele Freiheiten in der offensiven Zone und heutzutage gibt es ja keinen Verteidiger mehr, der nur noch vor dem eigenen Tor steht, sondern jederzeit ein Teil des Spiels sein muss. So sind wir ständig in Bewegung und haben in der Offensive verschiedene Varianten. Das macht es für die Verteidiger, aber auch für die Stürmer einfacher, da diese dann noch eine Anspielstation mehr haben“, erläuterte der 35-Jährige.

Ausbaufähige Chancenverwertung

Aber nicht nur Holzer, die ganze Adler-Mannschaft gab bei der 1:2-Niederlage nach Penaltyschießen in Finnland eine starke Visitenkarte ab. Schnell, körperbetont und zielstrebig agierten die Mannheimer gegen eines der Schwergewichte des europäischen Eishockeys. Lediglich die Chancenverwertung gegen den - zugegebenermaßen - überragend haltenden Tappara-Schlussmann Christian Heljanko war genauso ausbaufähig wie das Überzahlspiel. „Natürlich hätten wir die Chancen besser nutzen müssen, aber insgesamt haben wir einen starken Gegner nie wirklich zur Entfaltung kommen lassen und ihm stattdessen überwiegend unser Spiel aufgedrückt“, bilanzierte Holzer und zog insgesamt „sehr viel Positives“ aus der Partie.

Mit einem positiven Gefühl ging auch Holzers Verteidiger-Kollege Jyrki Jokipakka aus der Partie. Das lag neben dem Sportlichen aber vor allem daran, dass er mit seiner neuen Mannschaft in seiner Geburts- und Heimatstadt antreten durfte. „Es war schon ein bisschen komisch in Tampere zu spielen, aber ich habe es sehr genossen und es hat Spaß gemacht“, sagte der Zugang, der vor der Partie laut eigener Aussage sogar noch die Möglichkeit hatte, seine Eltern zu treffen.

Eine größere Familienzusammenkunft war aber nicht möglich, da die Adler bereits am Freitag ihre „Finnland-Reise“ fortsetzten und sich per Bus Richtung Rauma aufmachten. Dort wartet am Sonntag (15 Uhr) gegen Gastgeber Lukko Rauma, der bisher alle seine drei CHL-Partien für sich entscheiden konnte, das vierte Champions-Hockey-League-Spiel der laufenden Saison auf die Mannheimer. „Rauma hat ein gutes, schnelles Team. Das wird wieder eine schöne Herausforderung für uns werden“, sagte Jokipakka. Auch Holzer freut sich auf die zweite finnische Mannschaft innerhalb von vier Tagen: „Alle CHL-Spiele finden auf einem hohen Niveau statt. Das wird uns helfen, einen Kaltstart in die Liga zu vermeiden.“ Schon am Freitag (15. September, 19.30 Uhr) steht für die Adler der Ligaauftakt in Schwenningen an. Und Holzer hätte sicherlich nichts dagegen, wenn er dort wieder ein Tor von sich bejubeln dürfte.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkt Adler Mannheim

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