Eishockey - Adler zeigen Lerneffekt und gestalten die Play-off-Halbfinalserie mit dem 5:3-Erfolg in Berlin wieder offen / Am Dienstag steigt Spiel vier in Mannheim

Warum Kämpfer Hännikäinen wichtig für die Adler Mannheim ist

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Philipp Koehl
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Torjubel nach dem frühen 1:0: Markus Hännikäinen (re.) besticht mit seiner Leidenschaft. Er kann aber auch Tore schießen, wenn es sein muss. © Nordphoto/Pix

Mannheim. Die Adler Mannheim standen mit dem Rücken zur Wand - und haben eine Reaktion gezeigt. Im dritten Play-off-Halbfinalspiel bei den Eisbären Berlin hat die Mannschaft von Bill Stewart ein vorzeitiges Saison-Aus vermieden und die Serie nach dem Modus „Best of Five“ mit dem 5:3-Erfolg um mindestens ein Spiel verlängert.

Nun wollen die Mannheimer am Dienstag (19.30 Uhr) zu Hause in der SAP Arena den zweiten Sieg nachlegen und somit die entscheidende fünfte Partie in der Hauptstadt erzwingen. „Ich glaube, wir spielen schon die ganze Serie gut, waren auch in den ersten beiden Spielen - abgesehen von den jeweiligen Anfangsphasen - das bessere Team. Heute haben wir unsere Chancen zur richtigen Zeit genutzt und endlich den verdienten Sieg eingefahren“, sagte Markus Hännikäinen.

„Fühle mich wohl“

Bill Stewart verlangte nach der 3:6-Niederlage seiner Mannschaft im zweiten Duell, dass seine Spieler nun „schnell lernen“ müssten, wie man sich „in manchen Situationen cleverer“ verhält. Als zusätzlichen Impuls nahm Stewart dafür einen Spielerwechsel vor. Für Nationalspieler Markus Eisenschmid stürmte Ruslan Iskhakov. „Wenn du 13 Stürmer im Kader hast und etwas bewirken willst, musst du auch einmal wechseln. Das war nötig und hat für uns diesmal funktioniert. Aber Eisenschmid ist ein guter und wichtiger Spieler für uns. Wenn du solch einen Tausch vornimmst, ist das nie etwas Persönliches“, betonte Stewart.

Und der Erfolg gab ihm Recht. Seine Mannschaft agierte fokussierter, als noch in den ersten beiden Halbfinalpartien, ließ sich auch nicht von Rückschlägen aufhalten und schlug dann zu, als sie es am nötigsten brauchte.

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Stellvertretend dafür stand vor allem die nominell vierte Reihe um Jason Bast und Markus Hännikäinen. Stark, wie Letzter seinen Open-Ice-Check schon früh in der Partie durchzog, sich so Platz verschaffte und im Zusammenspiel mit Bast das wichtige 1:0 (4.) erzielte. „Jason hat mir einen super Pass über zwei Schläger hinweg gespielt. Das war deutlich schwieriger als mein Tor, deswegen gehört mein Dank ihm“, meinte Hännikäinen zurückhaltend. Dabei hatte der Finne durchaus einen großen Anteil am Auswärtserfolg. Er möchte seinen Gegner nicht nur schlagen, sondern ihm dabei auch unter die Haut gehen. Dafür ist Hännikäinen nicht nur läuferisch stark, sondern bestreitet zudem jeden Zweikampf mit vollem Einsatz, hechtet nach jedem Puck und ist auch noch torgefährlich, wenn es nötig ist.

„Ich liebe solche Spiele, wenn die Arena voll ist und man die Spannung auf dem Eis förmlich spüren kann. Das ist das Beste“, sagte der Flügelstürmer und ergänzte mit Blick auf seine Spielweise: „Ich versuche, im mentalen Bereich ein Anführer zu sein. Wenn ich rausgehe, lasse ich mein Herz auf dem Eis und haue einfach alles raus, was ich habe.

Es dauerte jedoch seine Zeit, bis die 29-jährige Nachverpflichtung von Jokerit Helsinki zum eigenen Spielstil in Mannheim fand. „Ich denke, das ist normal. Es ist ja auch ein bisschen was passiert, seitdem ich hier bin. Allein der Austausch des Trainerteams ist ja nicht alltäglich. Aber mittlerweile fühle ich mich hier sehr wohl und weiß, wie ich, wie wir spielen wollen - und das macht es für mich natürlich auch einfacher“, sagte er.

An Hännikäinens mentaler Stärke können sich auch seine Mitspieler aufrichten. Bemerkenswert, wie die konsequent sich die Adler präsentierten. Aufwand und Ertrag standen zudem auch mal in einem positiven Verhältnis zueinander. Just als die Eisbären im dritten Drittel den Druck für den 2:2-Ausgleichtreffer stetig erhöhten, erzielte Nico Krämmer das 3:1 für die Mannheimer (47.). „Die Jungs zeigen schon seit 27 Tagen, also seitdem ich hier bin, sehr viel Charakter“, lobte Stewart seine Mannschaft.

Fokus auf nächste Partie

„Die Partie war mental schon sehr hart. Wenn wir nicht gewonnen hätten, wäre die Saison für uns vorbeigewesen“, gab Adler-Stürmer Nigel Dawes zu. Der Torjäger sorgte mit seinen drei Treffern (31., 51. und 60.) aber auch dafür, dass die Blau-Weiß-Roten die Eisbären in Schach halten konnten. „Das war aber erst der erste Schritt. Jetzt spielen wir zu Hause und wollen wieder gewinnen“, gab Dawes die Richtung vor. Und Kämpfer Hännikäinen ergänzte: „Am Dienstag geht es wieder von vorne los. Das sind die Play-offs, da musst du in jedem Spiel fokussiert sein.“

Ob Stewart dann wieder die Aufstellung verändern wird? „Das weiß ich noch nicht“, sagte er auch mit Blick auf den angeschlagenen Joonas Lehtivuori. Der Verteidiger konnte nach dem Aufwärmprogramm wegen einer Oberkörperverletzung nicht am Spiel teilnehmen.

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Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkt Adler Mannheim

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