Eishockey - Mannheimer gewinnen drittes Play-off-Halbfinale in Berlin mit 5:3 / Nigel Dawes erzielt einen Hattrick

Adler Mannheim senden ein Lebenszeichen

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Philipp Koehl
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Nigel Dawes (Mitte) jubelt. Mit drei Toren führte der Routinier die Adler Mannheim zum 5:3-Sieg bei den Eisbären Berlin. © Pix

Berlin. So leicht geben sich die Adler Mannheim nicht geschlagen. Im dritten Play-off-Halbfinale schlugen sie die Eisbären Berlin am Sonntag mit 5:3 (1:1, 1:0, 3:2) und verkürzten die Serie „Best of Five“ damit auf 1:2-Siege.

Die nächste Partie steigt am Dienstag (19.30 Uhr) in der SAP Arena. In diesem Duell gibt es für Nigel Dawes nur ein Ziel „Wir müssen nun auch zu Hause unseren Job machen“, sagte der gebürtige Kanadier, der mit seinen drei Toren zum Sieggaranten avancierte. Verteidiger Korbinian Holzer ergänzte: „Wir haben nichts mehr zu verlieren, das hat man heute gesehen.“

Adler-Trainer Bill Stewart gab seiner Mannschaft von außen einen neuen Impuls mit in die Partie und setzte auf Ruslan Iskhakov. Für ihn rotierte Nationalspieler Markus Eisenschmid aus der Mannschaft. Borna Rendulic wechselte in die Reihe zu Jordan Szwarz und Dawes.

Eisbären Berlin – Adler  3:5

  • Drittelergebnisse: 1:1, 0:1, 2:3.
  • Die Adler: Brückmann – Reul, Akdag; Larkin, Katic; Holzer, Lehtivuori; Dziambor – Plachta, Desjardins, Wolf; Dawes, Szwarz, Rendulic; Iskhakov, Wohlgemuth, Krämmer; Hännikäinen, Bast, Elias.
  • Tore: 0:1 Hännikäinen (3:19), 1:1 Nielsen (6:40), 1:2 Dawes (30:47), 1:3 Krämmer (46:23), 1:4 Dawes (50:09), 2:4 Byron (57:19), 2:5 Dawes (59:10) 3:5 Södergran (59:37).
  • Schiedsrichter: Sean MacFarlane (USA) und Aleksi Rantala (Finnland).
  • Zuschauer: 13 951.
  • Strafzeiten: Berlin 8 – Adler 10.
  • Nächstes Spiel, 4. Play-off-Halbfinale: Dienstag (19.30 Uhr, SAP Arena)

Die Mannheimer versuchten gegen druckvoll agierende Berliner, durch ihr Konterspiel zum Erfolg zu kommen. Und machten das ansehnlich: Stark, wie Jason Bast das Auge für den mitgelaufenen Markus Hännikäinen hatte, querlegte und der erneut emsig arbeitende Finne humorlos zur Gästeführung traf (4.). David Wolf hatte zwei Minuten später gar den zweiten Treffer auf dem Schläger, er scheiterte jedoch am gut reagierenden Eisbären-Schlussmann Mathias Niederberger.

Wolf war es aber auch, der sich wenig später eine vermeidbare Strafe leistete. Mark Zengerles Versuch geriet im anschließenden Powerplay zu hoch (7.), aber Frans Nielsen machte es besser: Da Szwarz nach einem Block mit schmerzverzerrtem Gesicht zum Wechsel fuhr, war Nielsen völlig blank, Teamkollege Leo Pföderl spielte ihm den Puck auf den Schläger und der Ex-NHL-Akteur platzierte diesen zum Ausgleich im Netz (7.). „Ich muss die Scheibe da einfach nur rausbekommen. Dann fällt der Treffer gar nicht“, zeigte sich Nico Krämmer selbstkritisch.

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Lehtivuori angeschlagen raus

Berlin hatte in der Folge mehr von der Partie, die Adler verstanden es jedoch, sich immer wieder gefährliche Chancen herauszuspielen. Vor allem die vierte Reihe wusste zu überzeugen. Bast schoss die Scheibe nach Pass von Hännikäinen am Tor vorbei (11.) und scheiterte in der 14. Minute an der Schulter von Niederberger. Auf der Gegenseite testeten erneut Nielsen, Johan Södergran (beide 13.) sowie Giovanni Fiore die Reflexe von Mannheims Schlussmann Felix Brückmann. Bitter aus Adler-Sicht: Verteidiger Joonas Lehtivuori versuchte es zwar, der Finne musste allerdings wegen einer Oberkörperverletzung passen.

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Ab dem zweiten Drittel fanden die Mannheimer bessere Lösungen gegen das aggressive Pressing der Gastgeber und spielten die Scheibe einfacher von hinten heraus. Södergran hatte zwar die erste nennenswerte Chance (23.), doch die Adler bekamen nun mehr Zugriff. Als der Berliner Jonas Müller auf die Strafbank musste, ließen gleich mehrere Mannheimer die erneute Führung liegen. Weder Hännikäinen (24.) noch Rendulic und Matthias Plachta (25.) konnten Niederberger überwinden. Als Szwarz in der offensiven Zone zu kompliziert dachte und den Pass statt den Schuss suchte, hätte sich das fast gerächt. Pföderl tauchte im Gegenzug vor Brückmann auf, fand im Adler-Goalie aber seinen Meister (27.): Brückmann - ein Rückhalt, den die Adler benötigten, um vorne kreativ zu werden.

Nach einem starken Unterzahlspiel schlugen die Gäste zu: Mark Katic gewann an der Bande einen wichtigen Zweikampf, spielte vor den Kasten auf Dawes und der Torjäger musste nur noch seinen Schläger reinhalten - 1:2 (31.). Rendulic, der jedoch zu wenig Platz für einen platzierteren Schuss bekam, und Dawes hatten den dritten Adler-Treffer auf dem Schläger (34. und 39.). Blaine Byron (36.) scheiterte auf der anderen Seite an Brückmann, ehe beide Mannschaften zum Durchschnaufen in die Kabinen durften.

Im dritten Drittel kamen die Eisbären zwar mit viel Druck aus der Kabine, es waren jedoch die Adler, die die richtige Antwort parat hatten. Tim Wohlgemuth fand Krämmer vor dem Gehäuse der Eisbären und der unermüdliche Arbeiter ließ sich nicht zweimal bitten - 1:3 (47.). Und damit nicht genug: Als die Adler in Überzahl randurften, spielten sie das sehr geduldig. Zwei Sekunden vor Ablauf der Strafe hämmerte Dawes schließlich den Puck zum 4:1 aus Mannheimer Sicht unter die Latte (51.) - die Vorentscheidung.

Zwar traf Blaine Byron noch einmal für den Titelverteidiger (58.) in Überzahl, doch Dawes machte mit seinem dritten Treffer des Abends alles klar (60.). Der Abschluss von Södergran zum 3:5 (60.) war da nicht mehr als Ergebniskosmetik.

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Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkt Adler Mannheim

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