Mannheim. Es war ein Bild zum Schmunzeln, das Daniel Fischbuch am Sonntagnachmittag unmittelbar nach seinem Treffer abgab. Auf seinem Hintern sitzend schlitterte er in der SAP Arena an der jubelnden Nordwestkurve vorbei - die eigenen Arme in die Höhe gestreckt - und hatte sichtlich Spaß. Dem Stürmer der Adler Mannheim gelang wenige Augenblicke zuvor der siegbringende Treffer zum 2:1 (1:1, 0:0, 1:0)-Erfolg über den ERC Ingolstadt. Er besiegelte damit den dritten Sieg in Folge für die Blau-Weiß-Roten in der Deutschen Eishockey Liga (DEL).
Ausgerechnet Fischbuch, dürften sich wohl nicht wenige der 10 132 Zuschauer in der stimmungsvollen SAP Arena gedacht haben, als der Angreifer in der 44. Minute erst ERC-Torwart Michael Garteig aus untypischem Winkel im kurzen Eck zum 2:1 überwand und dann stürzte. Denn Fischbuch rackerte in dieser Saison bisher zwar tadellos, hatte im Abschluss aber kaum Glück. Erst ein Treffer gelang dem Spieler mit der Nummer 71 vor dieser Partie. „Ich habe mir gedacht, ich halte einfach mal drauf. Zum Glück ist er reingegangen“, beschrieb der 30-Jährige seinen Treffer mit einem breiten Schmunzeln auf den Lippen.
Die junge Garde überzeugt
Sein Cheftrainer Johan Lundskog musste vor der Begegnung mit einer anderen schwierigen Situation zurecht kommen. Dem Schweden standen am Sonntag nur elf gesunde Stürmer zur Verfügung. Der Grund: Neben Ryan MacInnis und Matthias Plachta fiel nun auch Tom Kühnhackl angeschlagen aus. „Ich hoffe, dass er am Freitag wieder einsatzbereit ist, aber wir müssen abwarten“, sagte Lundskog nach der Partie. Wohlwissend, dass noch ein weiterer Angreifer fehlen wird. Mittelstürmer Jordan Szwarz verletzte sich gegen Ingolstadt im ersten Drittel und kehrte in der Folge nicht mehr aufs Eis zurück.
„Nun müssen unsere jungen Spieler einen Schritt nach vorne machen und eine größere Rolle einnehmen. Es ist wichtig für uns, dass sich die Jungs entwickeln und diese Möglichkeit dazu gebe ich ihnen“, sagte Lundskog mit Blick auf Simon Thiel oder Zugang Yannick Proske und ergänzte: „Ich bin mir sicher, dass sie uns noch sehr helfen werden, denn sie haben zuletzt einen sehr guten Job gemacht.“
In der Tat: Die junge Garde um Proske, Thiel und auch Markus Eisenmenger brachte sowohl am Freitag in Bremerhaven als auch am Sonntag gegen Ingolstadt jede Menge Energie ins Spiel, setzte ihre Gegenspieler unter Druck und erarbeitete sich somit gute Chancen. Proske, der von ERC-Raubein Colton Jobke einen harten Check einstecken musste, gelang deshalb bei seinen ersten beiden Spielen für die Adler auch direkt zwei Vorlagen. Für Jobke war der Arbeitstag nach seinem Check indes frühzeitig beendet.
Doch der Reihe nach: In einer intensiv geführten Partie war es Stefan Loibl, der die Mannheimer nach einem sehenswerten Solo, das er vom eigenen Bullykreis aus startete, in Führung schoss (10.) „Ich habe gesehen, dass ich Platz habe, konnte entsprechend Tempo aufnehmen und habe dann den Verteidiger als Sichtschutz benutzt“, beschrieb Loibl selbst seinen Treffer, der gleichzeitig auch sein erstes DEL-Saisontor markierte. „Es wäre natürlich schön gewesen, wenn mein erstes Tor noch früher in der Saison gefallen wäre, aber am Ende zählt nur, dass das Team gewinnt und nicht die eigenen Tore“, stellte sich Loibl voll in den Dienst der Mannschaft.
Tiefensee steckt Lapsus gut weg
In der Folge brachte jedoch ein Lapsus von Arno Tiefensee Ingolstadt zurück in die Partie. In eigener Überzahl wollte der Adler-Schlussmann - weit vor dem eigenen Tor - das Spiel schnell machen, er übersah den heraneilenden ERC-Stürmer Andrew Rowe und spielte ihm so den Puck direkt auf die Kelle. Der Routinier bedankte sich und schob zum 1:1 ein (13.). Doch der 21-jährige Tiefensee brach in der Folge nicht auseinander, im Gegenteil. Gerade im zweiten Drittel, als die Mannheimer zu viel Zeit auf der Strafbank verbrachten, hielt er seine Farben in der Partie. „Es freut mich sehr, wie Arno nach diesem Rückschlag zurückgekommen ist und uns geholfen hat“, sagte Lundskog.
Im dritten Drittel nahmen die Adler das Heft des Handelns dann wieder in die Hand und trafen letztlich durch Fischbuch zum viel umjubelten 2:1. Da die Mannheimer in der Folge gleich mehrfach die Vorentscheidung verpassten, durften sie sich bei Tiefensee und dem Torgestänge, an dem ERC-Angreifer Casey Bailey scheiterte (57.), für den dreifachen Punktgewinn bedanken. Neben diesem Sieg des Willens bleiben aber auch die vielen Ausfälle im Sturm. „Wir rücken jetzt noch enger zusammen und gehen gemeinsam durch diese Situation“, betonte Fischbuch - diesmal ohne Spaß.
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