Tennis

Grün-Weiss Mannheim selbstverschuldet unter Zugzwang

Tennis-Bundesligist Grün-Weiss Mannheim hat sich durch die Niederlage gegen Augsburg in Nöte gebracht. Am Sonntag gegen Aachen muss ein Heimsieg her. Teamchef Gerald Marzenell fand dafür ungewöhnlich deutliche Worte

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Jörg Aberle
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Mannheims Teamchef Gerald Marzenell fand nach der letzten Niederlage klare Worte, doch jetzt richtet er den Blick wieder nach vorn. © Michael Ruffler

Mannheim. Mannheims Teamchef Gerald Marzenell ist nicht dafür bekannt, bei Siegen in große Euphorie zu verfallen oder bei Niederlagen alles schlecht zu reden. Zudem hält der 60-Jährige stets die schützende Hand über seine Spieler, wenn Negativereignisse die Saisonziele gefährden könnten, um nicht noch mehr Druck auf seine Mannschaft zu laden. In den vergangenen Jahren gab es auch wenig Anlass für Kritik. Drei Meisterschaften, eine Vizemeisterschaft und ein Mittelfeldplatz standen zu Buche. Kein Team in der Tennis-Bundesliga war zuletzt erfolgreicher.

Doch nach der Niederlage gegen den Abstiegskandidaten und krassen Außenseiter TC Augsburg (2:4) konnte der Teamchef nicht wie gewohnt zur Tagesordnung übergehen. Er wählte Worte, die in ihrer Deutlichkeit selten zuvor fielen. „Ich bin natürlich maßlos enttäuscht. Ich hatte an alle appelliert, dass wir voll da sein müssen und Augsburg gefährlich ist. Aber dass sie uns so den Schneid abkaufen, und so gut spielen, damit habe auch ich nicht gerechnet“, hallte der Ausrutscher in der richtungsweisenden Partie bei Marzenell noch nach.

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Jörg Aberle
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Gegen den TK Kurhaus Aachen (Sonntag, 11 Uhr) steht Grün-Weiss somit selbstverschuldet unter Zugzwang. Denn die Mannheimer (2:4 Punkte) stecken punktgleich mit den Teams Blau-Weiss Aachen, Gladbacher HTC und eben Augsburg vor dem Tabellenletzten FTC Palmengarten (1:5) im Tabellenkeller. Nach Marzenells Kalkulation für die ersten vier Spieltage muss am Sonntag ein Sieg her, um wieder in ruhiges Fahrwasser zu gelangen. „Das war eine enttäuschende Niederlage ohne Wenn und Aber. Das braucht man nicht schönreden, weil wir die Chance hatten, unten wegzukommen, und uns an die oberen Tabellenplätze hätten herantasten können. Jetzt stecken wir mitten unten drin. Jetzt kann in dieser Saison alles passieren“, redet Marzenell Klartext.

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Der Druck, gewinnen zu müssen, ist plötzlich groß, denn auch der Spielplan lässt weitere negative Überraschungen kaum zu. Dabei richtet Marzenell seinen Appell nicht nur an seine Spieler. „Wir brauchen jetzt die Unterstützung der Zuschauer, um gegen Aachen gut zu spielen. Das kann schon noch mal den einen oder anderen Punkt ausmachen, denn Aachen steht mit Versmold an der Tabellenspitze. Das wird ein ganz heißer Tanz“, sagt Mannheims Teamchef und ergänzt: „Man darf es nicht nur negativ sehen, aber es muss einem schon bewusst sein, dass es eine schwere Saison ist.“ Nach der Partie gegen Aachen gastiert sein Team in Gladbach, ehe es dann zuhause Großhesselohe empfängt - keine leichten Aufgaben.

Olympiateilnehmer Dominik Koepfer steht für Einsatz bereit

Im Heimspiel am Sonntag hofft Marzenell noch auf den Einsatz seiner Nummer eins Pedro Martinez, der in Hamburg jedoch das Halbfinale am Samstag gegen Alexander Zverev erreichte. Ausgang offen. Vor den Olympischen Spielen in Paris wäre es für Martinez der letzten Saison-Einsatz für Grün-Weiss. Der kommende Olympionike Dominik Koepfer ist nach seinen Verletzungsproblemen in den vergangenen Wochen dagegen fest eingeplant.

Der Weltranglisten-62. kam schon am Freitag nach Mannheim und bereitete sich mit Andrea Collarini und Gerald Melzer auf sein Saison-Debüt vor. Auch Bernabé Zapata Miralles und Kevin Krawietz sollen spielen und mit Siegen wieder für Optimismus sorgen.

Redaktion

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