Tennis

Wimbledon, Olympia und die Thiem-Frage: Ungewissheiten bei Grün-Weiss Mannheim vor Saisonstart

Am Sonntag startet Grün-Weiss Mannheim in die neue Saison der Tennis-Bundesliga. Teamchef Gerald Marzenell glaubt, dass eine Prognose so schwierig wie selten ist. Das liegt auch an einigen offenen Fragen

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Jörg Aberle
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Daniel Steinbrenner (l.) und Gerald Marzenell von Grün-Weiss haben noch mit einigen Fragezeichen zu kämpfen. © PIX/Ruffler

Mannheim. Der Reiz in einer anstehenden Aufgabe im Sport liegt häufig auch darin, mit Unwägbarkeiten klar zu kommen. Die unkalkulierbaren Probleme kurzfristig zu lösen und am Ende dennoch zum Erfolg zu kommen, sorgen für den gewissen Nervenkitzel und zu Siegen, die noch lange in Erinnerung bleiben. Auch Tennis-Bundesligist Grün-Weiss Mannheim, der am Sonntag (13 Uhr) in Versmold in die neue Saison startet, hat noch mit einigen Variablen zu kämpfen, was sowohl an den eigenen Aufstellungen, der unberechenbaren Konkurrenz sowie der unbeständigen Wetterlage liegt. Nur eines in bisher in Stein gemeißelt: vom 7. Juli bis zum 11. August dreht sich am Neckarplatt für fünf Wochen alles um die Tennis-Bundesliga.

„Dieses Jahr ist die Liga so unberechenbar. Jedes Spiel wird megaintensiv und ein kleines Endspiel für sich, wo wir alles raushauen müssen. Auch die Aufsteiger Augsburg und BW Aachen haben sehr gute Mannschaften“, erklärte Grün-Weiss- Trainer Daniel Steinbrenner bei der Pressekonferenz am Mittwoch. Vor allem auf einen guten Saisonstart komme es an, um sich mit einem Punktepolster auf die hinteren Plätze früh Luft zu verschaffen und eine sorgenfreie Runde zu spielen.

Teamchef Marzenell wäre mit Mittelfeldplatz zufrieden

Ob es dann sogar wieder zur Vizemeisterschaft reicht? „Es gibt drei Favoriten von der Papierform her, die kaum zu ärgern sein werden. Titelverteidiger Bredeney und Großhesselohe, die über das größte Budget verfügen, und Gladbach“, sieht Marzenell, der eine Platzierung „im Mittelfeld unterschreiben“ würde, andere Teams ganz vorne. Der erfahrene Teamchef weiß, dass es eine schwierige Saison werden kann. „Die Luft ist dünn, wenn man die Aufstellungen der Gegner in den nächsten Wochen sehen wird.“

Tennis Bundesliga 2024

Das Team: 1. Pedro Martinez, 2. Dominik Koepfer, 3. Dominic Thiem, 4. Radu Albot, 5.Andreas Pellegrino, 6. Bernabé Zapata Miralles, 7. Daniel Rincon, 8. Andrea Collarini, 9. Nikolas Sanchez Izquierdo, 10. Jerome Kym, 11. Carlos Lopez Montagud, 12. Federico Delbonis, 13. Max Rehberg, 14. Daniel Cukierman, 15. Gerald Melzer, 16. Kevin Krawietz, 17. Philip Florig, 18. Tom Siebold.

Grün-Weiss-Termine: So., 7.7., 11 Uhr: Versmold (A) / Fr., 12.7., 13 Uhr: FTC Palmengarten (H) / So., 14.7., 11 Uhr: TC Augsburg (H) / So., 21.7., 11 Uhr Kurhaus Aachen (H) / So., 28.7., 11 Uhr: Gladbacher HTC (A) / Fr., 2.8., 13 Uhr: TC Großhesselohe (H) / So., 4.8., 11 Uhr: 1860 Rosenheim (H) / Fr., 9.8., 13 Uhr: TC Bredeney (A) / So., 11.8., 11 Uhr: TK Blau-Weiss Aachen (A).

 

Seine Aufstellungen werden vor allem durch Wimbledon und Olympia und die daraus resultierenden Turnierplanungen der Spieler stark beeinflusst. „Kevin Krawietz ist fest für die ersten drei Heimspiele eingeplant. Noch spielt er jedoch in Wimbledon. Das sind so die Unwägbarkeiten, auf die man kurzfristig reagieren muss“, erklärt Marzenell.

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Auch Dominik Koepfer war dem teamchef fest für die ersten Saisonspiele fest eingeplant, musste jedoch wegen einer Knöchelverletzung in Wimbledon passen. Zudem wurde er vom DTB für Olympia nominiert. Auch die Einsätze von Vielspieler Pedro Martinez, der im vergangenen Jahr alle sieben Einzel gewann, und mit gestiegenem Selbstvertrauen in der Weltrangliste bis auf Rang 45 stürmte, wackeln. Denn der Spanier muss als Topspieler die Pflichtturniere der ATP in Montreal und Cincinnati spielen und wird somit die zweite Hälfte der Saison fehlen. Zum Start ist er jedoch gesetzt.

„Gutes Bauchgefühl“ bei Dominic Thiem, wenn Olympia nicht wäre

Und dann wäre noch die Frage nach dem Grand-Slam-Sieger zu klären. Schlägt Dominic Thiem noch mal am Neckarplatt auf? „Dominic will super gerne für uns spielen, ohne Wenn und Aber. Unser Bauchgefühl sagt uns, dass er spielen wird. Es wäre das letzte Match auf deutschem Boden, bevor er Ende des Jahres seine Karriere beendet“, erläutert Marzenell. Noch hat Thiem aber eine Wildcard für die Olympischen Spiele in Aussicht, was einen Einsatz in der Kurpfalz erheblich erschweren würde. „Wenn er spielt, dann ist die Anlage rappelvoll. Die Zuschauer sind unser Lebenselixier“, hat der Teamchef die Hoffnung, auch mit Blick auf ein finanziell lukratives Heimspielwochenende, nicht aufgegeben.

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Verletzungsprobleme bremsten nach Topleistungen im vergangenen Jahr auch Bernabé Zapata Miralles aus. Bei Grün-Weiss soll sich der Spanier wieder Selbstvertrauen holen. „Er hat ein richtiges Tief gehabt und schwankt immer noch in seinen Leistungen, aber Bernabé ist in der Liga immer eine Maschine, den wir immer bringen können. Er will alle Spiele bestreiten“, hat Steinbrenner den 27-Jährigen auf dem Zettel. Der Argentinier Federico Delbonis wird dagegen die letzten fünf Spiele zur Verfügung stehen. Nach seinem Karriereende macht er für vier Wochen einen Abstecher nach Europa und wird für Mannheim aufschlagen. Dann wird sich zeigen, wie gut der 33-Jährige noch in Form ist. Eine reizvolle Aufgabe mit vielen Variablen eben, die - wenn erfolgreich gemeistert - für besonders große Freude sorgen würde.

Redaktion

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