Schloss

Wie es jetzt im Rittersaal im Mannheimer Schloss aussieht

Nach dem Wasserschaden durch die Sprinkleranlage der Universität stand im Rittersaal ein Gerüst. Das ist jetzt weg. Wie es nun mit der Sanierung im Mannheimer Schloss weitergeht

Von 
Peter W. Ragge
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Luftentfeuchter im Rittersaal, wo das Gerüst jetzt seit Montag ganz abgebaut ist und nun das Parkett geprüft wird. © Thomas Tröster

Mannheim. Nun ist es weg: das Gerüst, das seit Februar im Rittersaal stand. Es war dort wegen eines Wasserschadens aufgestellt worden, um die Decke und das Deckenfresko zu untersuchen. Zumindest dort oben wurden keine gravierenden Schäden festgestellt, aber Ursache und das gesamte Ausmaß der Folgen des Wasserschadens sind weiter offen.

Im Rittersaal im Mannheimer Schloss laufen weiter die Luftentfeuchter

Noch laufen zwei Luftentfeuchter in dem prachtvollen Raum. Aber nach und nach sind jetzt 6100 Gerüstteile aus Stahl und Aluminium von zusammen 60 Tonnen Gewicht von Monteuren der Mannheimer Firma RJ Gerüstbau + Zugangstechnik wieder demontiert worden.

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„Die besondere Anforderung war natürlich, in dem historischen Saal keine weiteren Schäden anzurichten, also mit sensibler Hand die Montage und dann Demontage des Gerüstes umzusetzen“, so Hans-Peter Restle, der Geschäftsführer der Firma. Marco Grübbel, Leiter von Amt Mannheim und Heidelberg von Vermögen und Bau Baden-Württemberg, ist ihr dankbar, dass sie nach dem Wasserschaden so schnell reagiert hat. „Wir haben einen Rahmenvertrag, da mussten eben andere Baustellen warten“, so Grübbel.

Mitte Februar war aus noch ungeklärter Ursache die Sprinkleranlage in der Bibliothek der Universität, die sich oberhalb der Beletage des Schlosses befindet, ausgelöst worden. Daraufhin drangen große Mengen an Wasser durch die Decke. Es ergoss sich in Sturzbächen in den Saal, stand teilweise knöcheltief.

Kronleuchter waren ebenso durchnässt wie der Boden

Zunächst die Feuerwehr und dann die ganze Schloss-Mannschaft hätten „schnell mit Wassersaugern reagiert und größere Schäden verhindert“. Anfangs habe man „Angst gehabt, dass das Deckengemälde stark beschädigt ist oder gar die Decke ’runterkommt“, so der Amtsleiter. Da die Decke aber nicht aus Gips bestehe, der durch die Wassermassen aufgequollen wäre, sondern aus Kalkgemisch, sei kein so großer Schaden entstanden wie anfangs befürchtet. Die Deckenkonstruktion und der Zwischenraum zum Gemälde seien von einem Statiker sowie per Probebohrung und Kamera untersucht worden. Sie habe sich als stabil erwiesen, das Deckenfresko ebenso.

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„Aber es trocknet alles relativ langsam“, sagt Grübbel. Die Kronleuchter und ihre Elektronik waren ebenso kräftig durchnässt wie der Boden. Wie stark der Parkettboden beschädigt ist, kann erst jetzt endgültig festgestellt werden, nachdem das Gerüst weg ist. Dann soll ein Sachverständiger eine Schadenskartierung vornehmen. Grübbel ist aber optimistisch, „dass man einen Großteil des Parketts noch abschleifen kann“, um die Schäden durch das Wasser zu beheben. „Wahrscheinlich muss man nur partiell sanieren“, so der Amtsleiter, und diesen Anteil schätzt er auf etwa zehn Prozent des Parketts, wo das Holz durch die Feuchtigkeit so stark gewellt und uneben geworden ist, dass es ausgetauscht werden muss.

Stand bisher bleibt es aber dabei, dass der Rittersaal bis zum Jahresende gesperrt ist. Daher ist der Eintrittspreis bei Schlossbesichtigungen für Erwachsene weiter von neun Euro auf acht Euro gesenkt. Der ermäßigte Preis beträgt vier Euro. Der Saal war im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört, aber von 1956 bis 1961 nach historischem Vorbild rekonstruiert worden.

Redaktion Chefreporter

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