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Was sich beim Mannheimer Neujahrsempfang im Rosengarten 2024 ändert

Auch wenn das Grundkonzept für das große Bürgerfest am 6. Januar im Rosengarten bleibt, setzt Mannheims neuer OB Christian Specht beim Neujahrsempfang frische Akzente. Was genau das neue Konzept beinhaltet

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Peter W. Ragge
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Gedränge rund um viele Infostände – das soll es auch beim Neujahrsempfang 2024 wieder geben. © Markus prosswitz

Mannheim. Mehr Dialog, mehr Begegnung - zahlreiche neue Akzente setzt Oberbürgermeister Christian Specht beim Neujahrsempfang der Stadt am Dreikönigstag, dem 6. Januar, im Rosengarten. Er wird unter dem Motto „Demokratieförderung, Bürgerbeteiligung und Ehrenamt“ stehen und etwas anders ablaufen als in den über 20 Jahren zuvor.

Der bewährte Rahmen, der bewährte Termin bleibt“, erklärt Melanie Köhler-Brunke von der Abteilung Veranstaltungen und Protokoll im Rathaus, die den Tag als Projektleiterin federführend organisiert. Zwar sei für den neuen Oberbürgermeister Specht „völlig klar gewesen, dass diese Marke Neujahrsempfang als in dieser Größenordnung einzigartiges Bürgerfest erhalten bleibt“, so Rainer Gluth, der Abteilungsleiter. Aber Specht habe „einige Themen anders akzentuieren wollen“, die ihm besonders sichtig sind“.

Ehrenamt im Mittelpunkt

So wird es kein steifes Defilee mehr geben, bei dem der Oberbürgermeister - vor der Stadtfahne stehend - die Neujahrsglückwünsche der Bürger entgegennimmt, die dafür lange Schlange stehen müssen. Stattdessen gibt es einen „OB-Treff“ und dort die Gelegenheit für lockere Gespräche mit dem Stadtoberhaupt.

Zudem verzichtet Specht auf den Festredner, der sonst - nach der Neujahrsansprache des Oberbürgermeisters - meist zum Jahresthema vor vollen Reihen im Mozartsaal gesprochen hat. Stattdessen wird es eine Gesprächsrunde zum Thema Ehrenamt geben. Mit dabei sind: Dominik Mondl (TV 1880 Käfertal), Ines Reichel (Freiwillige Feuerwehr, Abteilung Innenstadt) und Esther Noack (Vorlesepatin der Stadtbibliothek). Dem schließt sich eine weitere Gesprächsrunde zum Thema regionale Zusammenarbeit an. Hier wirken neben Oberbürgermeister Specht auch seine Amtskollegen aus Heidelberg Eckart Würzner, und Ludwigshafen, Jutta Steinruck, mit. Sie sind damit nicht nur erstmals beim Mannheimer Neujahrsempfang dabei, sondern auch gleich noch Akteure.

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Zudem werden im Mozartsaal die 2024 in Mannheim anstehenden Veranstaltungshöhepunkte hervorgehoben. Anlässlich der Handball-Europameisterschaft der Männer tritt Uwe Gensheimer (Rhein-Neckar Löwen) auf, als Einstimmung auf die Ausstellung „Die Neue Sachlichkeit“ ab Herbst in der Kunsthalle wollen Studenten der Musikhochschule ein Medley mit Musik der 1920er Jahre anstimmen, etwa die „Ballade von Mackie Messer“ und „Seeräuberjenny“ aus Kurt Weills „Dreigroschenoper“, wozu die Kunsthalle passende Bilder zeigt. Weitere Musikbeiträge kommen von Jazztrompeter Thomas Siffling sowie von Victor Rodriguez, Student der Pop Akademie. Die Moderation übernehmen Ira Stoll, Ärztin und Unternehmensgründerin, sowie Filmemacher Philipp Kohl.

Herzstück der Großveranstaltung bleibt das Bürgerfest mit Programm und Infoständen im gesamten Rosengarten. Nach etwas zurückgehender Teilnehmerzahl wegen Corona wird diesmal die frühere Anzahl von 250 Ausstellern und mehr als 1200 Mitwirkenden erreicht wenn nicht gar überschritten. „Wir haben eine höhere Nachfrage von Vereinen als wir Flächen zur Verfügung haben“, so Melanie Köhler-Brunke. Insgesamt gibt es im ganzen Haus sieben Bühnen mit sportlichen, tänzerischen und musikalischen Beiträgen sowie Theater-Aufführungen und Lesungen, die Jugendkulturbühne sowie die Prunksitzung der Karneval-Kommission im Musensaal als traditioneller Auftakt der Fasnachtskampagne.

Neben den Infoständen aus Sport, Kultur, Selbsthilfe oder Soziales ist es eine Sonderausstellung mit 30 Anbietern rund um die Themen Ehrenamt, Bürgerbeteiligung und Demokratieförderung geplant. Und die wartet mit vielen Neuheiten auf. Dazu zählt der „Mitwirk-o-Mat“, der nach dem Vorbild vom „Wahl-o-Mat“ aufzeigt, welches ehrenamtliches Engagement zu einem passen würde. Es gibt Informationen zum Freiwilligentag der Metropolregion Rhein-Neckar, zu den Mannheimer Beteiligungsangeboten und -formate oder die Chance, dass jeder sein persönliches Wahlplakat gemeinsam mit dem Schüler-Projekt „Bock auf Wahl“ erstellt. Das Maskottchen Chamäleon stellt die Kampagne „Umsichtig unterwegs - Anpassen und aufpassen“ vor und lädt ein, ein Blindenleitsystem und das Fahren mit einem Rollstuhl zu üben. Und im Hinblick auf die Kommunalwahl am 9. Juni kann man sein Wissen über die Wahlabläufe testen.

Neuer „Mach-mit-Kalender“

Das Bühnenprogramm zu dem Thema umfasst Impuls-Vorträge über die Zukunftsgestaltung von Vereinen, über das Zukunftsprojekt „Life-Cycle-Haus“, das Impro-Theater „Drama light“ oder eine Filmserie über die Funktionsweise der Kommunalpolitik. Verteilt wird der „Mach mit-Kalender 2024“, ein handlicher Jahresplaner. „Den kann sich jeder im Lauf des Empfangs mit Terminen füllen und so sein persönliches Programm für ehrenamtliches Engagement zusammenstellen.

Das Budget des Neujahrsempfangs reicht, trotz Einsparung des Honorars des Festredners, allerdings nicht mehr aus. Bislang waren das 170 000 Euro. „Wir wollten an der Qualität aber keine Abstriche machen“, betont Gluth, also müsse sein Fachbereich aus seinem Veranstaltungsbudget die Mehrkosten von 30 bis 40 Prozent, meist für Veranstaltungstechnik, tragen.

Redaktion Chefreporter

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