Mannheim. Es geht immer erst langsam los, das weiß man von allen Gartenschauen. Der große Besucherandrang setzt meist erst ab Mitte Mai oder Pfingsten ein, wenn das Wetter stabiler ist – und entsprechend tauchen im Kulturprogramm die ganz großen Namen wie Bülent Ceylan oder Beatrice Egli erst später auf. Aber auch in den ersten Wochen wird viel geboten.
Schließlich soll Kultur nicht nur Begleitprogramm sein, sondern eine „strategische Säule“, sagt Buga-Geschäftsführer Michael Schnellbach. Das, so betont Oberbürgermeister Peter Kurz, habe es seit der Buga 1955 in Kassel nicht mehr gegeben, die auch Geburtsstunde der Kunstschau Documenta war.
Zum Auftakt der Mannheimer Bundesgartenschau gibt es ganz ungewöhnliche Musik: Zur offiziellen Eröffnung morgens spielt das Haifa Symphony Orchestra in Auszügen eine Komposition der Mannheimer Musiker Ziggy Has Ardeur und Konstantin Gropper. Das Orchester tritt dann mit dem kompletten Werk am Freitag um 18 Uhr auf der Hauptbühne im Spinelli-Gelände auf und gibt ein weiteres Konzert am Samstag, 15. April, um 19 Uhr.
Freilichtkonzerte auf Spinelli
Insgesamt 14 Kammerkonzerte wird die Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst sonntags auf der Freilichtbühne Parkschale im Nordwesten des Spinelli-Geländes geben. Zum Auftakt am Sonntag, 16. April, um 11 Uhr erklingen zwei Frühlingssonaten von Beethoven und Brahms mit besonders prominenten Solisten, nämlich dem Präsidenten der Musikhochschule, Rudolf Meister, der auch ein berühmter Pianist ist, und Marco Rizzi, Preisträger der wichtigsten Violinwettbewerbe der Welt.
Ein ungewöhnlicher Chor erhebt bereits am Samstag, 15. April, seine Stimmen – zum Eröffnungsgottesdienst um 17 Uhr im kirchlichen Möglichkeitsgarten auf dem Spinell. Die frühere Kirchenmusikdirektorin Christiane Brasse-Nothdurft und Petra Cziesla aus der evangelischen Neckarstadtgemeinde haben mit Ehrenamtlichen das Mottolied von Pfarrer und Liedermacher Clemens Bittlinger „Sei behütet auf deinen Wegen“ einstudiert.
Der erste große Name taucht am Dienstag, 18. April, auf: Chako Habekost. Von 16 bis 17 Uhr absolviert der Comedian den ersten von sechs Auftritten mit seinem speziell einstudierten Programm „Chako’s Bunde-Garte-Schau“. Weitere Termine sind am 25. April, zudem im Mai und Juni.
Region im Rampenlicht
Ein besonderer Abend ist sicher der Mittwoch, 19. April, um 19.30 Uhr. Dann wird Oberbürgermeister Peter Kurz auf der Hauptbühne die 26. Kulturtage Vogelstang eröffnen, die mit zwölf der insgesamt 25 Veranstaltungen auf das Spinelli-Gelände gezogen sind. An dem Abend wird sich das Vogelstängler „Nachtcafé“ nach 30 Jahren Jazz und Kabarett verabschieden – und es ist zugleich Sponsor der Premiere einer Uraufführung der Jazzsängerin Nicoléme (Nicole Metzger).
Das Nationaltheater gastiert ab dem 21. April in der U-Halle auf Spinelli mit einem Stück rund ums Schwein. „Pigs“ heißt es. Das Publikum sitzt um zwei Schauspieler herum, die ihr ambivalentes Verhältnis zum Fleischkonsum verhandeln, während Experten von Tierhaltern bis zu Tierschützern auf Bildschirmen zugeschaltet sind. Das findet bis 14. Mai täglich zu wechselnden Uhrzeiten statt.
Die ersten größeren Veranstaltungen auf der Seebühne im Luisenpark laufen am Sonntag, 23. April – dann aber gleich drei hintereinander: Um 14 Uhr spielt „Blues Hotel“, um 16 Uhr folgt mit The Shades of Soul eine kurze musikalische Revue der Musik seit 1975 bis heute, mit Schwerpunkt 70er und vor allem der 80er Jahre, und um 19 Uhr kommt mit flotten Songs der Gospelchor Joyful Voices in der Konzertreihe „Our Voice For Our Planet“. Am 14. Mai um 14 Uhr darf man sich dort auf einen Nachmittag mit Bloomaul Joachim Schäfer freuen, am 20. Mai auf den Celebration Gospel Chor und die LA-Reed-Bigband.
Pop in der Seilbahn
Lust auf Musik an einem ganz ungewöhnlichen Ort? Am 27. April um 17 Uhr startet das „Pop-Roulette“, bei dem zehn Musiker der Popakademie nach dem Zufallsprinzip zusammen mit Fahrgästen in eine Gondel der Seilbahn steigen und während der Fahrt spielen.
Mindestens ebenso ungewöhnlich wie Musikgenuss in der Höhe ist Musikgenuss auf dem Rücken. Die Traumkonzerte des Kurpfälzischen Kammerorchesters dürfen die Zuhörer im Liegen genießen – am 17. Mai, 24. Mai und 31. Mai, immer um 17.30 Uhr und 19.15 Uhr im Luisenpark auf der Teehaus-Wiese.
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Am 11. Mai um 20 Uhr ist auf der Hauptbühne auf dem Spinelli-Areal der erste der insgesamt 15 über den ganzen Sommer verteilten Termine des eigens für die Bundesgartenschau produzierten Joy Fleming-Musicals. Zu Joy passt einer der zwei prominenten Namen, die der Kalender für Mai aufweist: Am 7. Mai um 19 Uhr spielt Eloy de Jong auf der Spinelli-Hauptbühne Hits aus seiner zweiten Karriere nach seiner Ära bei der Boyband Caught in the Act, darunter auch „Ein Lied kann eine Brücke sein“ mit Jeanette Friedrich. Genau ein Jahr nach ihrem erfolgreichen Stadtfest-Auftritt kommt ClockClock, die für den Song „Sorry“ bekannte Formation um Singer/Songwriter Bojan Kalajdzic, am 26. Mai um 20 Uhr auf die Spinelli-Hauptbühne, wo einen Tag später, am 27. Mai, die Show „SWR1 Pop & Poesie in Concert“ gastiert.
Film ab
Nicht nur Musik gibt es bei der Buga: Eigens für die Bundesgartenschau hat das Team des Internationalen Filmfestivals Mannheim- Heidelberg ein Open-Air-Programm kuratiert, das vom 29. Mai bis 3. Juni täglich um 21.30 Uhr auf der Freilichtbühne der Parkschale Spinelli- nach Sonnenuntergang die unterschiedlichsten Filme zu den Buga-Leitthemen Umwelt, Klima, Energie und Nahrungssicherung bietet.
Ob Filme, Konzerte oder Vorträge – für alle über 5000 Veranstaltungen gilt, dass sie, wie auch die Fahrt in der Seilbahn, im Eintrittspreis enthalten sind. Für einige Events ist es möglich, über die Internetseite buga2023.de gegen Gebühr einen garantierten Sitzplatz extra zu buchen.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Die Mannheimer Buga kann zum Sommermärchen werden