Mannheim. Die Luisenpark-Eingänge in der Fichtestraße und am Unteren Luisenpark werden trotz der Proteste von Oststadtbewohnern nicht mehr geöffnet. „Die bleiben zu“, bestätigt Michael Schnellbach, der Geschäftsführer der Stadtpark-Gesellschaft, auf Anfrage dieser Redaktion. Stattdessen ist ein neuer Eingang an der Ecke Oberer Luisenpark/Ludwig-Ratzel-Straße gegenüber der Lanzvilla geplant. „Die Planung dafür läuft“, so Schnellbach, und das Ziel sei, ihn „möglichst bis zum Sommer“ in Betrieb zu nehmen.
Derzeit kann man nur über den Haupteingang an der Theodor-Heuss-Anlage sowie am Fernmeldeturm in Mannheim grüne Oase. An beiden Stellen gibt es auch mit Personal besetzte Kassen. „Jeder große Freizeitpark hat nur einen zentralen Eingang und bietet da dann den kompletten Service“, betont er.
Vier Luisenpark-Eingänge waren lange üblich
Doch über Jahrzehnte waren im Luisenpark vier Eingänge, auch alle mit Personal besetzt, üblich. Das änderte sich bereits 2018 unter dem damaligen Stadtpark-Geschäftsführer Joachim Költzsch. Damals wurden anstelle der Dauerkarten aus Pappe personalisierte Plastikkärtchen mit Foto eingeführt. Zugleich zog Költzsch an der Fichtestraße und am Unteren Luisenpark das Kassenpersonal ab und ließ Drehkreuze mit Ticketlesegeräten installieren.
Költzsch hatte damals aber schon die Idee, statt dieser beiden automatisierten Zugänge an der Ecke Oberer Luisenpark/Ludwig-Ratzel-Straße einen neuen, dritten Eingang zu bauen. Dort gibt es bereits ein Drehkreuz, über das Besucher den Park aber nur verlassen können, sowie eine Lieferanten- und Rettungswagenzufahrt - und zudem eine Bushaltestelle in der Nähe. Allerdings gab es gegen diesen Bau Einsprüche von Nachbarn, die Lärm fürchteten, wenn sich dort eine Kasse befindet, an der es Gespräche gibt und sich womöglich Warteschlangen bilden.
Michael Schnellbach: „Zu viel Missbrauch“
Mit diesen Einwänden rechnet Schnellbach jetzt nicht, da kein Kassenhaus geplant ist, sondern nur ein automatisierter Zugang für Dauerkarteninhaber. Allerdings prüfe er, dort dann das Tor für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen mit einer Klingel und einer Videoüberwachung auszustatten, so der Geschäftsführer: „Es gab da einfach zu viel Missbrauch.“ So hätten Mitarbeiter festgestellt, dass bei Öffnung des Tors für Behinderte oder Kinderwagen per Dauerkarte auch andere Personen ohne Eintrittskarte den Park betreten hätten. Dort jeweils Personal zu postieren, das dies kontrollieren oder verhindern könne, sei aber nicht wirtschaftlich.
Gegen die Schließung der Eingänge Fichtestraße und am Unteren Luisenpark hatten insbesondere viele ältere Luisenpark-Freunde aus der Oststadt protestiert, die gerne den kurzen Weg in den Park nutzten. Auch der SPD-Bezirksbeirat Christian Soeder und SPD-Stadträtin Helen Heberer hatten ihr Unverständnis über die Entscheidung der Stadtpark-Gesellschaft geäußert.
Schnellbach indes verweist darauf, dass beide Eingänge Zählungen zufolge kaum frequentiert worden seien. „Wir reden über eine zweistellige Nutzerzahl“, so Schnellbach. Dafür könne er kein Personal einsetzen - und ohne Überwachung entstünde einfach „zu viel Missbrauch“.
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