Mannheim. Die Skalare, diese farbig schillernden Segelflosser aus der Familie der Buntbarsche, haben es ihm ganz besonder angetan. Deshalb hat Bodo Wagner mit seiner Frau Hannelore sich dieses Becken ausgesucht, in das auch noch der Zitteraal einziehen wird. Das Friedrichsfelder Ehepaar unterstützt jetzt diesen Teil der neuen Unterwasserwelt im Luisenpark mit einer Spende von 10.000 Euro – was für Privatleute ein ungewöhnlich großzügiger Betrag ist.
Bodo Wagner spendet nicht zum ersten Mal an den Mannheimer Luisenpark
„Ein toller Anfang“, freute sich darüber Michael Schnellbach, der Geschäftsführer der Stadtpark-Gesellschaft: „Ich hoffe, es finden sich Nachahmer“, wünschte er sich und dankte den Wagners sehr herzlich für die Unterstützung, die sie im Detail mit der Leiterin der Zoologischen Abteilung, Christine Krämer, besprochen hatten.
Er sei „alter Aquarianer“ und habe früher selbst drei kleine Becken gehabt, so der 86-Jährige. In Ostpreußen geboren und in Wiesbaden aufgewachsen, hat der Bankkaufmann in Hamburg seine Frau kennengelernt. Lange arbeitete er für das Chemie- und Pharmaunternehmen Hoechst. Als er für die Firma ins Ausland gehen sollte, kündigte sich Nachwuchs an – und daher ging er für das Unternehmen nicht ins Ausland, sondern in die Verkaufsstelle Mannheim. Seit 1969 ist er daher in der Quadratestadt zu Hause, wohnt in Friedrichsfeld und ist dort auch im TV 1892 Friedrichsfeld aktiv.
Schon vor der Bundesgartenschau 1975 sei er gerne mit seiner Frau in den Luisenpark gekommen, berichtet Wagner: „Wir hatten stets eine Dauerkarte“, erzählt er. Bereits 2001, inspiriert von einer Fahrt auf dem Jangtse – dem längsten Fluss der Volksrepublik China – hat er für das Chinesische Teehaus im Luisenpark gespendet. Er habe aber nicht einfach pauschal eine Summe geben, sondern gezielt etwas unterstützen wollen. Damals entschied er sich für die Finanzierung der zwei großen Vasen, nun eben für die neue Unterwasserwelt – und da speziell für das Becken mit den Skalaren.
Unterwasserwelt im Luisenpark: Ist ein Anwendungsfehler das Problem?
Er freue sich, dass der Luisenpark im Zuge des Baus der „Neuen Parkmitte“ zur Bundesgartenschau eine neue Unterwasserwelt bekommen habe, so Bodo Wagner. Die alten Aquarien im Pflanzenschauhaus „sahen ja zum Schluss ganz traurig aus, da waren ja mehr Becken kaputt als in Ordnung“, so Wagner.
Auch in der neuen Unterwasserwelt ist noch lange nicht alles perfekt. In acht der 21 Becken schwimmen derzeit Fische, in einigen sind zumindest schon die Wasserpflanzen eingesetzt – andere aber noch ganz leer. Das Problem ist nach wie vor die Beschichtung der Becken. Bereits die erste Version erwies sich als fehlerhaft. Als sie entfernt, neu aufgetragen und dann wieder Wasser in die Becken gefüllt wurde, ergab sich, dass sich erneut Stoffe aus der Beschichtung lösten und ins Wasser gelangten – wo kleine Partikel die Tiere gefährden würden.
„Nun läuft ein Test in einem Becken“, erklärt Schnellbach. Dabei bringen Mitarbeiter der Firma, welche den Auftrag zum Bau der Unterwasserwelt hat, die aus zwei verschiedenen Lacken, die sich verbinden müssen, bestehende Beschichtung neu auf. Das geschehe unter Aufsicht eines Mitarbeiters der Herstellerfirma, der genau darauf achte, dass die richtige Temperatur und Luftfeuchtigkeit herrsche. „Wir gehen davon aus, dass das Ganze bisher ein Anwendungsfehler ist“, so Schnellbach, denn in anderen Zoos halte die Beschichtung.
Wenn bei dem Testlauf alles funktioniere, gehe man die anderen Becken an. Wenn sie bearbeitet sind, dauert es aber noch sechs Wochen, bis alle Probeläufe mit dem Wasser abgeschlossen und die Becken bepflanzt werden können. Aber „sicher bis Weihnachten“ werde, verspricht Schnellbach, das Gerüst abgebaut, das sich derzeit noch am Neubau der „Neuen Parkmitte“ befindet, weil die Dächer abgedichtet werden müssen. Dafür muss es aber fünf Tage in Folge trocken sein.
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