Bilanz nach 12 Tagen

Warum die Buga-Macher „mehr als zufrieden“ sind

130 000 Besucher, über 70 000 Dauerkarten, aber noch viele Kleinigkeiten zu machen. Geschäftsführer Schnellbach erkärt auch, warum „Monnem“ und „The Länd“ im Eingangsbereich mit einer Kordel abgesperrt sind

Von 
Peter W. Ragge
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Der Haupteingang der Bundesgartenschau auf dem Spinelli-Gelände mit Infotheke, Verleih von Mobilitätshilfen und Shop. 130 000 Besucher kamen an zwölf Tagen. © Michael Ruffler

Er strahlt zufrieden, und sein Team auch: „Überaus positiv“ fällt die Bilanz von Michael Schnellbach, dem Geschäftsführer der Bundesgartenschau, für die ersten zwölf Tage der Großveranstaltung aus. 130 000 Besucher wurden bisher gezählt, 72 500 Dauerkarten, 165 000 TagesTickets und 6500 Zwei-Tages-Tickets verkauft. Nach der „tollen Eröffnung“ sei man damit „sehr erfolgreich gestartet“, so Schnellbach.

Gäste kommen eher mit dem ÖPNV oder Fahrrad

Was ihn überraschte: Die beiden Ausstellungsgelände würden „ziemlich genau hälftig genutzt“. Etwa 50 Prozent der Besucher kämen über den Luisenpark auf die Bundesgartenschau, die andere Hälfte über das Spinelli-Areal. Dabei reise „ein Großteil“ der Gäste mit dem Öffentlichen Personennahverkehr oder per Fahrrad an, so seine Beobachtung.

Der Großparkplatz am Maimarktgelände ist nämlich keineswegs ausgelastet – für Schnellbach „nicht überraschend“. „Wir haben ohnehin in den ersten Tagen überwiegend die Mannheimer erwartet“, so der Geschäftsführer. Und doch kämen derzeit immerhin zwischen fünf und 20 Reisebusse am Tag. Angemeldet seien noch viel mehr. Allein 1400 Gruppenführungen sind bis Oktober gebucht. Das alles mache ihn „mehr als zufrieden“.

Auswärtige Gäste eher ab den Pfingstferien erwartet

Mit größerem Andrang von auswärtigen Gästen rechne er, so wie üblich bei Gartenschauen, ab den Pfingstferien. Dass es die ersten Wochen nicht noch mehr Besucher gewesen seien, sei gut für das Team gewesen, findet der Geschäftsführer. Es habe „leichter in Prozesse und Abläufe reinkommen“ können.

Die großen Buchstaben „Monnem“ und „The Land“ im Eingangsbereich habe man mit einer Kordel absperren müssen, weil immer wieder Leute darauf herumgeklettert seien. „Dafür sind sie nicht gemacht, die könnten einbrechen“, warnt Schnellbach. Er wisse, dass noch „die eine oder andere Hausaufgabe“ anstehe, etwa im Bereich Beschilderung, der Wegweiser, bei der Barrierefreiheit oder der Ausschilderung von Toiletten. „Das sind aber alles nur Kleinigkeiten“, und die würden „bis zum Wochenende, spätestens Anfang nächster Woche“ erledigt.

Bereits erledigt sind die Probleme im Südamerikahaus im Luisenpark, die es dort mit der Steuerungs- und Leittechnik gab. „Ohne 48 Stunden stabile Temperatur zu haben, wollten wir einfach keine Tiere reinlassen“, bat Schnellbach um Verständnis. Doch jetzt ist das Südamerikahaus komplett zugänglich. Noch etwas länger ziehen sich die Arbeiten in der Unterwasserwelt hin. Der Geschäftsführer begründete dies mit der komplexen Technik, für die 21 Meer-, Brack- und Süßwasserbecken die richtige Temperatur und den richtigen Salzgehalt zu erreichen. Er hoffe, dass „Mitte/Ede nächster Woche“ die Techniker soweit seien, damit die Mitarbeiter der Zoologischen Abteilung die Becken ausstatten können. „Unser Ziel ist immer noch Ende Mai“, so Schnellbach zur Inbetriebnahme.

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Nicht in Betrieb genommen werden dagegen weitere Eingänge. Vor allem aus der Oststadt fordern immer wieder Dauerkarteninhaber, den Luisenpark-Eingang Fichtestraße auch während der Buga zu öffnen – zumal es dort keine Beschilderung gibt, warum er nicht genutzt werden kann. Es bleibe dabei, so Schnellbach, dass es nur jeweils zwei Eingänge auf Spinelli und für den Luisenpark gebe. „Freizeitparks haben sogar nur einen Eingang“, erklärte er, die Buga biete immerhin jeweils zwei. Doch nur so seien die nötigen Serviceleistungen wie Auskunft oder Rollstuhlverleih und auch die manchmal erforderlichen Sicherheitskontrollen machbar.

Seilbahn ausgelastet

„Sehr, sehr gut ausgelastet“ ist nach den Worten von Schnellbach die Seilbahn, die täglich von 9 bis 22 Uhr verkehrt und bis zu 2800 Menschen pro Stunde und Richtung transportieren könne. Manchmal gebe es zwar Wartezeiten, aber meist nur etwa zehn Minuten. Ebenso gut angenommen werde der Solar-Expresse auf Spinelli. Weitgehend ausgebucht ist das Campus-Programm. Schulen und Kindergärten hätten sich „richtig draufgestürzt“ so, Schnellbach, Einzelpersonen könnten aber immer spontan teilnehmen. „Wir sind total happy, dass wir da den Zeitgeist getroffen haben.“

Doch natürlich sei die Bundesgartenschau auch eine Blumenschau, unterstrich der Geschäftsführer. Wenn die Gärtner jetzt auf dem Gelände unterwegs seien, „geht uns das Herz auf“, so Chefgärtnerin Lydia Frotscher. Die Kollegen würden von den Besuchern „ganz viel gefragt“, die Beete hätten „zur Eröffnung auf den Punkt“ wunderbar geblüht – „das ist ja immer ein Glücksspiel“ –, und der Regen komme den Wiesen zugute. Sie sei „super zufrieden“. Von den Hallenschauen ist die erste („Uffbasse“) in der Floristikhalle schon abgebaut, am Samstag wird die nächste über die „Generation Z“ eröffnet. In der Gartenbauhalle sind bis Sonntag noch Azaleen und Rhododendren zu sehen, es folgt ab 6. Mai Hydrokultur. „Es blüht alles wunderschön“, findet auch Ellen Oswald, Gärtnerische Leiterin des Luisenparks. Sie und ihre Gärtner freuten sich aber auch, all die treuen Parkbesucher wieder zu sehen.

Bleibt geschlossen: der Eingang Fichtestraße des Luisenparks, früher für Dauerkarten-inhaber nutzbar, während der Bundesgartenschau aber nicht. © Christoph Blüthner

Redaktion Chefreporter

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