Teenies kreischen, und selbst Mütter versuchen ein Handy-Foto mit ihm zu erhaschen: Tobias Krell scheint das gewohnt zu sein. Der TV-Star aus der Kinderwissenssendung „Checker Tobi“ gibt Autogramme, hat für jede und jeden ein paar freundliche Worte. Eigentlich ist er an diesem Morgen bei Acker e.V. auf der Mannheimer Bundesgartenschau zu Gast. Das gemeinnützige Sozialunternehmen zeigt dort auf dem sogenannten Generationen-Acker, wie Gemüse möglichst ressourcenschonend angebaut wird.
Krell unterstützt das Ganze als Botschafter. Für die Mädchen und Jungen des Christuskindergartens und der evangelischen Kita Stadtzwerge liest er aus dem Buch „Acker-Geschichten“ vor. Die Abenteuer von Rudi Radieschen und seinen Gemüse-Freunden hat sich Autorin Lydia Ruwe ausgedacht.
Sie muss schmunzeln, als der Fernseh-Journalist auf dem Spinelli-Gelände Carlos Kartoffel seine Stimme leiht. „Gemüsenotfall“, ruft dieser. Denn in der Sonne bekommt nicht nur Knolle Carlos grüne Flecken. Auch den Zucchini geht es schlecht, weil es schon lange keinen Niederschlag mehr gegeben hat.
Zumindest in der Geschichte. Über dem Buga-Gelände nieselt es zu diesem Zeitpunkt, der Himmel hängt voller dunkler Wolken. Tobias Krell fordert die Kita-Kinder dennoch zu einem Regentanz auf und beweist dabei seine Entertainer-Qualität: „Und jetzt die Arme nach oben“, ruft er zu noch mehr Einsatz auf. Schließlich brauchen die Pflanzen genügend Nass.
„Mein Lieblingsgemüse ist übrigens Brokkoli“, erzählt Checker Tobi später. Als Hobby-Gärtner hat er sich bis vor ein paar Monaten auf seinem Balkon versucht. „Jetzt wünsche ich mir von meiner Vermieterin ein Hochbeet im Innenhof“, sagt er.
Die Mannheimer Kinder, die schon vor dem Beginn der Bundesgartenschau angefangen haben, ihre Beete auf dem Generationen-Acker zu pflegen, erklären Tobias Krell ihre Arbeit. „Erst habe ich eine Tomate gepflanzt und dann ganz doll gegossen“, sagt Moritz.
Sophia und Likit hat das Ernten am meisten Spaß gemacht. Papa Philipp Kunz kommt mit seinen Töchtern Livia und Elenora an den Wochenenden, um nach dem Rechten zu sehen.
Der TV-Moderator hört interessiert zu und nickt. Ihm ist Nachhaltigkeit nicht nur beim Gemüseanbau ein Anliegen. Eine wichtige Rolle spielt das Thema etwa auch in seinem neuen Kino-Film „Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen“, der ab dem 5. Oktober zu sehen ist, verrät er. Und wieder schreien ein paar Jugendliche, als sie den Mann aus dem Fernsehen erkennen. Viele in ihrem Alter seien mit der Sendung „Checker Tobi“ aufgewachsen, die selbst komplexe Zusammenhänge für Kinder spannend erklärt. „Die Zuschauer sind mittlerweile zwischen drei und 20 Jahren“, freut sich Krell.
Er verrät zudem, dass er nie geübt habe, sich cool auf eine Ledercouch fallen zu lassen - so wie es im Vorspann zu der Sendung zu sehen ist. „Wir sind glücklicherweise ja nicht live - auch wegen der Versprecher und der Lachanfälle, die ich manchmal bekomme“, meint der 37-Jährige. Einen Mannheim- oder einen Buga-Check habe er noch nicht gemacht. „Meine Kollegen Can und Julian aber immerhin einen Grünzeug- und einen Balkon-Check“, betont Tobias Krell und macht sich wieder ans Autogramme-Schreiben. Diesmal für die Kita-Kinder.
„Der Bruder von meiner Mutter heißt auch Tobias. Nur halt eben nicht Checker mit Nachnamen“, informiert der kleine Jakob mit ernster Mine, als er seine Karte entgegengenommen hat. Dann fängt es kräftig an zu regnen. Der Tanz für Rudi Radieschen, Carlos Kartoffel und die Zucchini scheint offenbar gewirkt zu haben.
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