Mannheim. Anstelle von Kurzzeitparkplätzen sollten sie Fußgänger in der Innenstadt zum Sport motivieren. Nun baut die Stadt die Sportparklets wieder ab - die im Rahmen des Verkehrsversuchs vor allem für viel Diskussionsstoff gesorgt haben.
FDP-Vertreter Johannes Schmidt fragte sich etwa, „welcher Mensch auf die absurde Idee kommen sollte, mitten zwischen Verkehr, Geschäftstreiben und Passanten Sport zu treiben“. Die Stadt hingegen verteidigte die Stationen, wo Geräte Fitness-Übungen ermöglichen.
Stadtsprecherin Corinna Hiss entgegnet zu der Kritik, dass Nutzungen wie ein Sportparklet von Beginn an Teil der Planungen gewesen seien. Dass die Nachfrage nach Sportangeboten groß sei, zeige etwa die Beliebtheit der Calisthenics-Anlagen am Unteren Luisenpark oder unter der Kurpfalzbrücke. Händler und Autofahrer beklagten wiederum den Verlust von Parkplätzen.
Denn Parklets sind Flächen, die eigentlich Parkplätze sind, aber für andere Zwecke von der Stadt umfunktioniert worden sind. Und davon gibt es in Mannheim einige. Mitte Juli waren es insgesamt 111.
Sie sollen laut Verwaltung vor allem die Aufenthaltsqualität erhöhen und das Stadtbild attraktiver machen - und das langfristig. Die Genehmigung für eine Parklet-Fläche sei zwar zeitlich in der Regel auf zwei Jahre befristet, könne jedoch immer wieder bei der Stadt neu beantragt und damit verlängert, ebenso aber auch jederzeit widerrufen werden.
Die drei Sportparklets in der Kunststraße werden vorzeitig in den Unteren Luisenpark gestellt, heißt es in einer Pressemeldung der Stadt.
Die Verwaltung benennt als Grund für den Abbau unter anderen Sicherheitsgründe, da die „hohen Seitenwände der Sportparklets als Abtrennung zur Fahrbahn auch die Sicht auf die Geschäfte verdeckten“ und damit eher für eine Trennung von der Geschäftsstraße gesorgt hätten.
Verkehr muss für den Abbau umgeleitet werden
Diese Wirkung verfehlt das eigentliche Ziel der Parklets, dass sich Geschäfte durch deren Nutzung besser präsentieren könnten - etwa durch Fahrradabstellplätze oder Pflanzenbeete.
Nach dem Abtransport der Sportgeräte sollen auf den freien Flächen in der Kunststraße eben diese Pflanzenkübel laut Pressemeldung ersatzweise aufgestellt werden. Auch Anlagen zum Abstellen von Fahrrädern seinen laut Stadt „gegenwärtig in Planung und sollen im Frühjahr 2023 den Kübeln folgen“.
Zuvor werden die Sportparklets demontiert und diesen Mittwoch verladen, um sie in den Unteren Luisenpark zu transportieren. Hierfür muss die Fahrbahn in der Kunststraße in Höhe O3 für den Verkehr gesperrt werden, teilt die Stadt außerdem in der Pressemeldung mit.
Auch der Fußgänger- und Radweg sei in diesem Bereich dann nur eingeschränkt nutzbar. Eine Umleitung über M3 sei ausgeschildert. Die Durchfahrt werde am Donnerstag, 1. Dezember, wieder freigegeben.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Bei Sport-Parklets in Mannheim das Potenzial verschenkt