Mannheim. Ein großer Teil des westlichen Spinelligeländes wird am 14. April freigegeben. Das hat Oberbürgermeister Christian Specht bekannt gegeben. Das Areal zwischen dem Panoramasteg und dem Kunstwerk Conversio wird lediglich mit einem etwa einem Meter hohen Holzzaun aus einfachen rundhölzern mit Draht umfasst, aber über kleine Holztore zugänglich sein.
Specht sprach von einem guten Kompromiss zwischen dem notwendigen Artenschutz und dem nachvollziehbaren Wunsch der Bevölkerung, Flächen für ihre Freizeitgestaltung zu nutzen. Alle Wege in dem Bereich dürfen genutzt werden, Hunde müssen aber angeleint werden. Auch die Völklinger Achse genannte Verbindung zwischen Käfertal und Feudenheim wird ab 14. April befahrbar sein.
Öffnung des Spinelligeländes als Ergebnis von Verhandlungen mit dem Regierungspräsidium Karlsruhe
Laut Specht ist dies das Ergebnis der Verhandlungen mit dem Regierungspräsidium Karlsruhe, das ursprünglich sehr viel größere Flächen komplett sperren wollte, um brutgebiete für seltene Tiere zu schützen.
Laut Umweltbürgermeisterin Diana Prezell ist erst am 15. März eine haubenlerche auf Spinelli gesichtet worden, allerdings im nordöstlichen Bereich des früheren Experimentierfelds. Da ist wegen des Rückbaus der Bundesgartenschau ohnehin noch bis Jahresende Baustelle. Dann soll dort auch noch mal ein kleines Brutgebiet ausgewiesen werden, aber umgeben von Rosen. Prezell kündigte an, über die Artenschutzmassnahmen mit Schildern ausführlich zu informieren.
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Die Öffnung wird mit dem Jahrestag der Eröffnung der Bundesgartenschau, also am Sonntag, 14. April, vollzogen. An diesem Tag soll morgens ein Ökumenischer Gottesdienst stattfinden. Schauplatz wird der Holzpavillon sein, den während des sommerlangen Fests die Metropolregion nutzte und der derzeit noch mit Bauzäunen abgesperrt ist. Seine künftige Nutzung ist bisher unklar. Die Bundesgartenschau-Gesellschaft wollte den Bau verkaufen, doch mehrere Interessenten haben abgewinkt, zuletzt auch das Land. Nun gibt es Gespräche mit einer Landesgartenschau.
Lokal "Apero" soll öffnen
Auch die Gastronomie in der U-Halle will am 14. April offiziell wieder das Lokal „Apero“ öffnen. Der Zugang soll über die „Völklinger Achse“ erfolgen, also der Allee für Fußgänger und Radfahrer zwischen Feudenheim und Käfertal, die derzeit noch gesperrt ist. Auch westlich davon, während der Buga „Klimapark“ genannt, möchte die Stadtverwaltung zumindest einzelne Flächen und Wege freigeben, etwa Richtung Panoramasteg. Bei welchen Gebieten das genau möglich ist, soll am Donnerstag bekanntgegeben werden und hängt auch davon ab, wie schnell es möglich ist, Zäune aufzustellen oder umzuplatzieren.
Nach dem Ende der Bundesgartenschau war das gesamte Spinelli-Areal zunächst wieder abgesperrt worden. Am 1. Dezember wurden dann nur der Radschnellweg und der schmale Geländestreifen mit den Spielplätzen unmittelbar an der neuen Bebauung im Norden der Buga-Fläche freigegeben. Ansonsten blieben die Zäune.
Im Februar war aber die Ungeduld der Menschen zu spüren. Kaum kamen die ersten Sonnenstrahlen heraus, wurden mehrfach Kabelbinder durchgeschnitten und Zäune zur Seite gedrückt. Der Feudenheimer Bezirksbeirat Rene Leicht (Grüne) nannte das „zivilen Ungehorsam“, weil den Bürgern versprochen wurde, dass sie ein neues Naherholungsgebiet erhalten. Tatsächlich war in mehreren Veröffentlichungen immer wieder die Rede davon, dass für die Bürger ein neuer Freiraum entstehe. Allerdings wurde nach Ende der Bundesgartenschau bekannt, das das Land bereits bei seinen Genehmigungen für den Umbau des Spinelli-Areals für die Bundesgartenschau sehr weitreichende Auflagen gemacht hat.
Verhandlungen zwischen Stadt Mannheim und RP Karlsruhe
Darin wurde verlangt, zum Schutz von Brutflächen der Haubenlerche sowie anderer seltener Arten große Teile des westlichen Bereichs auf Spinelli und auch eine Stelle im Ostteil (ehemaliges Experimentierfeld) einzuzäunen– und zwar 16 Hektar, während im Buga-Rahmenkonzept von 6,4 Hektar die Rede war.
Zuletzt gab es lange und häufige Verhandlungen zwischen Stadt und Regierungspräsidium, wie diese Auflagen so umzusetzen sind, dass die Flächen doch von Bürgern genutzt werden können. Da kämpfe man „um jeden Quadratmeter“, sagte Oberbürgermeister Specht dazu bei einer CDU-Veranstaltung in Feudenheim. Ein erstes Ergebnis soll am Mittwoch vorgestellt werden.
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