Mannheimer Buga-Gelände

Mannheimer Buga-Gelände: Spinelli-Zugänge gesichert

Trotz schönem Wetters soll der Westteil des Mannheimer Spinelli-Geländes an diesem Wochenende nicht unbefugt genutzt werden. Die Sicherheitsvorkehrungen wurden verstärkt. Andere Neuigkeiten gibt es von der Gastronomie

Von 
Steffen Mack
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Große Teile des ehemaligen Buga-Geländes in Mannheim sind auf Spinelli nicht mehr zugänglich. © Michael Ruffler

Mannheim. Am sehr sonnigen Freitagmittag ist erneut viel los auf Spinelli. Aber nur auf dem Anfang Dezember freigegebenen schmalen Streifen im Norden, wo der Radschnellweg verläuft und einige Spielplätze sind. Hier sieht man Eltern mit Kindern, Spazier- und Gassigänger mit Hunden, Radfahrer, Jogger sowie Nordic Walker.

An den letzten beiden Wochenenden mit ebenfalls schönem Wetter waren im eigentlich gesperrten Westteil des Buga-Geländes indes noch deutlich mehr Menschen unterwegs. Zeitweise sollen es Hunderte gewesen sein. Damit die Zugänge nun nicht erneut unbefugt geöffnet werden, hat die Stadt Mannheim ihre Sicherheitsvorkehrungen verschärft.

Bei Rückweg Mannheimer Spinelli-Gelände eingeschlossen

Mehr Kettenschlösser und weitere Gitter wurden angebracht, die zusätzlich mit Manschetten verschraubt sind. In der Vergangenheit waren die Zäune an mehreren Stellen wiederholt einfach aus der Verankerung im Boden gehoben und zur Seite geschoben worden.

Solche Schilder wie hier am Feudenheimer Spinelli-Platz hängen jetzt auch auf der Käfertaler Nordseite der Völklinger Achse und vor dem Panoramasteg. © Steffen Mack

Teilweise dauerte es einige Tage, bis die Stadt das bemerkte und wieder alles absperrte. Einmal stand eine Feudenheimerin auf dem Rückweg plötzlich vor einem geschlossenen Zugang. Sie konnte einen Draht entfernen und wieder hinaus gelangen.

Warum das Sichern des Geländes zuletzt so schlecht funktionierte, erläutert Stadtsprecher Kevin Ittemann. Die relativ preiswerten, herkömmlichen Bauzäune ließen sich recht leicht übersteigen oder mit handelsüblichem Werkzeug öffnen. Ein höherwertiger Schutz und eine ständige Überwachung durch Sicherheitspersonal wären deutlich teurer. Bisher habe sich die Verwaltung daher für die kostengünstigere Lösung entschieden. Wobei die Betonung auf „bisher“ liegen könnte.

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Am Nord- und am Südende der Völklinger Achse sowie vor dem Panoramasteg hängen jetzt auch „Zutritt verboten“-Schilder. Darauf steht, widerrechtliches Betreten und freilaufende Hunde störten brütende Vögel wie andere Wildtiere. Ittemann erklärt, man appelliere an die Einsicht der Bürgerschaft, die zum Artenschutz notwendige Umzäunung des Geländes zu akzeptieren.

Erste Mannheimer Bürgermeisterin Diana Pretzell will sich nicht äußern

Speziell in Feudenheim ärgert allerdings auch viele Menschen, dass der Westteil von Spinelli - anders als angekündigt - auch fünf Monate nach der Bundesgartenschau noch gesperrt ist. In einer öffentlichen Bezirksbeiratssitzung sprach etwa der Grüne René Leicht vorige Woche von einem „legitimen Akt des zivilen Ungehorsams mit der Zange“, wenn Bürger die Zäune öffneten.

Bauzäune sollen Besucherinnen und Besucher am Betreten des Mannheimer Spinelli-Geländes hindern. © Steffen Mack

Zu dieser Aussage ihres Parteifreundes will sich die Erste Bürgermeisterin Diana Pretzell auf Anfrage nicht äußern. Die Umweltdezernentin lässt ihren Sprecher aber ausrichten, die Stadt arbeite in ihren Gesprächen mit dem Regierungspräsidium „mit Hochdruck darauf hin, den derzeit noch abgesperrten Geländeteil möglichst zeitnah für alle Bürgerinnen und Bürger öffnen zu können“. Dabei bedürfe es eines guten, dauerhaften Ausgleichs zwischen den berechtigten Interessen an einer attraktiven Freizeitnutzung und dem notwendigen Artenschutz.

Mehrere Events in U-Halle auf Spinelli geplant

Eine gute Nachricht gibt es immerhin für alle, die eine Wiederöffnung der Gastronomie herbeisehnen. Danach gefragt, teilt Ittemann mit, das Restaurant Apero am westlichen Ende der U-Halle werde nach derzeitigem Stand im April wieder den Betrieb aufnehmen. Daneben ist ja auch eine Rückkehr der äußerst beliebten Weinbar im Gespräch.

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In der Spinelli-Kitchen sollen nach Angaben des Stadtsprechers dieses Jahr nur einige Events stattfinden. Als Beispiele nennt er geschlossene Gesellschaften etwa zum Kardiologen-Kongress und Sonderveranstaltungen wie zur Fußball-Europameisterschaft, die im Sommer in Deutschland ausgetragen wird.

Vor Restaurant-Eröffnung müssen Zäune weg

Da das Apero direkt an der Völklinger Achse liegt und auf der Ostseite im Norden wie im Süden große Baufelder sind, werden bis zur Restaurant-Öffnung im April möglicherweise auch die gesperrten Zugänge im Westen wieder offen sein. Wann es frühestens so weit ist, kann Ittemann nicht sagen. Die Stadt habe aber großes Interesse daran, dass das baldmöglichst geschehe.

So sah es während der Mannheimer Buga in dem Restaurant Apero auf Spinelli aus. © Michael Ruffler

Dafür müssen jedoch erst die Verhandlungen mit dem Regierungspräsidium abgeschlossen werden. Ein gemeinsamer Vor-Ort-Termin auf Spinelli habe mittlerweile stattgefunden, so der Stadtsprecher. Zu jenem Zeitpunkt hätten sich keine Unbefugten auf dem Areal befunden. Das wäre Bedenken der Karlsruher Behörde, was die Sicherheit der Haubenlerche und anderer Tiere angeht, kaum förderlich gewesen.

Vorgegeben hat das Regierungspräsidium laut Ittemann bereits, dass innerhalb der Schutzzone für jene vom Aussterben bedrohte Vogelart die Wege nicht verlassen werden dürfen und Hunde immer an der Leine geführt werden müssen. „Darauf wird nach Öffnung des Geländes mit entsprechenden Schildern und Tafeln hingewiesen.“

Redaktion Steffen Mack schreibt als Reporter über Mannheimer Themen

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