Mannheim. Er ist einer der beiden niedrigsten Pfeiler und der letzte, der noch fehlt: Im Luisenpark wird am Freitag, unmittelbar nordöstlich der Station, eine 5,57 Meter hohe Stütze für die Seilbahn der Bundesgartenschau aufgestellt. Hier wartet auf die Besucher 2023 ein besonderes Erlebnis, denn der nächste Pfeiler, knapp außerhalb des Luisenparks am Josef-Bußjäger-Weg, ist schon 37,43 Meter hoch – es geht also steil nach oben für alle, die Richtung Spinelli-Gelände fahren, oder steil nach unten für Luisenpark-Besucher.
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Die Antriebsstation auf dem Spinelli-Gelände ebenso wie die Ziel- und Umlenkstation auf der Freizeitwiese im Luisenpark sind beide im Bau. Dabei wurde die Baustelle im Luisenpark so angelegt, dass die beiden in der Nähe gelegenen Spielplätze ausgespart worden sind. Zehn Pfeiler gibt es insgesamt auf der 2049 Meter langen Strecke, alle anderen stehen bereits; der höchste Mast im Pfeifferswörth auf einer Industriegleisanlage hat 45,59 Meter. Mit der Seilbahn sollen während der Bundesgartenschau 2023 mit den 64 – je zehn Personen fassenden – Kabinen pro Stunde und Richtung 2800 Passagiere befördert werden können. Die Fahrt dauert sieben bis acht Minuten und ist im Eintritt enthalten.
„Mit der Seilbahn kommen wir wirklich gut voran, das klappt wie am Schnürchen“, freut sich Christian Lerch, Bereichsleiter Parkanlage und Infrastruktur der Bundesgartenschau-Gesellschaft. In der Woche ab dem 10. Oktober soll das Seil – per Drohne – eingezogen werden. Der Platz, auf dem die riesige Spule vorübergehend lagert, wird gerade in der Au vorbereitet.
Verzögert hat sich dagegen der Bau des Panoramastegs. „Die Vorhersagen der Bauleitung sind da mit einem gewissen Risiko behaftet“, drückt es Lerch vorsichtig aus. Der 81 Meter lange, 250 Tonnen schwere Panoramasteg, der vom Spinelli-Areal 43 Meter freitragend über das Augewässer ragt, besteht aus 23 Segmenten, die vor Ort zu drei großen Bauteilen verschweißt werden.
Per Ultraschall geprüft
Er besteht aus Cortenstahl und ist eine leicht gebogene Sonderkonstruktion, die besonders anspruchsvolle Schweißarbeiten erfordert. Jede Schweißnaht wird mehrfach per Ultraschall und von einem Prüfingenieur untersucht. „Das geht nicht so schnell, wie wir uns das wünschen“, erklärt Lerch. Als besonders schwierig erweise sich von jedem der kastenförmigen Segmente die jeweils letzte Naht, weil die nur von Außen und nicht von beiden Seiten verschweißt werden kann. „Das muss dann immer abkühlen, wird geprüft und manchmal eben mit Sandstrahl geöffnet und wieder neu gemacht“, erläutert Lerch das Verfahren: „Das ist alles sehr komplex.“
Zwar steht schon seit Mitte August ein 600-Tonnen-Raupenkran bereit, um die schweren Segmente auf die Fundamente zu hieven, doch hat sich diese aufwendige Aktion mehrfach verschoben. Derzeit ist geplant, dass sie in der nächsten Woche in der Nacht von Donnerstag auf Freitag begonnen und dann am Wochenende fortgesetzt wird. Das ist auch quasi der letzte Termin: Der gigantische Kran mit den zwei weithin sichtbaren Gittermastauslegern, von dem es nur drei Exemplare in Deutschland gibt, ist dann nämlich woanders gebucht.
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