Wie wichtig Bewegung ist, merken wir in der Regel erst, wenn sie uns fehlt – zum Beispiel, wenn der tägliche Laufradius im Homeoffice auf die Strecken zwischen Bett, Schreibtisch und Küche reduziert wird. Und seit die Fitnessstudios geschlossen sind und es zum Joggen für meinen verfrorenen Geschmack einfach zu kalt geworden ist, bleiben mir nur Podcast-Spaziergänge. Bitte was? Nun ja, nur Spazieren gehen ist mir zu langweilig – und wenn ich zu Hause Podcasts höre, muss ich immer irgendwas nebenbei machen, weil ich einfach nicht still sitzen kann. Also wurde aus der Not eine Tugend und regelmäßige Spaziergänge zum Podcasthören meine liebste Freizeitbeschäftigung.
Neben unseren „MM“-Podcasts „Verbrechen im Quadrat“ (mein Liebling!), „Mensch Mannheim“, „Buwe“ und „Ppppodcast“ gehören zu meinen Favoriten aktuell der Mobilitätspodcast „Autokorrektur“ der WDR-Sendung „Quarks“ und der Podcast der Tagesschau „mal angenommen“, der verschiedene Zukunftsszenarien durchspielt. Aber auch die Kultur- und Serienpodcasts „Die sogenannte Gegenwart“ und „Glotz und Gloria“ lassen mich vom Alltag abschalten und sanft in den Feierabendmodus wechseln.
Obwohl wenn ich gerne alleine spazieren gehe, nehme ich, wann immer es geht, meinen Freund mit. Jeder hört dann seine Lieblingsformate über lärmunterdrückende Kopfhörer und wir stapfen händchenhaltend durch die Stadt. Manchmal zum Lieblingsrestaurant, um Essen zum Mitnehmen zu holen, manchmal einfach so. Und wenn die Folgen besonders lang sind, nehmen wir einfach einen Thermosbecher mit Kaffee mit. Sieht komisch aus? Vielleicht – wobei im Grund ist es auch nicht seltsamer als nebeneinander sitzend zu lesen, oder? Nur dass manchmal einer von uns ohne Grund auf den menschenleeren Wegen loslacht – und die Welt ein klein bisschen weniger düster macht.
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