Bundesgartenschau

Noch mal "MONNEM"-Buchstaben auf der Buga - diesmal aus Sandstein

Die roten "MONNEM"-Buchstaben vor der U-Halle auf dem Mannheimer Bundesgartenschau-Gelände kennt mittlerweile jeder. Aber es gibt den Schriftzug auf der Buga23 noch einmal - zum Hinsetzen

Von 
Peter W. Ragge
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Schriftzug „Monnem“ auf dem Spinelli-Gelände aus rotem Sandstein. © Michael Ruffler

Mannheim. Viele Besucher laufen hier vorbei. Sie blicken entweder kurz verwirrt, stutzen und lächeln dann - oder setzen sich gleich darauf, machen Fotos. Sechs Quader mit gespaltener Oberfläche aus Rothbacher Sandstein liegen zwischen der alten Heizzentrale der Amerikaner, die als Anlaufstelle der Hobbygärtner dient, und den Mustergräbern im Gras des Spinnelli-Geländes der Bundesgartenschau und bilden das Wort „MONNEM“.

"Ein Mannheimer Urgestein" von Sonja Stadelwieser-Spiegel

„Ein Mannheimer Urgestein“ nennt Sonja Stadelwieser-Spiegel ihr Werk. Mit ihrem Mann, Steinmetzmeister Stephan Spiegel, führt sie eine Steinmetzwerkstatt in Bruchsal. „Aber ich habe Verwandtschaft in Mannheim und bin schon manchmal da“, sagt sie. Und sie mag die Stadt und ihren Dialekt, „das liegt mir schon am Herzen“. Daher findet sie es jetzt „ganz toll“, auf der Bundesgartenschau vertreten zu sein.

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Entstanden ist die Idee im Gestaltungskreis Kurpfalzgilde, einem Kreis von Steinmetzen und Bildhauer mit Freude am Gestalten. Sie wollten einen CUBO für die Bundesgartenschau gestalten. Dabei handelt es sich um eine Marke des Bundesinnungsverbands der Steinmetze, die über Grabmale hinaus für ein Gestaltungskonzept für öffentliche Freiräume aus Naturstein steht - mit Sitzgelegenheiten, Pflanzen und als Ort der Begegnung.

Einen solchen Ort haben mehrere Steinmetze aus Mannheim und der Region, nämlich Stefan Safferling, Detlef Kleineidamm, Bert Weisenborn, Sebastian Bartholomä, Wolfgang Jakob und eben Sonja Stadelwieser-Spiegel gemeinsam neben den Mustergräbern gestaltet. „Jeder von uns brachte seine Ideen ein“, so die Fachfrau aus Bruchsal - und ihr Beitrag war der „MONNEM“-Schriftzug.

Offenes Ohr bei der Buga

Die Bundesgartenschau-Gesellschaft, besonders die Gärtnerische Leiterin Lydia Frotscher und ihr Projektleiter Patrick Putzig, hätten „gleich ein offenes Ohr“ gehabt und, da im zunächst geplanten Areal die Sitzsteine nicht zur Geltung kamen, einen neuen, passenden Platz gefunden, freut sie sich. „Ich wollte etwas zum Ausruhen und Verweilen einbringen“, begründet Sonja Stadelwieser-Spiegel, wie sie auf die Buchstaben als Sitzhocker aus Stein kam. „So kann manches Monnemer Urgestein eine kurze Pause einlegen“, sagt sie lächelnd.

Die Produktion der Quader, die jeweils etwa 150 Kilogramm schwer sind, habe rund 14 Tage gedauert. „Zuerst habe ich ein kleines, ziemlich maßstäbliches Modell angefertigt, um ein Gefühl für die Form der Buchstaben zu gewinnen“, schildert sie die Arbeit. „Ich wollte den Schriftzug sowohl von beiden Ansichten als „MONNEM“ lesbar gestalten“, nahm sie sich vor, zudem sollte die Form „möglichst reduziert sein, damit die natürliche Optik und Haptik des Steines erhalten bleibt“.

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Um die geraden Linien und die runde Form der Buchstaben „O“ und „E“ möglichst kräfteschonend zu formen, setzte sie im Betrieb die programmierbare, rechnergesteuerte Säge ein. Danach aber habe sie die feinen Formen von Steinmetzhand ausgearbeitet, „traditionell mit Hammer, Meißel und zum Abschluss fein überschliffen“, erzählt sie.

Was nach der Bundesgartenschau mit den Sandstein-Quadern passiert, weiß sie noch nicht. „Es würde uns sehr freuen, es fände sich ein Käufer, damit wir wenigstens die Materialkosten herausbekommen“, so Sonja Stadelwieser-Spiegel. „Vielleicht übernimmt es ja die Stadt“, hofft sie, „denn beliebt bei den Leute ist es, wie man sieht“.

Redaktion Chefreporter

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