Wetterrückblick - Bei Gradzahl auf Platz sechs seit Aufzeichnungsbeginn / Ausläufer von Zeynep und Antonia bringen stürmische Böen / Wintertemperatur höher als sonst

Mannheimer Februar-Temperatur auf Platz 6 seit Aufzeichnungsbeginn

Von 
Lea Seethaler
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Mannheim. Mit einer Mitteltemperatur von 6,5 Grad war der Februar um 3,2 Grad zu warm. Das teilt Andreas Pfaffenzeller vom Deutschen Wetterdienst (DWD) mit. Er wertet die Zahlen für die Quadratestadt aus. Genauer gesagt ist der Monat damit „viel zu warm“, beschreibt Pfaffenzeller. Der Monat liegt somit auf Platz 6 seit Aufzeichnungsbeginn.

Der wärmste Tag war am 18. Februar mit einem Höchstwert von 14,8 Grad. Die tiefste Temperatur wurde in den Frühstunden des 12. Februar mit -4,4 Grad registriert. Insgesamt gab es sechs Frosttage (Durchschnitt sind 15 Tage), und null Eistage (im Durchschnitt gibt es zwei).

Mit einer Monatssumme von 28 Millimetern (Liter pro Quadratmeter) war der Februar laut Pfaffenzeller zudem „deutlich zu trocken“. Die Sonne schien 98,3 Stunden. Es gab sogar einen Tag mit mehr als zehn Sonnenstunden. „Zudem wurde im Februar keine Schneedecke registriert“, sagt Pfaffenzeller.

Infos und Historie

  • Kurze Informationen zum Luftdruck in der Quadratestadt und in der Region sowie zu historischen Daten geben die Expertinnen und Experten von der inzwischen für Mannheim zuständigen Regionalzentrale des Deutschen Wetterdienstes unter der Telefonnummer 069/80 62 95 23.
  • Die Mannheimer Wetter-Warte zog im Jahre 1975 von der Gartenstadt an den Rand des Ortsteils Vogelstang am Köthener Weg. Damals wurde auch das Aufgabengebiet erweitert. Sie war noch bis vor einigen Jahren rund um die Uhr besetzt. 1
  • 1996 wurde die Wetter-Warte in eine Wetterstation umgewandelt. Die persönliche Beratung ging inzwischen an die Regionalzentrale in Stuttgart über.

Anfangs noch viele Wolken

Im Monatsverlauf gestaltete sich das Wetter wie folgt: Die Tiefdruckgebiete Philine, Queena und Roxana steuerten milde und feuchte Luftmassen vom Nordatlantik nach Baden-Württemberg. „Bei meist bedecktem Himmel regnete es fast täglich etwas. Die Höchstwerte lagen bei sieben bis 11 Grad. Frost blieb aus“, erklärt der DWD-Experte. Am 6. Februar brachte Tief Roxana stürmische Böen bis 68,8 km/h nach Mannheim.

Tief Sarai, Tanyalak und Vera sorgten danach im Wechsel mit den Hochdruckgebieten Ingo und Holm für einen Wechsel von Tagen mit starker Bewölkung (jedoch kaum Niederschlag) und sehr sonnigen Tagen. „Die Tageshöchstwerte erreichten 7 bis 13 Grad“, resümiert Pfaffenzeller.

Zur Monatsmitte führten Tiefdruckgebiete milde und bisweilen feuchte Luftmassen vom Atlantik nach Baden-Württemberg. Am 17. und 19. Februar gab es zeitweilig Sonne, ansonsten war es stark bewölkt mit etwas Regen. Die Tageshöchstwerte lagen bei 10 bis 15 Grad. „Prägnant war in dieser Phase immer wieder auflebender Südwestwind“, erklärt der Meteorologe. Bei Tief Ylenia wurden am 17. Februar 7 Sturmböen mit 78,8 Stundenkilometern gemessen, bei Zeynep am 18. Februar schwere Sturmböen bis 93,6 und am 21 Februar bei Tief Antonia Sturmböen mit 79,9.

Hochdruckkeil verstärkt sich

„Zum Monatsende verstärkte sich ein Hochdruckkeil von den Azoren zunehmend und wurde zu Hoch Kai das über Mittel- und Osteuropa lag“, so Pfaffenzeller. An seiner Südflanke brachte es nach anfangs starker Bewölkung und etwas Regen viel Sonne nach Baden-Württemberg, zeitweise begleitet von einem kalten auffrischenden (bis 45,0 km/h) Ostwind. Die Höchstwerte erreichten 8 bis 11 Grad. Nacht gab es meist leichten Frost bis -4 Grad. Somit steht alles in allem der Februar als Exempel für den gesamten Winter in der Quadratestadt. Über den sagt Pfaffenzeller ebenso: „Der Winter 2022 war viel zu warm, etwas zu trocken und fast durchschnittlich sonnig.“ Durchschnittlich 5 Grad wurden im gesamten Winter als Mittel gemessen, das entspricht Platz fünf seit Aufzeichnungsbeginn, zusammen mit dem Winter 2014, erklärt der Wetterfachmann.

Die Temperaturen der Wintermonate im Einzelnen: Der Dezember lag bei 4,9 Grad (mit einer Abweichung von 1,6 Grad war er deutlich zu warm). Der Januar bei 3,7 Grad (mit einer Abweichung von 1,3 Grad war er zu warm). Und der Februar mit eingangs bereits genannten 6,5 Grad, (Abweichung 3,2 Grad, ebenso viel zu warm). Am 30. Dezember wurde mit einem Tagesmaximum von 15,2 Grad die Höchsttemperatur des Winters registriert.

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Redaktion Redakteurin und Online-Koordinatorin der Mannheimer Lokalredaktion

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