Mannheim. Mit einer Mitteltemperatur von 5,3 Grad war der November in der Quadratestadt um 0,9 Grad zu kalt. „Den absolut wärmsten November hatten wir mit einem Mittelwert von jeweils 8,9 Grad im Jahr 1994, den kältesten 1985 mit 1,9 Grad“, blickt Meteorologe Andreas Pfaffenzeller vom Deutschen Wetterdienst (DWD) vergleichend zurück. Er wertet die Daten für Mannheim aus.
Der wärmste Tag in diesem Jahr war der 1. November mit einem Höchstwert von 14,1 Grad. Die tiefste Temperatur betrug in den Frühstunden des 23. November -2,7 Grad. Insgesamt gab es sechs Frosttage (der Durchschnitt sind acht Frosttage). Zudem gab es keinen Eistag, Durchschnitt ist ein Eistag.
Infos und Historie
- Kurze Informationen zum Luftdruck in der Quadratestadt und in der Region sowie zu historischen Daten geben die Expertinnen und Experten von der inzwischen für Mannheim zuständigen Regionalzentrale des Deutschen Wetterdienstes unter der Telefonnummer 069/80 62 95 23.
- Die Mannheimer Wetter-Warte zog im Jahre 1975 von der Gartenstadt an den Rand des Ortsteils Vogelstang am Köthener Weg. Damals wurde auch das Aufgabengebiet erweitert. Sie war noch bis vor einigen Jahren rund um die Uhr besetzt. 1
- 1996 wurde die Wetter-Warte in eine Wetterstation umgewandelt. Die persönliche Beratung ging inzwischen an die Regionalzentrale in Stuttgart über.
Kaum „goldenes“ Flair
Die Monatssumme des Niederschlages ergab 22,0 mm (Liter pro Quadratmeter). „Damit liegt der November 2021 auf Platz sieben der trockensten November“, beschreibt Pfaffenzeller. Der niederschlagreichste Tag war der 2. November mit 4,9 mm.
Mit 41,5 Sonnenstunden war der Herbstmonat zudem sehr trüb. Die meisten Sonnenstunden wurden am 9. November mit 8,9 Stunden gemessen. Das Wetter gestaltete sich im Monatsverlauf des weiteren wie folgt: Am Monatsanfang war es meist bedeckt, etwas Regen und „ungewöhnlich mild“, wie der Meteorologe beschreibt. Tief Nael und Ocko lenkten feuchtkalte Luftmassen vom Nordmeer nach Baden-Württemberg. Bei vielen Wolken und zeitweilig Regen fielen die Höchstwerte von anfangs 14 Grad auf Werte um 9 Grad.
Zur Mitte hin dominierten dann Nebel, Hochnebel - und es gab etwas Sonne. Denn Hoch Silvi prägte das Wetter mit Nebel, Hochnebel und vor allem nachmittags auch Sonnenschein in Baden-Württemberg. „Nur vorübergehend gab es etwas Niederschlag durch einen abgeschwächten Tiefausläufer“, beschreibt Pfaffenzeller. Die Höchstwerte lagen um 10 Grad und fielen zum Ende im Dauergrau (Nebel) auf 2 Grad.
Gegen Ende des Monats steuerte Tief Torben eine Front in den Südwesten Deutschland, danach sorgten Hoch Uta, Valentina meist für Hochdruckeinfluss. „Kaltluft in den unteren Schichten und eine Hochnebelecke mit etwas Sprühregen ließen der Sonne kaum eine Chance“, resümiert Pfaffenzeller. Die Höchstwerte lagen bei 6 bis 11 Grad.
Dann brachte Hoch Walpurga längeren Sonnenschein nach Baden-Württemberg. Die Tagesmaxima lagen jedoch nur bei 8 Grad und frühmorgens sank das Thermometer auf -3 Grad. Schließlich lenkten Tief Andreas und Christian zunehmend feuchte Polarluft vom Nordmeer ins Ländle. Bei meist starker Bewölkung wurde es mit Regen und Schneeregen winterlich angehaucht. Die Tageshöchstwerte lagen bei 3 bis 6 Grad.
Blickt man nun im Jahreszeitenrückblick auf den gesamten Herbst 2021, war etwas zu kalt, zu trocken und überdurchschnittlich sonnig. Der Herbst war mit einem Mittelwert von 10,7 Grad genauer um 0,3 Grad zu kalt. „Den wärmsten Herbst hatten wir 2006 mit einer Mitteltemperatur von 13,4 Grad, den kältesten Herbst 1952 mit einer Mitteltemperatur von 8,3 Grad“, vergleicht der Meteorologe.
Kein Eistag im Herbst
Im einzelnen zeigt sich, dass der September mit plus 2,4 Grad deutlich zu warm war. Der Oktober mit einer Abweichung von minus 0,7 Grad zu kalt - und der November mit minus 0,9 Grad ebenso zu kalt war.
„Am 6. September wurde mit einem Tagesmaximum von 28,4 Grad die höchste Temperatur des Herbst 2021 registriert“, so Pfaffenzeller. Insgesamt gab es zehn Sommertage also Tage an denen über 25 Grad erreicht wurde. Durchschnitt sind sechs Sommertage. Zudem gab es 8 Frosttage, jedoch keinen Eistag.
Mit nur 112,3 mm (Liter pro Quadratmeter) Niederschlag war der Herbst auch wieder einmal zu trocken. Der trockenste Herbst ist noch gar nicht so lange her, er war im Jahr 2018, beschreibt der DWD-Experte.
Die Sonne schien im Herbst 401 Stunden. Das sind 120,1 Prozent des Durchschnittswertes. Die höchste Herbstsumme wurde 1959 mit 512,1 Stunden registriert, beschreibt Pfaffenzeller. Während September und Oktober sehr sonnig waren, riss der unterdurchschnittlich sonnige November die Bilanz nach unten.
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