Digitale Wegeführung (mit Video)

Mannheimer Buga hat jetzt doch eine Besucher-App

Zunächst hielt man sie nicht für nötig, jetzt präsentiert die Buga23 in Mannheim doch noch eine Besucher-App. Was die Anwendung kann und warum sie erst fast sieben Wochen nach der Eröffnung kommt

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Thorsten Langscheid
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Maria Huber vom Badischen Blinden- und Sehbehindertenverband mit Hund Gina und Johannes Britsch, Geschäftsführer der Firma contagt. © Thorsten Langscheid

Mannheim. Gut sechs Wochen nach der Eröffnung präsentiert die Bundesgartenschau nun doch noch eine Besucher-App - genauer gesagt eine Webanwendung, die wie eine App funktioniert, aber nicht aus einem Appstore aufs Handy heruntergeladen werden muss. Dies, so begründeten Buga-Sprecherin Corinna Brod und Johannes Britsch, Geschäftsführer der Mannheimer Entwickler-Firma contagt, sei der Nachfrage geschuldet: „Unsere Besucher laden sich eher keine App aufs Handy“, so Brod.

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Video: So funktioniert die Buga-App

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Bei der Eröffnung der Gartenschau hatte es seitens der Buga noch geheißen, dass man keine gesonderte App anbieten wolle, weil die allgemeine Website der Mannheimer Gartenschau bereits für Mobilgeräte optimiert worden sei (wir berichteten). Nun also doch eine App: die neue Anwendung findet man auf der Homepage der Bundesgartenschau - seit einigen Tagen etwas versteckt unter dem Punkt Barrierefreiheit. Das soll sich aber ändern, man wolle den entsprechenden Link stärker in den Vordergrund rücken, da die Anwendung keinesfalls nur von Menschen mit Einschränkungen genutzt werden kann.

Für Blinde und Sehbehinderte besonders hilfreich

Die App sei aber gerade für Blinde und Sehbehinderte besonders hilfreich, wie Maria Huber vom Badischen Blinden- und Sehbehindertenverband (BBSV) erläuterte, die mit Hund Gina eigens zur Vorstellung der Webanwendung in die Kantine Iris im Buga-Eingangsbereich des Spinelli-Areals gekommen ist. Mit Hilfe der Audio-Ein- und -Ausgabe sei das Programm auf dem Handy „sehr praktisch“ für die Orientierung auf dem weitläufigen Gelände, wie Huber erklärte. Allerdings sei das Handy-Programm auch ein „Datenfresser“, so Huber - ohne aktive mobile Daten funktioniere die Anwendung leider nicht.

Da die Webanwendung, wie am Rande des Vorstellungstermins zu hören war, erst in allerletzter Sekunde in Auftrag gegeben worden war, ist sie nun erst zur Benutzung fertig geworden. Obwohl, wie Betreiber Britsch erklärte, Guide-Programme, wie er sie anbietet, praktisch nie wirklich „fertig“ sind, sondern stets aktualisiert und verbessert werden.

Derzeit stehen zwei vorab festgelegte Rundgänge für Luisenpark und Spinelli zur Verfügung, und zwar jeweils unterschiedliche Wege für Fußgänger und Rollstuhlfahrer. Zudem gibt es unter anderem eine interaktive 3D-Karte der beiden Gartenschau-Gelände, Echtzeit-Navigation, Freitextsuche nach Zielen, eine Zielliste mit Kategorien-Einteilung sowie eine Feedback-Funktion. „Davon sollten alle Nutzer rege Gebrauch machen“, appelliert Buga-Sprecherin Brod. „Damit die App immer besser wird.“

„Nächste Toilette“

Die häufigste Suchanfrage lautet übrigens: „Nächste Toilette“, gefolgt von „Nächste Attraktion“ und „Nächster Ausgang“ - diese drei sind im Programm bereits voreingestellt. Britschs Unternehmen, das Lösungen im Bereich digitale Wegeführungen drinnen und draußen anbietet, entstand vor gut zehn Jahren aus einem Start-up der Universität und der Dualen Hochschule in Mannheim.

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Dass die Anwendung nach der Buga im Luisenpark weiterverwendet wird, sei „gut möglich“, aber noch nicht entschieden. Keine Angaben machten Brod und Britsch über die Kosten der Anwendung. Derzeit betreibt contagt das Programm, und die Buga-GmbH mietet es zu einem nicht genannten Preis.

cn.gt/buga2023 - die Anwendung ist kostenlos nutzbar

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