Buga

Der Pflanzen-Doktor hilft Sträuchern, Stauden und Co. auf der Mannheimer Buga

Im Informationszentrum i-Punkt Grün auf dem Mannheimer Spinelli-Gelände beraten Klaus Schneider und sein Kollegen-Team, wenn Gartenbesitzer Probleme mit ihren Pflanzen haben

Von 
Daniela Hoffmann
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Pflanzen-Doktor Klaus Schneider berät Hildegard Thiel am Info-Tresen im i-Punkt Grün. © Daniela Hoffmann

Mannheim. Geduldig hört sich der Pflanzen-Doktor Probleme von Hilfesuchenden auf der Mannheimer Bundesgartenschau (Buga) an. „Warum bringt meine Felsenbirne seit Jahren einfach keine Früchte“, will beispielsweise Besucherin Hildegard Thiel aus Trier wissen. Klaus Schneider legt seine Stirn leicht in Falten. Am Beratungsstand im sogenannten i-Punkt Grün auf dem Spinelli-Gelände nimmt er sich Zeit für jede Frage und versucht, eine Diagnose zu geben.

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Tatsächlich ist das ein bisschen, wie man es vom Arzt kennt. Punkt eins: Anamnese - Befragung zum jetzigen Zustand. Steht der Baum am richtigen Standort? Wie sieht es mit dem passenden Untergrund aus? Ist er durch Schädlinge geschwächt? Bekommt er genügend Nährstoffe? Oder wie sieht es mit Erkrankungen aus? Ob Gehölze, Gemüsepflanzen oder Stauden, die Sorgen machen: Zunächst muss sich der Pflanzen-Doktor ein umfassendes Bild machen. Dabei kann es helfen, wenn Ratsuchende gezielt Fotos machen oder ein Blatt ihrer Pflanze in Plastikfolie einpacken und mitbringen, meint Klaus Schneider. „Dann kann ich mir das mit der Lupe genauer ansehen.“

Manchmal muss er auch ein bisschen recherchieren, um die richtige Diagnose treffen zu können. Oder er bespricht sich mit einer Kollegin oder einem Kollegen. Das Team der Pflanzen-Doktoren auf der Buga23 besteht aus fünf Fachleuten. Mit dabei alles vom Allrounder über die Floristmeisterin, Landschaftsgärtnerin oder Agrarwissenschaftlerin. „Bei einer kniffligen Frage schicken wir eine Antwort einfach im Nachgang des Buga-Besuchs per E-Mail an die Pflanzenfreunde“, erklärt Klaus Schneider.

„Grünes Blut in den Adern"

Für den 73-Jährigen ist es bereits die siebte Bundesgartenschau, bei der er als Pflanzen-Doktor seinen Dienst versieht. Die Vorgänger-Buga in Erfurt war eine besondere für ihn, weil er in der Hauptstadt Thüringens geboren ist. Schon die Eltern waren beide Gärtner. „Daher hab’ ich grünes Blut in den Adern“, scherzt Schneider.

Aber auch die Gartenschau in Mannheim sei für ihn ein bisschen wie nach Hause kommen. Denn der Experte hat ein besonderes Verhältnis zur Region. Schließlich legte er vor 50 Jahren seine Meisterprüfung in Heidelberg ab und hat beste Erinnerungen an diese Zeit.

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Zudem erwarb Klaus Schneider das Zertifikat zum Pflanzen-Doktor an der Gartenakademie in Neustadt an der Weinstraße. „Rheinland-Pfalz ist übrigens das einzige Bundesland, das so etwas anbietet“, erklärt er. Die Liste seiner weiteren Zusatzqualifikationen setzt sich fort: Klaus Schneider kennt sich in Pflanzenschutz-Diagnostik aus und hat eine Menge an praktischer Erfahrung in seiner eigenen Gärtnerei gesammelt, die er in Limburg an der Lahn betrieben hat.

Vom Mannheimer Buga-Publikum ist der Fachmann übrigens begeistert. „Normalerweise hat man immer wieder die gleichen jahreszeitlich bedingten Fragen“, erzählt er. Was mache ich, wenn meine Rose von Schädlingen befallen ist, sei etwa so ein Klassiker.

In Mannheim aber sind die Besucher-Fragen sehr breit gefächert. „Die Leute fragen einmal quer durch die Botanik. Da lerne ich selbst noch was dazu“, sagt der 73-Jährige lachend und wendet sich wieder Hildegard Thiel zu. Für deren Felsenbirne muss schließlich noch eine passende Therapie gefunden werden.

Redaktion

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