Flora

Mannheimer Buga: Bunte Pracht in neuen Seerosenbecken im Luisenpark

Von 
Daniela Hoffmann
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Über 2000 Quadratmeter erstreckt sich das Seerosen-Areal im Luisenpark. © Daniela Hoffmann

Mannheim. Der frühe Morgen ist für Thomas Bade eine schöne Zeit. Noch ist alles ruhig im Luisenpark, der Besuchertrubel lässt auf sich warten. Immerhin: Die ersten Vögel singen schon. Um 6 Uhr macht er sich an die Arbeit, steigt mit Wathose in die Seerosenbecken. Der Gärtner entfernt mit dem Kescher Blätter der umliegenden Bäume, Verblühtes, Algen. Wenn der Park drei Stunden später öffnet, soll schließlich alles picobello aussehen.

Weniger Frischwasser

Insgesamt 2000 Quadratmeter umfasst das Seerosen-Areal. Drei Becken, die bis zu 80 Zentimeter tief sind, und zwei flachere mit bis zu 40 Zentimeter Tiefe. Für die Mannheimer Bundesgartenschau wurden die alten Folienbecken durch neue mit einem Betonboden ersetzt. Auch Frischwasser braucht man nach der Sanierung deutlich weniger. Denn das Nass zirkuliert nun vom oberen Teil der Anlage zum unteren, dann durch eine Filteranlage mit Kalkstein und kommt schließlich wieder im Filterbecken quasi als Quelle erneut zum Vorschein.

Ein Frosch guckt unter den Schwimmblättern hervor. © Daniela Hoffmann

„Filterbecken hört sich nicht so schön an. Dafür sieht es aber doch ganz hübsch aus“, sagt Thomas Bade und zeigt auf den etwas versteckt liegenden Teil des Bereichs am Pflanzenschauhaus. Blutweiderich und Schwertlilien blühen dort. Rohrkolben und Schilf recken sich in die Höhe.

„Alles Pflanzen, die helfen, das Wasser sauber zu halten“, betont der Fachmann. Wasserstern, Sumpfschrauben, Hornkraut und Tannwedel helfen von unten zusätzlich. „Da können sich Laien auch was für ihren Teich zu Hause abschauen“, meint Stefan Münch, stellvertretender Gärtnerischer Leiter des Luisenparks, der ebenfalls schon auf dem Gelände unterwegs ist.

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Die Sonne fällt nun mehr und mehr auf die Becken. Die ersten Seerosen öffnen ihre Blüten. „Bei Regen blühen sie nicht auf. In punkto Wetter haben wir dieses Jahr bisher also eine perfekte Saison. Seerosen sind schließlich absolute Sonnenkinder“, erklärt Münch lachend.

200 Töpfe mit je drei Pflanzen hat das Park-Team in die neuen Becken gesetzt. 150 Seerosen-Sorten zeigen sie den Besucherinnen und Besuchern. „Eine so große Sammlung haben nur wenige“, erklärt Stefan Münch – nicht ohne Stolz.

Stefan Münch (l.) und Thomas Bade kümmern sich um die Seerosen. © Daniela Hoffmann

Die beiden Männer schauen über die bunte Pacht. Zu den weißen, wilden Sorten zählt etwa die Alba Minor. Die farbigen Exemplare sind meist spezielle Züchtungen. Etliche davon haben märchenhafte Namen wie die sehr dunkelrote, fast schwarze Black Princess, die purpurfarbene Rotkäppchen oder die Potzblitz, deren Blütenblätter pink und deren Staubgefäße in der Mitte intensiv gelb leuchten. „Alle unsere Seerosen sind winterhart“, erläutert der stellvertretende Chef-Gärtner. Denn der Luisenpark hat keinen Platz, um sie in der kalten Jahreszeit einzulagern.

„Viel zu entdecken“

Weil das meist ein Problem ist, würde Münch Pflanzenfreunde auch für zu Hause nur winterharte Sorten empfehlen. „Dafür muss man nicht mal unbedingt einen großen Gartenteich haben“, merkt sein Kollege an. Ein Fass oder eine Zinkwanne reichen völlig, um auf der Terrasse oder dem Balkon einen kleinen Wassergarten anzulegen. Dorthinein würde Thomas Bade allerdings Zwerg-Seerosen setzen.

Dann lenkt er den Blick auf die Crazy Pom Pom, deren Blütenform kugelig erscheint. Unweit davon bezaubert eine Sioux mit grünen Schwimmblättern, die durch eine dunkelrote Marmorierung auffallen.

Aufmerksam lassen die beiden Gärtner den Blick über die Becken schweifen. Plötzlich steckt ein Frosch seinen Kopf zwischen Seerosenblätter aus dem Wasser. Libellen tummeln sich darüber. „Auch Molche, Kaulquappen und Wasserläufer gibt es hier – und damit auch heute wieder viel zu entdecken“, sagt Thomas Bade und packt seinen Kescher weg. Jetzt können sie kommen, die ersten Besucherinnen und Besucher dieses neuen Tages.

Redaktion

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