Mannheim. Es ist kalt und gefühlt die meiste Zeit dunkel. Die Wintermonate sind für viele immer eine fiese Zeit. Und dieses Jahr ganz besonders: Hohe Inzidenzen, die Angst vor der hochansteckenden Omikron-Variante und überhaupt die vielen Ungewissheiten mit Blick auf die Pandemie verschärfen die Tristesse. Wobei - Dezember geht ja noch. Der Advent und die Vorfreude auf Weihnachten, die trotz Corona bei den meisten da ist, machen die dunklen Wochen manchmal sogar richtig heimelig. Aber was ist im Januar, dem tristesten aller Monate? Weihnachten ist vorbei, und bis zum Frühling dauert es noch eine halbe Ewigkeit.
Das Licht der Hoffnung, das in der Dunkelheit leuchtet, ist ja die zentrale christliche Botschaft von Advent und Weihnachten, die in beleuchteten Bäumen, Girlanden an Balkonen und Sternen in Fenstern ihren Ausdruck findet. Und natürlich in der Weihnachtsbeleuchtung in der Innenstadt mit ihren 270 000 LED-Lichtern in Bäumen, auf Straßenlaternen und in Lichterketten über den Planken. Wie wäre es also, zumindest dieses weihnachtliche Licht in der City quasi symbolisch noch ein wenig länger brennen zu lassen und damit dem Blues dieses zweiten Corona-Januars zu begegnen? Zumal die von 100 Prozent MVV-Ökostrom gespeiste Weihnachtsbeleuchtung in der Innenstadt in diesem Jahr zum Teil erneuert und erweitert wurde, etwa durch den Lichterbaum am Stadthaus.
Lichterkonzept für Innenstadt?
„Interessante Idee“, sagt Lutz Pauels, der Chef der Werbegemeinschaft City, nach einer längeren Bedenkzeit. „Aber es heißt eben nun mal Weihnachtsbeleuchtung.“ Und die werde nach Dreikönig traditionell wieder weggepackt. Das Ganze sei „ein Gesamtkonzept“, erklärt Pauels. Die Lichter in der Fußgängerzone seien ein Teil, ebenso wie die Weihnachtsdeko in den Schaufenstern der Geschäfte und die - in diesem Jahr Corona-bedingt leider schon geschlossenen - Weihnachtsmärkte. Die entsprechende Deko in den Schaufenstern sei im Januar ja dann auch weg, betont Pauels. Da sei es dann doch irgendwie unpassend, die Beleuchtung auf den Straßen hängen zu lassen. Außerdem, tröstet der Werbegemeinschaftschef, sei es ja nicht so, dass die City im Januar stockdunkel sei. „Wir haben die normale Beleuchtung und auch die Schaufensterbeleuchtung.“
Und im nächsten Advent gehe es dann hoffentlich wieder mit dem kompletten Programm los, inklusive der Weihnachtsmärkte, betont Pauels. „Denn die fehlen im Stadtbild.“ Doch so ganz lässt ihn das Thema Licht offenbar nicht los. Ein paar Stunden nach dem Gespräch ruft er nochmal an. Unabhängig von der Weihnachtsbeleuchtung könne man sich durchaus Gedanken machen über ein „Lichterkonzept für die City“, erklärt Pauels. Viele Städte strahlten ja markante Gebäude an, Karlsruhe zum Beispiel sein Schloss. „Nur mal so als Gedanke, Licht wirkt ja immer gut.“ Wir dürfen also gespannt sein, was sich in Sachen Illumination noch tut.
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