Wetterbilanz

Hoch Frido lässt im Juni Mannheimer schwitzen - Schauer erwartet

Der Juni war dieses Jahr viel zu warm, durchschnittlich nass und extrem sonnig. Mit seinen Werten belegt er Platz fünf der heißesten und sonnigsten Namensvetter, die die Mannheimer seit Beginn der Aufzeichnungen jemals elebt haben.

Von 
Christine Maisch-Bischof
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Mannheim. Hochsommerliche Temperaturen, kleinere Gewitter und ein Zeitraum von fast zwei Wochen ohne einen Tropfen Regen: Der Juni 2022 landet auf der Hitliste der heißesten und sonnigsten Juni-Monate, die die Mannheimer seit Beginn der Aufzeichnungen jemals erlebt haben, immerhin auf Platz fünf. „Und die kommenden Tage geht es warm und sonnig weiter“, verspricht Andreas Pfaffenzeller, der im Auftrag des Deutschen Wetterdienstes die Werte für die Quadratestadt aufzeichnet: „Nur am Donnerstag gibt es ein paar Schauer.“

Ein Blick in seine Aufzeichnungen belegt, wie heiß der Sommer 2022 an den Start gegangen ist. Mit einer Durchschnittstemperatur von 20,8 Grad war der Juni um beachtliche 3,2 Grad zu warm. „Den absolut heißesten ersten Sommermonat hatten wir aber 2003 mit einem Mittelwert von 22,6 Grad, den kältesten 1956 mit 15,3 Grad“, stellt der Wetterexperte fest.

Infos und Historie

  • Kurze Informationen zum Luftdruck in der Quadratestadt und in der Region sowie zu historischen Daten geben die Expertinnen und Experten von der inzwischen für Mannheim zuständigen Regionalzentrale des Deutschen Wetterdienstes unter der Telefonnummer 069/80 62 95 23.
  • Die Mannheimer Wetter-Warte zog im Jahre 1975 von der Gartenstadt an den Rand des Ortsteils Vogelstang am Köthener Weg. Damals wurde auch das Aufgabengebiet erweitert. Sie war noch bis vor einigen Jahren rund um die Uhr besetzt. 1
  • 1996 wurde die Wetter-Warte in eine Wetterstation umgewandelt. Die persönliche Beratung ging inzwischen an die Regionalzentrale in Stuttgart über.

Am meisten unter der Hitze stöhnen mussten die Mannheimer am Sonntag, 19. Juni, als die Quecksilbersäule auf einen Höchstwert von 36,6 Grad kletterte. „Das war gar nicht so weit weg vom Junirekord am 30. Juni 2019 mit 38,9 Grad“, räumt Pfaffenzeller ein. In der Nacht vom 18. zum 19. Juni wurde bei einem Minimum von 21,0 Grad eine Tropennacht registriert.

Heißer Sommerstart in Mannheim

Es gab stolze 19 Sommertage mit 25 Grad und mehr. Der Durchschnittswert liegt bei 14 Grad. Die tiefste Temperatur haben die Wetterexperten in den Frühstunden des 2. Juni mit 6,6 Grad gemessen.

So viel Wärme lässt natürlich auch viel Sonnenschein erwarten. Mit knapp 302 Sonnenstunden, das einem Wert von fast 134 Prozent des Mittelwerts entspricht, war der Juni weit überdurchschnittlich sonnig und belegt damit jedoch nur Platz fünf seit Aufzeichnungsbeginn. Schließlich ist der Juni im Jahr 2019 mit 322 Stunden bislang nicht zu toppen. Der Mittwoch, 15. Juni, war mit mehr als 15 Stunden der sonnenreichste Junitag.

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Dafür fällt die Bilanz in puncto Niederschlag etwas dürftiger aus. Doch trotz der langen Trockenheitsperiode zwischen dem 9. und 22. Juni erreichte die Monatssumme von 74,5 Liter pro Quadratmeter fast 100 Prozent der zu erwartenden Gesamtsumme. Dafür sorgte neben dem 24. vor allem der 26. Juni. An diesem einen einzigen Sonntag fielen in Mannheim und der Region knapp 24 Liter Regen pro Quadratmeter. „Bis zum Tageswert-Spitzenreiter ist allerdings noch viel Luft“, räumt der Meteorologe ein. Mit 47 Liter pro Quadratmeter bleibt der 3. Juni 1992 auf Platz eins.

Der Juni startete bereits in der ersten Woche mit sommerlichen 24 Grad und nur wenigen Schauern und Gewittern. Doch zwischen dem 9. und 22. Juni fiel so gut wie kein Niederschlag. Erst zum Ende des Monats gestaltete sich das Finale nicht nur sehr warm mit einem Mix aus Sonne und Wolken, sondern auch mit etwas Niederschlag. Mal dominierte das Hoch Frido, mal Gabor. Die Maxima lagen bei 25 bis 32 Grad. Nur am Montag, 20., und Montag, 27. Juni, wurden lediglich 22 bis 23 Grad erreicht.

Experte empfiehlt viel zu gießen

Und wie geht es die kommenden Tage weiter? „Die Mannheimer müssen viel gießen“, sagt der Meteorologe mit Blick auf die Berechnungen für die Quadratestadt und die Region. Denn außer am Donnerstag - den am Vormittag ein paar Wolken trüben könnten, die wahrscheinlich Schauer mit sich bringen - ist wenig Regen in Sicht. „Temperaturen zwischen 25 und 28 Grad“, prognostiziert Andreas Pfaffenzeller. Das heißt, vor allem Jungpflanzen brauchen die kommenden Tage Wasser aus Schlauch oder Gießkanne. Immerhin hält das Sommerhoch voraussichtlich mindestens bis Sonntag an. Grillfreunde kommen also voll auf ihre Kosten. Und glücklicherweise kühlen die Nächte stets auf erholsame 15 bis 16 Grad ab.

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