Wetter des Monats - Die Mannheimer erlebten einen Mai, der deutlich zu warm, viel zu trocken und sehr sonnig war

Hoch Tim bringt im Mai milde Luft nach Mannheim

Von 
Christine Maisch-Bischof
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Mannheim. Ungewöhnlich hohe, fast hochsommerliche Temperaturen mit Werten, die über die 31-Grad-Marke kletterten, gefolgt von Nächten, die so kühl waren, dass der Schlaf erholsam war, viele Tage in Folge, an denen kein einziger Tropfen Regen fiel und ein strahlender Stern, der fast im Dauereinsatz war: Keine Frage, der Mai, auch Wonnemonat genannt, hat sich den Mannheimern als typischer und angenehmer Frühlingsausklang präsentiert. „Mit einer Mitteltemperatur von 17,3 Grad war der Mai um zwei Grad zu warm und damit der viertwärmste Mai in Mannheim seit Aufzeichnungsbeginn“, stellt Andreas Pfaffenzeller, der im Auftrag des Deutschen Wetterdienstes die Daten der Quadratestadt und der Region festhält, bei einem Blick in seine Tabellen fest.

Die Natur leidet

Den wärmsten Mai hatten wir allerdings 2008 mit durchschnittlich knapp 18 Grad. Zu warm, zu sonnig - ein Resümee, das auch auf alle drei Frühlingsmonate zutrifft. Sogar in puncto Trockenheit: „Und das, obwohl ja der April mit 72 Litern pro Quadratmeter Gesamtsumme ausgesprochen nass war. Dafür waren März und Mai umso niederschlagsärmer.“

Infos und Historie

  • Kurze Informationen zum Luftdruck in der Quadratestadt und in der Region sowie zu historischen Daten geben die Expertinnen und Experten von der inzwischen für Mannheim zuständigen Regionalzentrale des Deutschen Wetterdienstes unter der Telefonnummer 069/80 62 95 23.
  • Die Mannheimer Wetter-Warte zog im Jahre 1975 von der Gartenstadt an den Rand des Ortsteils Vogelstang am Köthener Weg. Damals wurde auch das Aufgabengebiet erweitert. Sie war noch bis vor einigen Jahren rund um die Uhr besetzt. 1
  • 1996 wurde die Wetter-Warte in eine Wetterstation umgewandelt. Die persönliche Beratung ging inzwischen an die Regionalzentrale in Stuttgart über.

Doch zurück zum Mai 2022. Dieses Jahr brachte es der Rosenmonat nicht nur auf elf Sommertage, wobei lediglich sieben zu erwarten wären. Vielmehr gab es auch schon am Donnerstag, 19. Mai, einen sogenannten heißen Tag mit Werten über 32 Grad. Der Maihöchstwert von 33,2 Grad vom 29. Mai 2017 wurde damit jedoch nicht erreicht. Die tiefste Temperatur betrug in den Frühstunden des 28. Mai 4,4 Grad.

Die Kehrseite der freundlichen Bilanz-Medaille: Die Natur leidet unter dem anhaltenden Regenmangel. Der Mai war mit einer Monatssumme von 21 Liter pro Quadratmeter - das sind gerade mal 31 Prozent der zu erwartenden Menge - viel zu trocken. Damit landet der Mai auf Platz sieben in der Hitliste der regenärmsten Wonnemonate. Die geringste Summe ergab sich im Jahr 2008 mit 14 Litern. Die höchste Tagessumme fiel mit mageren 5,6 Litern pro Quadratmeter am Stadtfestsamstag, 28. Mai.

Wenig Regen und viel Sonne: Mit 271,4 lagen die Sonnenstunden weit über dem Durchschnitt. Die meisten Sonnenstunden erreichte der Mai 1989 mit 350,8 Stunden. Am 15. Mai wurde mit 14,3 Stunden die größte Tagessumme ermittelt.

Wunderschöne Aussichten

Zum Monatsbeginn lenkten Hoch Unal und Tim teils kühle, teils mäßig warme Atlantikluft nach Baden-Württemberg. Bei Sonne und Wolken mit einzelnen Schauern erreichten die Tageshöchstwerte bis zu 22 Grad. Die Hochdruckgebiete Volker, Wolf, Xenophon und Yannes sorgten für einen anhaltenden Warmluftstrom aus dem westlichen Mittelmeer. Viel Sonne und einzelne Schauer und Gewitter prägten den Wetterabschnitt, und die Höchsttemperaturen lagen bei 23 bis 31 Grad.

Zwischen Hoch Burkhard über den Britischen Inseln und Tief Hannah über Skandinavien wurde gegen Ende des Monats ein Schwall feuchte Polarluft nach Süddeutschland transportiert. Bei viel Sonne, zeitweilig Wolken und leichten Regenschauern war es tagsüber mit 18 bis 24 Grad mäßig warm. Nachts sank das Thermometer auf Werte von acht bis vier Grad.

Und was erwartet die Mannheimer in den kommenden Tagen? „Ein wunderschönes, Wochenende mit Temperaturen zwischen 25 und 29 Grad“, verspricht der Meteorologe. Diese makellose Prognose wird auch voraussichtlich kein einziges Regentröpfchen trüben: „Der einzige Schönheitsfehler könnte ein Schauer spät in der Nacht zum Montag sein. Das wird der Natur aber dann sicher gut tun.“ Was für perfekte Aussichten.

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