Mannheim. Im ärmellosen T-Shirt über saftig grün sprießende Wiesen schlendern, den Duft der ersten bunten Frühlingsboten einatmen und danach den Tag bis zum späten Nachmittag im Eiskaffee oder Biergarten ausklingen lassen: Die Mannheimer konnten dieses Jahr den sonnigsten März genießen, den es, seit Beginn der Aufzeichnungen je gegeben hat. Mit knapp 250 Sonnenstunden landet er auf Platz eins. Die Silbermedaille ging vor fast sieben Jahrzehnten an den März 1953, der immerhin eine Gesamtsumme von 229 strahlenden Stunden aufweisen kann. Und nach einem eher ungemütlichen Aprilstart kündigt Meteorologe Andreas Pfaffenzeller auch für die kommenden Tage einen angenehmen Sonne-Wolken-Mix mit steigenden Temperaturen an.
Milder Frühlingsstart
Selbst wenn die ersten Frühlingsnächte meist noch sehr kühl sind: „Der März hat uns ja zumindest tagsüber sehr verwöhnt“, stellt der Fachmann, der im Auftrag des Deutschen Wetterdienstes die Werte für die Quadratestadt und die Region festhält, bei einem Blick auf seine Daten fest. Schließlich war der erste Frühlingsmonat mit einer Mitteltemperatur von 7,5 Grad um knapp ein halbes Grad zu mild. Der wärmste März war 2017 mit einem Durchschnittswert von 9,4 Grad, der kälteste 1958 mit 1,4 Grad.
Der mildeste Tag war der Sonntag vor drei Wochen. An diesem strahlenden 27. März hielten die Meteorologen in unserer Region einen Höchstwert von stolzen 21,6 Grad fest. Dennoch, den absoluten März-Rekordwert bei 26,1 Grad hatten sie vor über 30 Jahren, am 28. März 1989, gemessen.
Mit einer Monatssumme von 16,7 Liter pro Quadratmeter erreichte der März nur knapp 40 Prozent der Menge, die im Schnitt zu erwarten war. Die höchste Tagesmenge fiel am 15. März mit 10,3 Liter pro Quadratmeter. „Das heißt, an diesem einen Tag hat es mehr als die Hälfte der gesamten Monatssumme geregnet“, sagt Pfaffenzeller. Die Sonne schien 248,7 Stunden: „Das sind beachtliche 183 Prozent des Mittelwertes“, resümiert der Meteorologe. Am Sonntag, 27. März, schien die Sonne mit knapp zwölf Stunden am längsten.
Schon zum Märzauftakt lenkte Hoch Kai zwar immer wieder kalte Luftmassen nach Baden-Württemberg. Aber trotz Minuswerten in der Nacht kletterte die Quecksilbersäule tagsüber auf bis zu zwölf Grad.
Infos und Historie
- Kurze Informationen zum Luftdruck in der Quadratestadt und in der Region sowie zu historischen Daten geben die Expertinnen und Experten von der inzwischen für Mannheim zuständigen Regionalzentrale des Deutschen Wetterdienstes unter der Telefonnummer 069/80 62 95 23.
- Die Mannheimer Wetter-Warte zog im Jahre 1975 von der Gartenstadt an den Rand des Ortsteils Vogelstang am Köthener Weg. Damals wurde auch das Aufgabengebiet erweitert. Sie war noch bis vor einigen Jahren rund um die Uhr besetzt. 1
- 1996 wurde die Wetter-Warte in eine Wetterstation umgewandelt. Die persönliche Beratung ging inzwischen an die Regionalzentrale in Stuttgart über.
Regen lässt auf sich warten
In der zweiten Woche des Monats strömten weiterhin sehr milde Luftmassen aus Südosten vom Mittelmeer ein. Bei nahezu Sonne pur konnten die Menschen in Mannheim und in der Region frühlingshafte Temperaturen bis zu 17 Grad genießen. Dennoch mussten die Balkonpflanzen noch geschützt werden, denn nachts gab es meist Frost.
Die Tiefs Claudia und Gesine sorgten nicht nur für Wolken, sondern auch für den lange ersehnten Regen. Was der Natur gut tat, ärgerte so manchen Autofahrer: Beim Auswaschen der Luftmassen aus Nordafrika vermischte sich der Niederschlag mit Saharastaub, der Pkw- und Hausdächer mit einem gelben Film überzog. Hoch Peter ließ die Temperaturen zum Monatsfinale an Rhein und Neckar nochmals auf 22. Grad ansteigen – bevor sich der März unter dem Einfluss von Tief Jana mit kühlen neun Grad verabschiedete.
Und wie geht es die kommenden Tage weiter? Bis Freitag bleibt es bei bis zu 19 Grad sonnig, verspricht der Experte: „Und am Wochenende kann die Natur auf Regen hoffen.“
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