Das Wetter des Monats

Der April macht seinem Ruf alle Ehre - so war das Wetter in Mannheim

Von 
Christine Maisch-Bischof
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Von der Sonne verwöhnt: Die milden Apriltage Mitte des Monats ließen die Butterblumen sprießen. © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Mannheim. Kurze, heftige Schauer, dann wieder zehn Tage, an denen fast kein Tropfen fällt, dicht gefolgt von stundenlangem Dauerregen, ab und zu bleiben sogar einige Zentimeter Schnee liegen. Und der ganze Mix wird immer wieder unterbrochen von strahlendem Sonnenschein: „Tja, der Volksmund sagt ja, dass der April macht, was er will“, räumt Andreas Pfaffenzeller ein, der im Auftrag des Deutschen Wetterdienstes die Werte für die Quadratestadt und die Region festhält. „Und viel Regen in kurzer Zeit und dann gleich wieder viel Sonne, das ist typisch für den extrem wechselhaften Charakter des Aprils 2022“, stellt er bei einem Blick auf seine Daten fest. Die Mannheimer erlebten einen Frühlingsmonat der mit einer Mitteltemperatur von fast zehn Grad etwas zu kalt, viel zu nass und mit rund 105 Prozent überdurchschnittlich sonnig war. Jede Menge freundliches Wetter dürfen die Mannheimer auch in den kommenden Tagen genießen.

© MM-Grafik

Rekordverdächtige Regenmenge

Fast einen Rekord schaffte der April in puncto Niederschlag. Denn nicht nur die Gesamtsumme von 72 Liter pro Quadratmeter - das sind fast 180 Prozent der Durchschnittsmenge - ist beachtlich. Mehr als die Hälfte der kompletten Menge fiel allein am Freitag, 8. April, und zwar beachtliche 44,8 Liter. „Damit wurde der Monatsrekord vom 29. April 1995 mit 47,3 Liter nur ganz knapp verfehlt“, präzisiert der Fachmann: „Und vom 11. bis zum 22. April war es dann wieder absolut trocken.“ Und noch etwas findet er erstaunlich: „Gerade für Mannheims doch recht niedrige Lage sind drei Tage mit geschlossener Schneedecke sehr ungewöhnlich.“Denn am 2., 3. und 9. April bedeckte die ein bis drei Zentimeter dicke weiße Pracht sogar einige Stunden den Boden, bevor sie wieder wegschmolz.

Infos und Historie

  • Kurze Informationen zum Luftdruck in der Quadratestadt und in der Region sowie zu historischen Daten geben die Expertinnen und Experten von der inzwischen für Mannheim zuständigen Regionalzentrale des Deutschen Wetterdienstes unter der Telefonnummer 069/80 62 95 23.
  • Die Mannheimer Wetter-Warte zog im Jahre 1975 von der Gartenstadt an den Rand des Ortsteils Vogelstang am Köthener Weg. Damals wurde auch das Aufgabengebiet erweitert. Sie war noch bis vor einigen Jahren rund um die Uhr besetzt. 1
  • 1996 wurde die Wetter-Warte in eine Wetterstation umgewandelt. Die persönliche Beratung ging inzwischen an die Regionalzentrale in Stuttgart über.

Zum launischen Charakter des zweiten Frühlingsmonats passte seine freundliche Seite. Die Sonne schien über 202 Stunden, das sind mehr als 105 Prozent des vieljährigen Mittels. Das ist jedoch noch kein Rekord, denn die höchste Monatssumme wurde im April 2007 mit knapp 338 Stunden erreicht.

Doch trotz wärmender Sonnenkraft: Mit einer Mitteltemperatur von 9,9 Grad war der April um 1,4 Grad zu kalt. Den kältesten April seit Beginn der Aufzeichnungen erlebten die Mannheimer im Jahre 1977 mit 7,9 Grad, den wärmsten 2007 mit einem Mittelwert von 14,5.

Der wärmste Tag war der 13. April mit einem Höchstwert von 24,5 Grad, das heißt einen Sommertag gab es zwar noch nicht, aber vier Frosttage. Das ist einer mehr als im Durchschnitt zu erwarten war.

Steigende Temperaturen

Schon zum Monatsbeginn steuerte Tief Lotte feuchte Luftmassen nach Baden-Württemberg und danach sorgt Hoch Quincy für Wetterbesserung und zunehmend Sonnenschein. Doch nicht dauerhaft. Tief Mirella sorgt bereits ab 6. April für wechselhaftes Wetter mit zunächst vielen Wolken und Regen, später auch etwas Sonne. Die Tiefdruckgebiete Nasim und Ortrud ließen jedoch der Sonne kaum eine Chance. Bei Windgeschwindigkeiten um 65 Kilometer pro Stunde brachte Ortrud dann den großen Regen. Die Höchstwerte lagen bei 14 Grad.

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Hoch Reiner sorgte zwischen 11. und 22. April für anhaltendes Hochdruckwetter mit reichlich Sonnenschein. Das Thermometer kletterte auf Höchstwerte von bis zu 25 Grad. Doch zum Monatsende schwächte sich Hoch Tim ab und viele Wolken mit Schauern zogen über das Land. Die Höchstwerte sanken von 22 auf zwölf Grad.

Und die Aussichten für die kommenden Tage? „Es wird in Mannheim bis zu 29 Grad warm, aber Gewitter sind keine in Sicht“, verspricht der Meteorologe. So lässt sich der Frühling in vollen Zügen genießen.

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