Mächtig und erhaben klang es über das Gelände der Bundesgartenschau, als rund 2500 Blechbläser ihre Instrumente erklingen ließen. Sie waren einfach nicht zu überhören. Sie spielten etwa die „Entrata festiva“ vom stellvertretenden Landeskirchenmusikdirektor Nordbaden, Johannes M. Michel, 1962 komponiert, oder „Alles wird gut, alles wird besser“ von Leonhard Paul aus dem Jahre 1967.
Die evangelische Landeskirche Baden wollte mit ihrem Landesposaunentag bewusst ein Zeichen der Hoffnung setzen. Und das ist nicht nur mit diesen imposanten Klängen, sondern mit dem Auftritt von Posaunenchören aus Baden, Württemberg, Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland gelungen. Die „Töne der Hoffnung“, wie es der Landesobmann der Badischen Posaunenarbeit, Christian Kühlewein-Roloff, formuliert hatte, waren selbst im hintersten Winkel des ehemaligen Spinelli-Geländes noch zu vernehmen.
„Noch nie zuvor hat ein Landesposaunentag auf dem Gelände einer Bundesgartenschau stattgefunden“, betonte der Landesobmann. Dekan Ralph Hartmann, der sich schon seit Wochen auf diese Tage freute, unterstrich, dass die Kirche mit diesem Auftritt ein starkes Zeichen protestantischen Selbstbewusstseins in bewegten Zeiten geben würde. „Das ist schon ein starkes Stück Kirche“, so der Dekan. Bürgermeister Dirk Grunert stellte heraus, dass das gemeinsame Musizieren eine Botschaft der Hoffnung sei.
Schon seit dem 18. Jahrhundert liege der Stadt die Musik in all ihrer Vielfalt sehr am Herzen, und so sei es nur folgerichtig, dass diese Veranstaltung in Mannheim, einer UNESCO-City of Music, stattfindet. Aber auch die Musiker und Musikerinnen selbst waren begeistert, von diesem Auftritt in blumenreicher Umgebung. Thomas Saladin aus St. Ilgen meinte: „Ich war schon als kleiner Bub bei diesem Musikfest dabei und bin es bis heute geblieben. Auch Gabriele Herb erzählte voller Freude: „Wir sind auch schon mit dem Wohnwagen zu diesem Musikereignis gereist. Heute spielen zwei Söhne und zwei Enkel bereits im Posaunenchor St. Ilgen mit.“
Elena Biermann von der Peterskirche Weinheim sagte: „Ich spiele seit acht Jahren Posaune, weil es mir Spaß macht. Ich habe einfach Freude daran, gemeinsam zu musizieren.“ Kirchenmusik in all ihren Facetten war nach dem gemeinsamen Auftritt, der mit den Liedern „Brass fantasia“ und „Feeling Good“ endete, auf den verschiedensten Plätzen der Gartenschau zu hören und zu erleben.
Da spielte der Bezirksposaunenchor Alb-Pfinz an der Seilbahnstation. Im Eingangsbereich der Buga trug das Ensemble „Wir lieben Barbecue“ Liebeslieder aus dem Musical „West Side Story“ von Leonard Bernstein vor. „Das ist ja fantastisch“, war eine Zuhörerin aus Feudenheim begeistert. Bei der Serenade am Abend spielten alle Chöre wieder gemeinsam an der Hauptbühne. Choräle und Arien erklangen. Die Brass Night wurde zusammen mit etwa 300 Jungbläsern sehr abwechslungsreich gestaltet. Den Sonntagvormittag eröffnete ein Festgottesdienst mit Landesbischöfin Heike Springhart. Das Musikfest klang gegen 12 Uhr mit einem imposanten gemeinsamen Choralblasen aus. „Wir geben unser Bestes“, hatte Dekan Hartmann bei der Eröffnung angekündigt. Er sollte recht behalten.
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