Mannheim. Tag zwei der Buga war deutlich weniger sonnig als die Premiere, zeitweise gab es sogar Regen. Doch das hielt die Besucher in Mannheim nicht ab, auch wenn es am Samstag mit 11 000 Menschen weniger waren als die 14 500 Gäste bei der Eröffnung.
Auf dem Spinelli-Gelände waren viele Familien unterwegs. Wir haben die Kinder gefragt, wie sie die Spielplätze finden und die Erwachsenen, was sie zum Gastro-Angebot sagen. Und dann haben wir noch den zweitbesten Aussichtspunkt auf Spinelli entdeckt - nach der Seilbahn natürlich.
Der Spielplatz-Test auf der Buga
Am Netze-Spielplatz im Norden des Spinelli-Geländes, wo es an Seilen jede Menge Klettermöglichkeiten auf unterschiedlichen Höhenlevels gibt, ist am Samstagmittag einiges los. Er gilt als Höhepunkt der insgesamt sechs Spielplätze auf dem Gelände.
Das Zentrum bildet ein acht Meter hohes Klettergerüst, das von einem 200 Meter langen Höhensteg umgeben ist, von dem aus man auch direkt in die Netze klettern kann. Natascha Massing und Kathleen Winter haben ihn mit ihren Familien gezielt angesteuert. „Wir haben im ,Mannheimer Morgen‘ den Artikel über die Spielplätze auf dem Buga-Gelände gesehen, und die Kinder haben sich diesen ausgesucht“, erzählt Winter.
Die beiden Frauen haben beide jeweils drei Kinder im Alter von fünf, acht und zehn Jahren. Der Netze-Spielplatz gefällt den Müttern vor allem deshalb, weil dort Jungen und Mädchen verschiedenen Alters klettern können. „Jeder findet hier was. Nur die Rutsche ist etwas rasant“, sagt Winter. Die Bewertung der Rutsche ist an diesem Mittag öfter auf dem Spielplatz zu hören.
Die Kinder finden die Fläche klasse. „Es ist toll, dass es so viele Klettersachen gibt“, sagt Sophie (10). Nur die Öffnung der Rutsche sei zu eng. Ihre Freundin Nike hat sich beim Einstieg in die Röhre gleich die Stirn angestoßen, die jetzt eine Beule ziert. Aber das tut der Begeisterung keinen Abbruch. Der fünfjährige Jan erzählt, er sei bis nach oben geklettert - und zeigt stolz auf den mehrere Meter hohen Mast.
Es ist schön, dass so viel gemacht wurde für Familien.
Auch der Musikspielplatz an der Seilbahn-Station hat den Kindern gut gefallen. „Da gab es Trommeln, auf denen man hüpfen konnte“, erzählt Sophie. „Und Seile mit Knubbeln dran, die Töne gemacht haben.“ Auch Kathleen Winters Mann Michael Eisner ist begeistert. „Es ist schön, dass so viel gemacht wurde für Familien.“ Das einzige Problem, das er sieht, könnte die Sonne sein. Im Sommer könnte es hier heiß werden. „Es gibt wenig Schatten und wenige Sonnensegel.“ Am Samstag jedoch wäre so mancher über etwas Sonne froh gewesen.
Im Hamsterrad auf dem Auto-Spielplatz
Ein paar hundert Meter weiter, auf dem Auto-Spielplatz, muss sich der Lindenhöfer Moritz Wälischmiller gerade wie ein Hamster fühlen. Er strampelt sich in einem menschengroßen Hamsterrad ab - und sorgt damit dafür, dass sich ein kleiner Lastwagen auf einer waagrechten Stange fortbewegt.
Auf dem Lastwagen haben es sich Wälischmillers Kinder im Alter zwischen fünf und neun Jahren bequem gemacht. Auch wenn es der Vater ist, der sich gerade bewegen muss: Wälischmiller findet die Spielplätze auf Spinelli vor allem deshalb gut, weil sie den Kindern „viele verschiedene Bewegungsabläufe abverlangen“.
Das sieht auch Eduard Bensel so, der im Hamsterrad ebenfalls seinen knapp dreijährigen Sohn auf dem Lastwagen bewegt. „Die Vielfalt der Spielplätze ist klasse“, sagt der Familienvater.
Buga im Test: Die Gastro-Umfrage
Im Biergarten am i-Punkt Grün ist am Samstagnachmittag mit Blick auf die kühlen Temperaturen wenig los. Trotzdem sind Gäste da - und die sind „voll zufrieden“. Das sagt jedenfalls ein Mannheimer, der mit seinen beiden kleinen Kindern und seinen Eltern gerade gegessen hat. Die Oma hatte Salat, der Opa Gulaschsuppe, die Kinder Pommes.
„Ich fand es auch nicht so teuer“, sagt er. Den Salatteller gibt es für 12,80 Euro, die Gulaschsuppe für 9,80 Euro, die Pommes für 4,50 Euro. Warum sie unter den vielen Gastro-Angeboten auf Spinelli gerade den Biergarten ausgesucht haben? „Wir waren in der Nähe, und es musste schnell gehen“, sagt der Mannheimer und grinst.
Im Streetfood-Bereich in der U-Halle ist es am Samstagnachmittag richtig voll. Familie Landenberger aus Heddesheim hat sich dort ein verspätetes Mittagessen geholt und es sich an einem Tisch vor der Halle gemütlich gemacht. Es gibt Curry, Reis mit Gemüse sowie Pizza. Das Urteil: „Das Essen schmeckt toll, der Service ist super, aber es ist doch relativ teuer“, sagt Sandra Landenberger. Bei Preisen von um die zehn Euro pro Gericht komme man als vierköpfige Familie mit Getränken auf mehr als 50 Euro. Aber immerhin sei das Essen wirklich gut, betont die Mutter. Trotzdem wollen die Dauerkarten-Besitzer bei den nächsten Besuchen Proviant von zuhause mitbringen.
Ulrike Lahr aus Ludwigshafen hat sich am Biergarten Spinelli Kitchen an der U-Halle eine Bratwurst im Brötchen geholt. „Einfach weil ich die in die Hand nehmen und weitergehen kann“, sagt sie. Den Preis von fünf Euro findet sie okay. In der Vergangenheit hatte es ja rege Diskussionen darüber gegeben, ob es auf einer nachhaltigen Buga Bratwurst und Pommes überhaupt geben sollte. Ulrike Lahr hat da kein Problem damit. Wichtig sei, dass die Besucher eine große Auswahl hätten.
Die gibt es im am Samstagnachmittag ebenfalls sehr gut besuchten Innenbereich des Spinelli-Kitchen auf jeden Fall. Auf der Karte stehen unter anderem Rinderroulade, aber auch Käsespätzle und Salat - für diejenigen, die möchten, statt mit Falafel- auch mit Insektenbällchen - und an der Kasse gibt’s Insekten-Proteinriegel.
Der (zweit)beste Aussichtspunkt
Das Schwärmen über die Seilbahn ist auch am Samstag immer wieder zu hören. Aber auf Spinelli gibt es einen weiteren überragenden Aussichtspunkt, von dem aus die Weite des Geländes deutlich wird: den mehr als zehn Meter hohen Gerüstturm der Experten vom Garten- und Landschaftsbau, auf den es über sechs Ebenen hinaufgeht. Am Samstag ist dieser Gerüstturm ein beliebter Ort - auch wenn der Himmel oft wolkenverhangen ist.
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