Innenstadt

Abbruch oder Ausweitung? Streit um Verkehrsversuch in Mannheim

Vergangene Woche hat die CDU-Fraktion im Mannheimer Gemeinderat überraschend den Abbruch des Verkehrsversuchs in der Innenstadt verlangt. Darauf reagieren nun die Grünen. Wir erklären, wer in dem Streit wie argumentiert

Von 
Timo Schmidhuber
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Bleibt beliebtes (Streit-)Thema: der Verkehrsversuch in der Mannheimer Innenstadt. © Thomas Tröster

Mannheim. Der seit rund einem Jahr laufende Verkehrsversuch in der Mannheimer Innenstadt sorgt weiter für Streit in der Kommunalpolitik. Die Grünen-Fraktion im Gemeinderat spricht sich entschieden gegen die Forderung der CDU aus, den Versuch Ende März zu beenden.

Das Projekt sei „ein großer Erfolg“, das habe bereits die Zwischenauswertung im vergangenen Jahr gezeigt, so die Grünen in einer Mitteilung. Es müsse nun ein „fließender Übergang zu einer dauerhaften Verkehrsberuhigung“ folgen. Mit einem solchen Übergang bleibe „die Diskussion, wie genau am Ende die feste Einrichtung aussehen kann, offen“. Die „sichtbar und spürbar positiven Effekte“ des Versuchs würden durch den von der CDU verlangten Abbruch zunichtegemacht.

Innenstadt unattraktiv?

Die Christdemokraten hatten vergangene Woche überraschend gefordert, den Verkehrsversuch zu beenden. Die gesperrten Straßen, die weggefallenen Parkplätze und die aufgestellten Blumenkübel machten die Innenstadt unattraktiv, lautete eine der Begründungen der CDU-Fraktion. Das sei gerade mit Blick auf den Start der Buga im April problematisch. Außerdem habe die Stadtverwaltung einige Teile des Versuchs ohne Beschluss des Gemeinderats umgesetzt.

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Die Grünen weisen nun darauf hin, dass die CDU vor vier Jahren selbst noch vorgeschlagen habe, in Teilen von Kunststraße und Fressgasse Fußgängerzonen einzurichten. Dass sie nun das Ende des Verkehrsversuchs wolle, sei „völlig unverständlich“.

Abbruch wäre „fatal“

Seit dem Start des Verkehrsversuchs ist die Durchfahrt von Kunststraße und Fressgasse unterbrochen. Bewohner erlebten längst positive Effekte der Sperrungen, argumentieren die Grünen in der Mitteilung. „Gerade im bevorstehenden Buga-Sommer wäre die Aufgabe dieses Effektes, wie etwa ohne heftigen und nicht abbrechenden Verkehr in den Cafés am Straßenrand zu sitzen, zu flanieren und die Geschäfte zu genießen, kontraproduktiv und fatal.“ Viele Autofahrer hätten sich längst an die geänderte Verkehrsregelung gewöhnt.

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Die Grünen wiederholten ihre zuletzt erhobene Forderung, den Versuch auszuweiten und weitere Flächen für den Autoverkehr zu sperren. Sie schlagen vor, die Fressgasse bereits ab Q5, die Kunststraße ab O6 und die Marktstraße auf Höhe des Marktplatzes für Durchfahrten zu schließen. Eine Ausweitung des Verkehrsversuchs stieß bei den anderen Gemeinderatsfraktionen allerdings auf wenig Gegenliebe.

Redaktion Stellvertr. Leiter der Lokalredaktion Mannheim

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