Maimarkt

Wie Parkplätze und Nahverkehr den Maimarkt-Andrang verkrafteten

Schon 83.000 Besucher wurden am Wochenende beim Maimarkt gezählt, und das parallel zur Bundesgartenschau - der Großparkplatz war daher zeitweise voll

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Peter W. Ragge
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Der Großparkplatz neben dem Flugplatz, der für Maimarkt und Bundesgartenschau genutzt wird, war zeitweise voll belegt. © Christoph Blüthner

Mannheim. Schon nach drei Tagen nähert sich der Maimarkt der ersten Schallgrenze von 100 000 Besuchern: Bis zum Abend des 1. Mai passierten 83 000 Menschen die Eingänge zum Mühlfeld. Für Samstag waren 21 000 Besucher gemeldet worden, nach 18 000 am ersten Maimarkttag des Vorjahres. Am Sonntag registrierte die Ausstellungsgesellschaft 30 000 Menschen - nach 25 000 am ersten Sonntag des Vorjahres - und am 1. Mai dann sogar 32 000. Die Verbrauchermesse dauert noch bis zum 9. Mai.

Katrin Zorn von der gleichnamigen Käfertaler Konditorei, die mit ihrem Team dem Maimarktbecher - das Symbol für die Veranstaltung schlechthin - produziert, war am 1. Mai zwischendurch sogar mal kurz ausverkauft. Sie hat dann am Nachmittag alle verfügbaren Mitarbeiter zusammengezogen, um noch mal Erdbeeren zu schnippeln. Insgesamt sind bei ihr an den drei Tagen 3,5 Tonnen Erdbeeren verarbeitet worden. „Es ist einfach schön, dass wieder Maimarkt ist - und die Leute strahlen, wenn sie den Becher entgegennehmen“, hat sie beobachtet.

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„Deutschlands größte Regionalmesse ist zurück“, freute sich schon bei der Eröffnung Oberbürgermeister Peter Kurz. Natürlich sei es „ein gravierender Einschnitt“, wenn eine solche Veranstaltung - wie 2020 und 2021 wegen Corona - zwei Mal gar nicht stattfinde. Aber „nun gibt es wieder einen echten Maimarkt, der Hoffnung macht - die Richtung stimmt“, gratuliert Kurz den Veranstaltern, Stefanie Goschmann und Jan Goschmann, und dankte ihnen „fürs Durchhalten“, dieses „größte Treffen der Region“ und diese wichtige Plattform für die regionale Wirtschaft weiter am Leben zu halten. Eine besondere Attraktion, nämlich die Tierschauen, seien zurück, und das Maimarkt-Reitturnier zeige wieder „Reitsport der Extraklasse“.

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„Zeichen des Aufbruchs“

Dabei habe sich der Maimarkt trotz aller Krisen als so widerstandsfähig wie die Stadt selbst erwiesen, hob Kurz hervor: „Auch Mannheim hat gezeigt, wie man Krisen überwinden kann“. So gebe es in der Stadt genau so viele Unternehmen wie vor der Corona-Pandemie und einen historischen Höchststand an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Zudem sehe er „viele Zeichen des Aufbruchs“, verwies das Stadtoberhaupt auf zahlreiche Investitionen der großen Unternehmen. „Der Maimarkt steht für diesen Aufwind“, sagte der Oberbürgermeister.

Für den baden-württembergischen Landwirtschaftsminister Peter Hauk wurden bei der Maimarkteröffnung Kindheitserinnerungen wach. Er wisse noch, so der aus Walldürn stammende Forstwirt, wie er immer die großen Maimarkt-Plakate im Neckar-Odenwald-Kreis gesehen habe. Zunächst habe er sich als Kind nicht viel darunter vorstellen können, aber es sei immer klar gewesen: „Da ist irgendwas los in Mannheim, da muss man eigentlich hin“, so Hauk, „und als ich größer gewesen bin, bin ich natürlich hingefahren.“ Längst ist er Stammgast. Auch für den Minister geht von dem wieder größeren Maimarkt ein „klares Signal des Aufbruchs und der Hoffnung“ aus. Und er wagte gleich, zumindest indirekt, eine Prognose der Besucherzahl: Die Veranstaltung habe „ein Potenzial von über 300 000 Besuchern“, sagte er - eine Zahl, die bis vor Corona auch stets klar überschritten worden war.

Trotz des Andrangs am Eröffnungswochenende lief der Verkehr aus Sicht der Polizei weitgehend problemlos. „Wir haben keine Beschwerden, keine besonderen Meldungen, keine ungewöhnlichen Beeinträchtigungen“, so Michael Schäfer, Polizeiführer vom Dienst.

„Sehr zufrieden“ äußerte sich auch Carsten Südmersen Geschäftsführer der Mannheimer Parkhausbetriebe (MPB). „Wir hatten ganz, ganz wenige Beschwerden oder Klagen“, so Südmersen. Im Vorfeld hatte es ja viele Befürchtungen gegeben, dass die Parkflächen nicht ausreichen, wenn Bundesgartenschau und Maimarkt parallel stattfinden. Es gab sogar Überlegungen, den Flugplatz zu sperren, um dort weitere Autos abstellen zu können - doch der unterliegt einer gesetzlichen Betriebspflicht. „Das wäre auch wirklich nicht nötig gewesen“, so Südmersen. Am Sonntag und am 1. Mai seien die Parkflächen an der SAP Arena, in der Xaver-Fuhr-Straße und der Großparkplatz P 20 zwar zeitweise voll belegt gewesen, aber man habe P 20 nur einmal kurz schließen und auch die Zufahrtsrampe belegen müssen. „Aber das war nur einmal eine Stunde“, sagte der Geschäftsführer. Um Staus bei der Abfahrt zu vermeiden, hätten die Mitarbeiter zeitweise einfach die Schranke aufgemacht. „Unsere 16 Mitarbeiter vor Ort haben über das ganze Wochenende über 22 000 Parkvorgänge abgewickelt - weitgehend reibungslos“, so Südmersen. Für ihn sei das „die erfolgreiche Nagelprobe“ für starke Buga-Tage im Sommer gewesen.

Stau wegen Mario Barth

Einen starken Andrang erlebte der Öffentliche Personennahverkehr. „Es war teilweise schon sehr voll“, so RNV-Sprecher Moritz Feier über die Busse und Bahnen, die Buga und Maimarktgelände ansteuerten. „Punktuell“ seien die Fahrzeuge auch mal so überfüllt gewesen, dass Fahrgäste an der Haltestelle warten mussten, „aber da wir ja auf diesen Strecken im Fünf-Minuten-Takt bedienen, musste niemand lange warten“, meinte er. Man habe aber, nachdem sich der Andrang schon am Samstag abzeichnete, „nachgesteuert“ und alle verfügbaren Fahrzeuge eingesetzt. „IM Großen und Ganzen lief es wirklich ganz gut“, meinte er. Eine Ausnahme war der Sonntagabend, als parallel 10 000 Gäste der Show von Mario Barth in der ausverkauften SAP Arena anreisten, während viele Buga- und Maimarktbesucher nach Hause wollten. Da standen Busse teilweise lange im Stau, es gab Verspätungen bis zu 22 Minuten. Laut Feier fiel aber ein Bus wegen eines Defekts aus. Und Staus rund um die Arena, wenn gleichzeitig 10 000 Leute kommen oder gehen, gebe es „eigentlich immer“, so der Polizeiführer vom Dienst.

Redaktion Chefreporter

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