Maimarkt. Es ist dieses Jahr sein letzter Besuch in der Zeltstadt auf dem Mühlfeld - zumindest in der Funktion als Mannheims Stadtoberhaupt. Doch von wegen Abschiedsstimmung: Gut gelaunt informiert sich Oberbürgermeister Peter Kurz beim traditionellen Presserundgang über die Produktvielfalt der Regionalmesse Maimarkt, die an diesem Samstag offiziell ihre Pforten öffnet.
Noch muss die Teilnehmer-Schar am Freitag so manchem Lieferwagen mit Aufbau-Material ausweichen, über lose Balken steigen und im Gespräch versuchen, Bohr- und Hammergeräusche zu übertönen. Doch ab heute präsentieren wieder mehr als 1000 Aussteller in ihren schmucken Ständen Neuheiten aus Industrie, Handwerk und Landwirtschaft.
Buga und Maimarkt zur gleichen Zeit
„Und dieses Jahr ist ja ohnehin ein ganz besonderes“, verspricht Kurz. Schließlich würden der Maimarkt und die Bundesgartenschau die Attraktivität der Quadratestadt samt Region stärken sowie Leitthemen wie Klimaschutz oder Nachhaltigkeit „gemeinsam und doppelt bespielen“.
Damals saßen wir im Rathaus und haben über Hygieneregelungen gegrübelt statt diese geniale ErdbeerSahnekuchen-Kreation zu genießen
Nach den zurückliegenden Jahren, die von der Pandemie überschattet waren, sei schon der Maimarkt 2022 ein hoffnungsvoller Neustart gewesen, wie Kurz den Rundgang-Gästen in Erinnerung ruft. „Damals saßen wir im Rathaus und haben über Hygieneregelungen gegrübelt statt diese geniale ErdbeerSahnekuchen-Kreation zu genießen“, stimmt auch Kulturbürgermeister Michael Grötsch mit Blick auf die Corona-bedingt zwei Jahre lang geschlossene Zeltstadt zu.
Und während sich der Kulturbürgermeister in Halle 5 den kultigen Maimarkt-Becher aus den Händen von Katrin Zorn reichen lässt, führt Handwerkskammer-Präsident Klaus Hofmann die Gäste zur lebenden Baustelle. Besucher können dort tagtäglich erleben, wie vom Keller bis zum Dach ein kleines Wohnhaus Gestalt annimmt.
Wohnen auf 48 Quadratmetern
Apropos klein: Auf dem Freigelände 07 inspizieren die neugierigen Vorpremieren-Gäste das sogenannte „Tiny Haus“. Auf 48 Quadratmetern bietet es vom Bad bis zum Kinderzimmer so gut wie allen Komfort eines Einfamilien-Domizils. Und mag es noch so winzig sein - zumindest einen kleinen Beitrag zum Klimaschutz kann mit dem Minikraftwerk, das Bauhaus-Mitarbeiter Benjamin Kühn auf dem Freigelände 12 vorführt, auch eine Familie leisten, deren Hausdach nicht riesig ist.
„Einfach wie eine Plane an das Balkongeländer montieren und an die Steckdose anschließen“, erläutert der Fachmann, während Peter Kurz ein Prospekt von „Infrarotheizung“ in Halle 32 einsteckt. Für das Eigenheim? „Nein, nicht direkt“, entgegnet er: „Da interessiert mich eher politisch, wie effizient sowas tatsächlich ist.“
Auf Erkundungstour im Auge
Innovationen und Tipps rund um klimafreundliche Energieversorgung gibt es auch am Stand der MVV in der Halle 35 der Metropolregion Rhein-Neckar. Und gleichgültig, ob Ausflüge zum Hambacher Schloss oder in den Geo-Naturpark-Bergstraße anstehen: Die RNV hat für Tagesausflügler jede Menge Infos zu Tarifen und Tickets parat.
Unter dem Motto „Erlebbare Medizin“ lädt das riesige, begehbare Modell eines Auges in Halle 26 zu einer Erkundungstour ein. Der Badische Blinden- und Sehbehindertenverein und Geschäftsführer Klaus G. Wolff informieren dort bis einschließlich 4. Mai an sechs Aktionstagen über digitale Barrierefreiheit, Gesundheit, Prävention sowie Vorlesekameras und -Stifte.
Inzwischen fragt sich Peter Kurz am Stand von Expert Esch in Halle 43, ob ein kalter Espresso, der nicht 24 Stunden gezogen hat, wirklich aromatisch schmecken kann? „Doch, wirklich erstaunlich gut“, befindet der Stadt-Chef.
OB Kurz: Wenig Platz für Wehmut
Auf die Niedrigtemperaturmethode setzt auch gleich nebenan Enilux mit seinem „Kaltwaschprogramm ohne einen Tropfen Chemie“, wie die Firma verspricht, „nur mit Wasser“.
Doch bevor der Parcours traditionell bei einer - selbstverständlich heißen - letzten Stärkung vom Hendl-Grill im Festzelt endet, sei doch noch eine Frage erlaubt. Verspürt Peter Kurz denn so gar keine Trauer darüber, dass er ganz sicher 2024 den Presserundgang nicht mehr als Oberbürgermeister anführen wird?
Nun, so meint er, es gebe natürlich schon das ganze Jahr über Dinge, die er das letzte Mal als Stadtoberhaupt erlebe. Aber Melancholie? Nein, die empfinde er nicht, noch nicht. Die Alltagsnormalität sei noch so präsent, „dass für Wehmut wenig Platz ist“. Vielmehr freue er sich auf den Maimarkt 2023: „Und ich drücke die Daumen, dass er nach den schweren zurückliegenden Jahren erfolgreich wird.“
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