Anwohnerschutzkonzept

Wurden die Kirchen beim Buga-Parken in Mannheim-Neuostheim vergessen?

Vorschläge für Kirchgänger, Geistliche und Kita-Mitarbeiter im Mannheimer Stadtteil Neuostheim liegen vor. Bislang aber ohne Reaktion aus dem Rathaus. Die Anlieger warten auf eine „pragmatische Lösung“

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Thorsten Langscheid
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Bernd Hübner und Jutta Lindner vor der Kirche und dem Kinderhaus St. Pius: Das Buga-Parkkonzept macht ihnen große Sorgen. © Thorsten Langscheid

Mannheim. Eine „pragmatische Lösung“ wurde ihnen bereits im November zugesagt. „Bisher haben wir von der Stadt aber noch nichts gehört“, klagen Jutta Lindner und Bernd Hübner vom Pfarrgemeinderat der katholischen Seelsorgeeinheit Mannheim Johannes XXIII. Die beiden in der Ökumenekirche St. Pius aktiven Neuostheimer treibt das sogenannte „Anwohnerschutzkonzept“ der Stadtverwaltung zur Bundesgartenschau (Buga 2023) um.

Dass im Wohngebiet vorrangig nur diejenigen parken sollen, die hier auch wohnen, „finden wir ja grundsätzlich in Ordnung“ sagen sie. Und so war es ihnen von Verkehrsplaner Angelo Canu bei einer Bürgerversammlung auch erklärt worden. Nur: „was ist mit unseren Kirchenbesuchern?“ Ganz besonders treibt die beiden Ehrenamtlichen das Eröffnungswochenende der Gartenschau um: „Am 16. April ist Weißer Sonntag, da erwarten wir rund 300 Menschen im Gottesdienst“, erklärt Jutta Lindner. Viele von ihnen sind Angehörige der Kinder, die an diesem Tag zur Erstkommunion gehen. „Wir würden das gerne in Ruhe organisieren und haben der Stadt auch konstruktive Vorschläge gemacht“, berichten Hübner und Lindner.

Mitglieder aus dem weiten Umland

In der Ökumenekirche finden aber nicht nur die ganz normalen katholischen und evangelischen Gottesdienste für die unmittelbar in der Nähe wohnenenden Gläubigen statt, die sowieso in der Regel zu Fuß in die Kirche kommen. Das Gotteshaus beherbergt zudem eine byzantinische, eine rumänische und eine große vietnamesische Gemeinde, deren Mitglieder jeweils aus dem weiten Umland nach Neuostheim anreisen. „Wo sollen die eigentlich parken?“, fragt Jutta Lindner. Anwohnerausweise werden sie als Auswärtige wohl kaum erhalten.

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Ganz ähnlich wie im Stadtteil Feudenheim (wir berichteten) sollen während der Buga in Neuostheim kostenlose und temporäre Bewohnerparkzonen mit Bewohnerparkausweisen sowie eine Parkzone mit Parkscheibe für alle in der Dürerstraße eingerichtet werden. Die entsprechenden Hinweisschilder stehen bereits und sollen das Parken tagsüber (neun bis 18 Uhr) regeln. Die Bewohnerparkausweise könne man bequem unter buergerportal.mannheim.de beantragen, hatte die Stadtverwaltung angekündigt.

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Dies gelte für einen Pkw pro Haushalt, nicht für Anhänger oder Wohnwagen. Ausnahmegenehmigungen würden nur für Einsatzfahrzeuge und Handwerker (zwei pro Betrieb) genehmigt. Als Ausweich-Parkplatz hatte die Stadtverwaltung den Neuostheimern das Gewerbegebiet (rund um die Hans-Thoma-Straße) angeboten. Für ältere Menschen, die in die Kirche möchten, sei das indessen „nicht interessant“, auch nicht für die immerhin neun Mitarbeiterinnen des Kinderhauses sowie die Pfarrer und Messdiener, die auch außerhalb des Stadtteils wohnen und zumindest teils aufs Auto angewiesen sind.

Konstruktive Vorschläge

Für den Weißen Sonntag haben Lindner und Hübner der Stadt vorgeschlagen, dass sie über die Gemeinde den betroffenen Familien Tages-Parkausweise zukommen lassen könnten, generell könnte man das Parken während des Gottesdiensts entweder unbürokratisch einfach erlauben oder zumindest die relativ kleine allgemeine Parkzone über die Dürerstraße hinaus erweitern - gute, konstruktive Vorschläge, wie die beiden Stadtteilakteure finden. Aus dem Rathaus gibt’s dazu bis dato noch keine Reaktion.

Redaktion koordiniert die Berichte aus den Mannheimer Stadtteilen.

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