Pandemie - Terminanfragen in der Walzmühle gehen zurück / Betriebsarztzentrum mit Zuspruch in Rhein-Galerie zufrieden

Impf-Ansturm in Ludwigshafen ebbt ab - aber viele Erstimpfungen in Rhein-Galerie

Von 
Julian Eistetter
Lesedauer: 
Im Warte-Bereich des Impfzentrums – das Bild wurde vor der Eröffnung aufgenommen – ist nicht mehr so viel los wie vor einigen Wochen. © Christoph Blüthner

Ludwigshafen. Wegen einer deutlich gesunkenen Nachfrage hat der Rhein-Neckar-Kreis vergangene Woche seine Impfangebote stark zurückgefahren. Auch in Ludwigshafen ebbt die Welle des Ansturms, die sich insbesondere in der Zeit um Weihnachten aufgebaut hatte, allmählich ab. „Es ist eine geringere Nachfrage zu verzeichnen“, teilt ein Sprecher der Verwaltung zur Situation im Landesimpfzentrum in der Walzmühle mit - und führt zum Beleg die nackten Zahlen an: Während in der ersten Kalenderwoche 2022 noch 5087 Impfungen vorgenommen wurden, waren es in der zweiten Kalenderwoche noch 4976. In der vergangenen Woche wurden bis einschließlich Mittwoch nur noch 1241 Menschen in der Walzmühle immunisiert, was eine eindeutige Tendenz erkennen lässt. Die Personalressourcen im Impfzentrum seien bereits an die Bedarfe angepasst worden, berichtet der Sprecher.

Drastisch zurückgefahren wird das Angebot indes nicht. „Da Impfungen für Erwachsene und für Minderjährige angeboten werden, sind drei Impfstraßen in Betrieb“, sagt der Sprecher. Und das wird auch vorerst so bleiben. Die Immunisierung von Kindern zwischen fünf und elf Jahren sind in allen rheinland-pfälzischen Impfzentren seit 21. Dezember möglich.

Seit der Eröffnung des Landesimpfzentrums in der Walzmühle, das zwischenzeitlich in den Standby-Modus versetzt wurde und am 24. November 2021 den Betrieb wieder aufgenommen hat, wurden dort 127 839 Impfungen durchgeführt. „Davon waren 54 498 Erstimpfungen, 49 349 Zweitimpfungen und 23 992 Auffrischungsimpfungen“, berichtet der Sprecher. Die Quote der Erstimpfungen bei der Ludwigshafener Bevölkerung über vier Jahre betrage inzwischen 70,2 Prozent, die Quote bei der vollständigen Impfung 71,1 Prozent.

Impfangebote

  • Impfzentrum Walzmühle: Hier werden zu den regulären Öffnungszeiten zwischen 9.30 und 17 Uhr Erst-, Zweit- und Auffrischungsimpfungen auch ohne vorherige Anmeldung verabreicht. Interessierte müssen einen Ausweis mitbringen.
  • Rhein-Galerie: Das Impf- und Testzentrum des Betriebsarztzentrums Rhein-Neckar (BRN) befindet sich in der Rhein-Galerie (gegenüber von Douglas). Es ist montags bis samstags von 8.30 bis 19 Uhr geöffnet.
  • Der Impfbus des Landes macht am 2. Februar von 9 bis 17 Uhr bei der Tafel (Bayreuther Straße 35) Halt.

20 Prozent Erstimmunisierungen

Ein Impfangebot, das insbesondere auf „Laufkundschaft“ ausgerichtet ist, macht seit dem 28. Dezember das Betriebsarztzentrum Rhein-Neckar (BRN). In der Rhein-Galerie hat es einen Leerstand gegenüber der Douglas-Filiale angemietet und ein Impf- und Testzentrum eingerichtet. Dieses ist montags bis samstags von 8.30 bis 19 Uhr geöffnet. Impfungen finden jedoch immer in Abhängigkeit der verfügbaren Ärzte statt, berichtet Ahmet Ay, Leiter der Einrichtung, im Gespräch mit dieser Redaktion. Deshalb sei auch eine Terminvereinbarung über die Internetseite des BRN ratsam, Impfwillige können aber auch ohne Anmeldung vorbeikommen.

Mit dem Zuspruch ist Ay bislang sehr zufrieden. „Das Angebot kommt gut an. Die Hoffnung, dass Personen beim Einkauf spontan vorbeikommen, hat sich erfüllt“, berichtet er. Bei den ganztägigen Impfaktionen an den Samstagen seien jeweils zwischen 200 und 280 Dosen verabreicht worden, unter der Woche schwanken die Zahlen zwischen 40 und 60 Impfungen täglich. Bemerkenswert sei der vergleichsweise hohe Anteil an Erstimpfungen, die in der Rhein-Galerie erfolgen - dieser liege bei 20 Prozent. „Das zeigt, dass wir hier Leute erreichen, die sich sonst vielleicht nicht hätten impfen lassen“, so Ay.

Auch bei der Impfstation in der Rhein-Galerie mache sich aber die sinkende Nachfrage bemerkbar. „Die Zahlen sind leicht rückläufig“, sagt der Leiter des Zentrums. Der aktuelle Mietvertrag mit der Betreiberin des Centers, der Hamburger Unternehmensgruppe ECE, laufe bis Ende März. „Wir haben eine Option auf Verlängerung, da sind wir relativ flexibel. Das hängt dann davon ab, wie sich die Lage bis dahin entwickelt“, sagt der Mediziner.

Mehr zum Thema

Corona und Bildung

Leiterin einer Ludwigshafener Brennpunktschule: „Einige haben im Lockdown Deutsch verlernt“

Veröffentlicht
Von
Julian Eistetter
Mehr erfahren
Neujahrsrede

Ludwigshafens Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck ruft zu Miteinander und Respekt auf

Veröffentlicht
Von
Julian Eistetter
Mehr erfahren
Coronavirus

Stadt Ludwigshafen verzeichnet keine Übersterblichkeit durch die Pandemie

Veröffentlicht
Von
Julian Eistetter
Mehr erfahren

Impfbus kommt zur Tafel

Insgesamt sieht er beim Impfzentrum in der Rhein-Galerie nur Gewinner: „Wir erreichen mehr Menschen als in unseren Räumen in der Bahnhofstraße, ein Leerstand ist temporär beseitigt und die Kunden können sich spontan impfen oder testen lassen. Etwa, wenn sie etwas essen wollen, weil ja 2Gplus gilt.“

Auch der Impfbus des Landes Rheinland-Pfalz kommt weiter zu bestimmten Terminen in die Chemiestadt. Das nächste mal Halt macht er am Mittwoch, 2. Februar, auf dem Gelände der Tafel in der Bayreuther Straße 35. Von 9 bis 17 Uhr haben Erwachsene und Kinder ab zwölf Jahren dort die Möglichkeit, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, Interessierte müssen einen Ausweis mitbringen. Es ist bereits die dritte derartige Impfaktion bei der Ludwigshafener Tafel.

Redaktion Reporter Region, Teamleiter Neckar-Bergstraße und Ausbildungsredakteur

Thema : Coronavirus - aktuelle Entwicklungen im Überblick

  • Mannheim Urlaub und die Pflicht zur Online-Registrierung: Was Reiserückkehrer beachten müssen

    Wer Urlaub in einem Risikogebiet (Inzidenz über 50) macht, muss bei der Rückkehr nach Deutschland einiges beachten. Selbst Geimpften und Genesenen drohen Bußgelder, wenn sie sich nicht anmelden.

    Mehr erfahren
  • Karte und Grafiken Coronavirus: Fallzahlen aus Mannheim, Ludwigshafen, Heidelberg und Rhein-Neckar

    Wie viele Coronavirus-Fälle wurden in der Region registriert? Wir geben einen Überblick über die bestätigten Fälle in der Metropolregion Rhein-Neckar und im Main-Tauber-Kreis.

    Mehr erfahren

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen