Kommunalpolitik

Ladenburg: Bürgermeister Schmutz tritt wieder an

Bürgermeister Stefan Schmutz (SPD) bewirbt sich um eine zweite Amtszeit in Ladenburg - und erklärt, was bei der Entscheidung eine Rolle gespielt hat. Die kommenden Jahre werden finanziell eine Herausforderung

Von 
Peter Jaschke
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Bürgermeister Stefan Schmutz (SPD) bewirbt sich am 19. Januar 2025 um eine zweite Amtszeit in Ladenburg. © Stadt Ladenburg

Ladenburg. „Ja, ich mach’s.“ Mit diesen Worten hat Stefan Schmutz am Donnerstag beim Pressegespräch im Ladenburger Rathaus klar gemacht, dass er zur Wahl des Bürgermeisters in knapp einem Jahr erneut antreten wird. Er beantworte damit eine Frage, die ihm „seit geraumer Zeit häufiger gestellt worden“ sei. Nämlich die, ob er eine zweite Amtszeit anstrebe. „Ich möchte der Bürgerschaft das Angebot machen, Ladenburg gemeinsam in die Zukunft zu führen und meinen Beitrag dazu leisten, die hohe Lebensqualität und das gute Miteinander in der Stadt zu bewahren“, sagte das 46-jährige SPD-Mitglied.

„Es gibt noch viel zu bewegen“

„Ich komme nicht aus Ladenburg, aber mein Herz schlägt für Ladenburg“, versicherte Schmutz. Er wohnt mit seiner Frau Katja und zwei kleinen Kindern in Käfertal. Die Familie habe bei seinem Abwägungsprozess zu dieser Entscheidung freilich eine große Rolle gespielt. „Es war keine einsame, sondern eine gemeinsame Entscheidung“, sagte Schmutz. Er bittet „um Verständnis, dass mir Familie wichtig ist und ich ein ausgewogenes Verhältnis zum Beruf finden muss.“ Man habe nur eine Lebenszeit und es bedeute ihm viel, seine Kinder groß werden zu sehen. Nach gut sieben von acht Jahren im Amt fühle er sich nach wie vor „pudelwohl“. Zumal gemeinsam mit Gemeinderat, Verwaltung und Bürgerschaft „einiges erreicht und viele Zukunftsweichen gestellt worden“ seien.

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„Es gibt noch viel zu bewegen, aber niemand soll das Gefühl haben, hinten anstehen zu müssen“, betont Schmutz. Bürgerbeteiligung und Konsens im Gemeinderat spielten dabei eine große Rolle. Die großen Themen seiner ersten Amtszeit wirkten weit in die Zukunft hinein. „Ich bin bereit, meinen Beitrag zu leisten“, bekräftigt Schmutz.

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Und das sind die anstehenden Aufgaben, die Schmutz weiterhin vor der Stadt liegen sieht: Der Bau der neuen Dreifeldsporthalle, die Sanierung von Freibad und Römerstadion, Klimaschutz, Stadtentwicklung und städtebauliche Zukunft des früheren ABB-Geländes.

Bürgermeister Schmutz mit offenem Brief an die Bürgerschaft

Angesichts enger finanzieller Spielräume räumt Schmutz offen ein: „Die kommenden Jahre werden uns einiges abverlangen.“ Was er als „Zukunftsweichen“ ansieht, die in Ladenburg während seiner bisherigen Amtszeit gestellt worden seien, führt er auch einem offenen Brief an die Bürgerschaft auf. Darin wirbt er bereits jetzt um Vertrauen bei der anstehenden Bürgermeisterwahl im Januar 2025. Habe sich während seiner ersten Amtszeit doch die Einwohnerzahl um mehr als zehn Prozent erhöht. Zeitgleich sei die kommunale Schuldenlast um über 40 Prozent gesunken. Die Zahl der Betreuungsplätze im Kleinkindbereich sei nahezu verdoppelt und Spielplätze saniert worden. Dagegen habe man die Zahl der Heim- und Pflegeplätze erhöht und soziale Teilhabe durch neue Angebote unterstützt.

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„Mit der Vereinsförderung stärken wir das bürgerschaftliche Engagement und die Vereine in ihrer gesamten Breite“, unterstreicht Schmutz. Das sei wichtig für „den gesellschaftlichen Zusammenhalt, den wir brauchen, um unsere Demokratie von innen zu stärken“.

Mit Bürgerbüro, Bürgersprechstunde, Stadteilspaziergängen, digitalen Dienstleistungen und Bürger-App seien Anschlusspunkte an eine moderne und bürgernahe Verwaltung geschaffen worden. Schmutz möchte „diesen Weg weitergehen, wenn die Bürgerinnen und Bürger das auch wollen“. Er habe nicht vor, in eine Art Vorwahlkampf zu gehen.

„Ladenburg für alle bewahren“

Erst nach dem Altstadtfest beabsichtigt Schmutz, im Hinblick auf den Wahlsonntag, 19. Januar 2025, eine Programmatik vorzulegen. Dennoch signalisiert er den „Anspruch, ein Ladenburg für alle zu bewahren“. Es sei ihm wichtig, Möglichkeiten zu schaffen, damit unterschiedliche Menschen gemeinsam ihre jeweiligen Lebensentwürfe gestalten können. Das Schreiben von Schmutz ist ab sofort auf der Bürger-App. Unter diesem Link finden Sie den Brief von Stefan Schmutz.

Der am 13. Januar 1978 in Mannheim geborene Schmutz hat Politik- und Erziehungswissenschaften an der Universität Mannheim studiert. Bevor er als SPD-Mitglied im Jahr 2017 im ersten Wahldurchgang den Ladenburger Rathaussessel eroberte, war er zuletzt als Abteilungsleiter Qualitätsentwicklung Tageseinrichtungen für Kinder bei der Stadt Mannheim tätig.

Freier Autor Peter Jaschke ist freier Mitarbeiter seit 1997 und macht überwiegend regionale Berichterstattung, nimmt aber auch Sport- und Kultur-Termine wahr.

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