Die Sanierung des Freibads in Ladenburg soll ein Leuchtturmprojekt mit bundesweiter Ausstrahlung werden. Dieses große Ziel hat sich die Stadtverwaltung gesteckt. Für den vorbildhaften Ausbau zur klimaneutralen Freizeitstätte ab Saisonende Mitte September 2025 werden nach heutigem Projektstand 7,4 Millionen Euro brutto an öffentlichen Mitteln investiert. Dies verdeutlicht eine der Redaktion vorliegende Präsentation der Verwaltung aus der jüngsten Sitzung des Technischen Ausschusses (TA).
Zur Finanzierung heißt es darin weiter, dass sich die Nettokosten auf 5,9 Millionen Euro belaufen, da aufgrund der Vorsteuerabzugsberechtigung die Mehrwertsteuer von 19 Prozent entfalle. Von diesem Nettobetrag übernimmt der Bund knapp 2,8 Millionen Euro an Förderung. So habe die Stadt allein die restlichen 3,2 Millionen Euro zu tragen. Durch den Einsatz energie-effizienter Technik mit Solarthermie und Photovoltaik (PV) im angrenzenden Römerstadion soll veranschaulicht werden, wie die „bundesweit bedeutsame Freizeiteinrichtung Freibad“ in kommunaler Regie nachhaltig klimaneutral betrieben werden könne.
Rund 120 000 Besucher im Jahr
„Durch einen Mix von Maßnahmen soll der Erhalt und die gesellschaftspolitische Integrationskraft der Einrichtung nachhaltig ebenso gesichert wie eine klimaneutrale Energiebilanz erzeugt werden, die beispielhaft für anderen Bäder stehen kann“, heißt es. Die ursprünglich 1935 errichtete und in den 1960er-Jahren erstmals umfassend sanierte Einrichtung zähle durchschnittlich 120 000 Besucherinnen und Besucher im Jahr. Die aktuelle Anlage zur Badewasseraufbereitung stammt aus dem Jahr 2000. Das Bad ist im Besitz der Stadt Ladenburg, die auch die Bauherrschaft für das aktuelle Projekt übernimmt.
Durch den Neubau einer 3-Feld-Sporthalle im benachbarten Römerstadion will die Stadt Ladenburg über die dort auf dem Dach geplante PV-Anlage mit einer installierten Leistung von 180 Kilowatt-Peak (kWp) eine eigene klimaneutrale Stromquelle schaffen. Der klimaneutral selbsterzeugte Strom soll über eine Leitung zum Freibad geführt werden, wo damit Pumpen und Kompressoren ab der Saison 2026 emissionsfrei betrieben werden.
Außerdem stehen bei dieser Gelegenheit Umbauten bevor: So wird das Schwimmbecken mit seitlich angebauter Sprunggrube durch den Einbau eines Edelstahlbeckens saniert. Das Nichtschwimmerbecken erhält – unter Beachtung der regionalen Wettbewerbssituation und den absehbaren Erwartungen der Badegäste – ebenso eine rostfreie Edelstahleinlage.
Obendrein bekommt die Anlage ein neues Kinderplanschbecken aus Edelstahl sowie einen Spraypark, also eine Wasserspielfläche auf ebenem Boden zum Planschen, die keine Tiefe hat und deshalb kein Aufsichtspersonal benötigt.
Weitere Erneuerungen der Technik sowie von Gebäuden sind indes bereits geplant. So soll beispielsweise die Solarthermieanlage zur Erwärmung des Wassers im Schwimmerbecken mit einer Vorrangschaltung zur optimalen Versorgung versehen werden.
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