Ladenburg. Ein Konzept zur Stärkung des Einzelhandels in der Ladenburger Innenstadt schwebt Bürgermeister Stefan Schmutz vor. „Dieser Aufgabe möchten wir uns mit Unterstützung der IHK Rhein-Neckar stellen“, kündigte Schmutz in seiner Haushaltsrede vor dem Gemeinderat am Mittwochabend im Domhofsaal an. Angesichts schlechter finanzieller Rahmenbedingungen mit einem dicken Minus im ordentlichen Ergebnis gelte es, sich auf das Notwendigste zu beschränken. Der „MM“ hat das Zahlenwerk ausführlich vorgestellt. Es soll nun am Mittwoch, 21. Februar, beraten werden.
„Bestände klein halten“
Bekommt Ladenburg einen Stadtjäger? Gegen die Ausbreitung eingewanderter Tierarten wie Wildgänse, Nutrias und Waschbären scheint bislang kaum ein Kraut gewachsen zu sein. Um deren Bestände wenigstens „klein zu halten“, regten Günter Bläß (CDU) und Marius Steigerwald (Grüne) an, einen Spezialisten zu suchen, der auf ansonsten jagdlich befriedeten Flächen, die innerhalb des Zusammenhangs einer bebauten Ortschaft liegen, entsprechende Aufgaben übernimmt. „Sie laufen offene Türen ein, sollten aber nicht nur reden, sondern bald auch einen Antrag stellen“, ermunterte Steffen Salinger (SPD) seine Vorredner. Er sei gespannt, befürchte aber, dass vor allem die Grünen im Kommunalwahlkampf kaum davon zu überzeugen seien. Schmutz hält einen Stadtjäger für überlegenswert, sieht aber für effektive Lösungen landes- oder bundesgesetzliche Vorgaben als Voraussetzung an.
„Die beiden seit Dienstag verengten Übergänge in der Neuen Anlage haben bei Eltern positives Echo gefunden“, teilte Bläß mit. Dass diese bauliche Maßnahme des Regierungspräsidiums, die den Schulweg sicherer machen soll, sechs Stunden nach ihre Montage „bereits zusammengefahren worden“ sei, aber repariert werden solle, berichtete Schmutz.
Nach der Zwischenbilanz der Vollsperrung der L 536 bei Ladenburg gefragt, sagte er: „Es gibt an einigen Stellen Rückstaus zu Stoßzeiten, das Durchfahrtsverbot in Neubotzheim wird verstärkt missachtet und nun stärker kontrolliert, aber der große Aufschrei ist ausgeblieben.“ Eine verärgerte Autofahrerin habe ihm zu verstehen gegeben, von der Sperrung, die in der Ladenburger Bürger-App, im „MM“ und in weiteren seriösen Medien mehrfach angekündigt worden war, nichts erfahren zu haben.
Für einen „Energieverbund“ zwischen Einrichtungen im Römerstadion, der neuen Dreifeldsporthalle und dem Freibad ist eine neue Trafostation erforderlich. Die vorhandene sei nicht für die Einspeisung von Solarstrom eingerichtet, erklärte der Bürgermeister. Um mit der auf dem neuen Hallendach photovoltaisch produzierten Energie künftig Freibadpumpen zu betreiben, betrete die Stadt „energiepolitisches Neuland“.
Schmutz nannte es „nicht wirklich sympathisch, dass uns Energieversorger dabei nicht helfen, sondern wir das selbst machen müssen“. Das dies zwar bedauerlich, aber zu akzeptieren sei, meinten Steigerwald und Salinger. Einstimmig fiel der Beschluss, die Planung der neuen Trafostation im Bereich des Römerstadions für rund 126 000 Euro an Ottobrunner Büro Wolf Ingenieure und Berater zu vergeben. Für Salinger ist das „ein wichtiger Schritt in Richtung CO2-Neutralität städtischer Liegenschaften“.
Neues Boot für die Feuerwehr kommt
Das in die Jahre gekommene Mehrzweckboot, mit dem Ladenburgs Feuerwehr Katze „Kitty“ am Mittwoch an der Neckarbrücke aus einer misslichen Lage befreit hatte, wird für rund 119 000 Euro durch ein neues ersetzt. Dies liegt deutlich unterhalb dessen, was im Haushalt dafür bereitsteht.
Der Bürgermeister teilte mit, dass er die Stadt erfolgreich per Eilentscheidung an einem befristeten Angebot beteiligt habe. Die Hälfte der Summe sei förderfähig und werde zurückerstattet.
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