Klinikverbund

Klinikverbund Mannheim-Heidelberg: Verträge sollen 2025 unterschrieben werden

Ministerin Petra Olschowski sieht "deutliche Fortschritte im Verhandlungsprozess" des Uniklinikverbunds zwischen Mannheim und Heidelberg - und daran ändert auch die überraschende Personalie an der Spitze des Heidelberger Uniklinikums nichts

Von 
Michaela Roßner
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Das Uniklinikum Heidelberg braucht 2025 einen neuen Chef. © Bernhard Zinke

Mannheim/Heidelberg. Weder das Wissenschaftsministerium, noch die Spitze der Mannheimer Stadtverwaltung sehen den Klinikverbund Mannheim-Heidelberg gefährdet durch die am Montag bekanntgewordene Personalie, dass der Vertrag des aktuellen Vorstandsvorsitzenden und Leitenden Ärztlichen Direktors des Heidelberger Universitätsklinikums, Ingo Autenrieth (61), nicht über März 2025 hinaus verlängert wird. Das haben die Sprecher auf Anfrage dieser Redaktion mitgeteilt.

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Michaela Roßner
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„Zu internen Personalangelegenheiten, über die der Aufsichtsrat entscheidet, äußern wir uns nicht“, heißt es indes aus dem Wissenschaftsministerium von Petra Olschowski. Nach einer vertraulich behandelten Sitzung am Freitag hatte die Heidelberger Universitätsklinik am Montag in zwei kurzen Sätzen mitgeteilt, dass sich der Aufsichtsrat und der seit April 2020 verpflichtete Uniklinikums-Chef „einvernehmlich“ darauf geeinigt hätten, den im März 2025 auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern. Die Nachricht hatte nicht nur in Medizinerkreisen für große Überraschung gesorgt.

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Mannheims Oberbürgermeister Christian Specht (CDU) macht die Personalie aus Heidelberg keine Sorgen mit Blick auf den Klinikverbund: Mit der Kabinettsentscheidung im März 2023 habe die Landesregierung in Baden-Württemberg den Verbund der Universitätsklinika Heidelberg und Mannheim beschlossen. „Der Verbund ist ein strategisches Projekt des Landes zur Förderung der Spitzenforschung in der Medizin, hervorragender Ausbildung von Ärzten und hochwertiger Gesundheitsversorgung in der Rhein-Neckar Region und ganz Baden-Württemberg“, unterstreicht Specht: „Dieser strategische Grundgedanke reicht weit über einzelne Personalentscheidungen hinaus.“ Die Zusammenarbeit zwischen Stadt, Land und den beiden Universitätsklinika zur Vorbereitung des Verbunds sei bereits weit fortgeschritten, der Zusammenschluss zur Freigabe beim Bundeskartellamt angemeldet. „Die Stadt Mannheim unternimmt weiterhin alles, um dieses für beide Standorte wichtige Zukunftsprojekt zu unterstützen und voranzutreiben.“ Aus dem Heidelberger Rathaus gab es trotz Anfrage keine Stellungnahme.

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Tatsächlich könnte Autenrieth sogar noch seine Unterschrift unter die Verträge setzen, die den Klinikverbund zwischen Mannheim und Heidelberg besiegeln: „Die Verträge könnten im ersten Quartal 2025 unterzeichnet werden“, heißt es auf Nachfrage von einem Sprecher des Ministeriums in Stuttgart. „Wir erwarten keine negativen Auswirkungen auf die zwischen Land und Stadt unter Einbeziehung der Universitätsklinika Heidelberg und Mannheim geführten Verbund-Verhandlungen.“

Kein Kommentar des Ministeriums zur Personalie Autenrieth

Zu dem im Februar beim Bundeskartellamt eingereichten Antrag erwartet das Ministerium bis Mitte Juli eine Rückmeldung. „Die Wissenschaftsministerin unterstützt das Vorhaben weiterhin überzeugt. Sie sieht deutliche Fortschritte im Verhandlungsprozess und erwartet das Votum des Bundeskartellamts.“

Der Prozess sei im Zeitplan. Vorgesehen ist der Abschluss der Due Diligence Prüfungen zur Sommerpause. Bis Ende des dritten Quartals soll das Konzept stehen, die Bewertung der Prüfungsergebnisse und Konzepte sowie der Abschluss der Verhandlungen im vierten Quartal. Dann wird dem Ministerrat das Ergebnis zum Beschluss vorgelegt.

Redaktion Redakteurin Metropolregion/Heidelberg

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