Medizin

Keine Vetragsverlängerung: Chef des Uniklinikums Heidelberg geht

Eine Spitzenposition muss neu besetzt. Seit Ende 2019 ist Ingo Autenrieth Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Heidelberg - nun wird sein Vertrag nicht verlängert

Von 
Michaela Roßner
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Uniklinikums-Chef Ingo Autenrieth verlässt im Frühjahr 2025 das Heidelberger Medizinzentrum. © Uniklinikum

Heidelberg.

Das Heidelberger Universitätsklinikum braucht im nächsten Jahr eine neue Chefin oder einen neuen Chef: Der Vorstandsvorsitzende und Leitende Ärztliche Direktor des Universitätsklinikums Heidelberg, Ingo Autenrieth (61), verlässt die Spitzenposition zu Ende März 2025. Das hat eine Sprecherin des Uniklinikums mitgeteilt. „Der Vorstandsvorsitzende und Leitende Ärztliche Direktor des Universitätsklinikums Heidelberg, Ingo Autenrieth, und der Aufsichtsrat des Universitätsklinikums Heidelberg haben in der Aufsichtsratssitzung am Freitag, 12. April, einvernehmlich beschlossen, den am 31. März 2025 auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern“, heißt es in der knappen Pressemitteilung des Universitätsklinikums Heidelberg vom Montagmittag. Weitere Fragen wurden mit Verweis auf die nichtöffentliche Sitzung am Freitag nicht beantwortet: „Bitte haben Sie Verständnis, dass wir keine Auskünfte zur vertraulichen Sitzung des Aufsichtsrates geben. Daher kommentieren wir die Stellungnahme nicht weiter.“

Land führt Gespräche mit Katrin Erk wegen Verlängerung

Ingo Autenrieth wurde im Dezember 2019 als neuer Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor vorgestellt. Seit 1. April 2020 ist er der Chef des Uniklinikums. Er bildet eine Doppelspitze mit der zeitgleich angetretenen Katrin Erk, die Kaufmännische Direktorin und Autenrieths Stellvertreterin im Vorstand ist. „Der Aufsichtsrat hat beschlossen, mit Frau Erk Gespräche zu einer Vertragsverlängerung zu führen und diese bereits aufgenommen“, heißt es von der Uniklinik auf Nachfrage weiter.

Der damals 57-jährige Autenrieth kam aus Tübingen nach Heidelberg und trat die Nachfolge von Annette Grüters-Kieslich an, die im Zuge des Bluttestskandals zurückgetreten war - ebenso wie die damalige Kaufmännische Direktorin Irmtraud Gürkan. Autenrieth war bis dahin Ärztlicher Direktor des Instituts für Mikrobiologie und Hygiene sowie Dekan der Medizinischen Fakultät des Universitätsklinikums Tübingen gewesen. Erk arbeitete als Kaufmännische Direktorin am Uniklinikum Dresden. Zuvor war sie 13 Jahre lang Kaufmännische Direktorin des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit in Mannheim. Kurz nach dem Amtsantritt von Autenrieth und Erk begann die Corona-Pandemie, bei deren Bewältigung das Uniklinikum Heidelberg eine zentrale Rolle in der Region spielte. Autenrieth ist auch Vizepräsident des Medizinischen Fakultätentags und Mitglied im Medizinausschuss des Wissenschaftsrats sowie des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF).

Nachfolge auch wichtig für Fusion mit Mannheim

Wer die Nachfolge von Autenrieth antritt, ist noch nicht bekannt. Auch in Mannheim beobachtet man diese Personalentscheidung mit großem Interesse. Denn vor fast genau einem Jahr, am 21. März 2023, hatte Stuttgart grünes Licht für die Fusion des Uniklinikums mit dem Mannheimer Klinikum gegeben. Auf die Bildung eines engen, gesellschaftsrechtlichen Verbunds der Universitätskliniken in Heidelberg und Mannheim hatten sich Wissenschaftsministerin Petra Olschowski, Gesundheitsminister Manne Lucha und Finanzminister Danyal Bayaz verständigt. Autenrieth begrüßte die Entscheidung. Das Uniklinikum Heidelberg soll Mehrheitsgesellschafter der Universitätsklinikum Mannheim GmbH werden und die strategische Führung des Verbunds übernehmen.

Redaktion Redakteurin Metropolregion/Heidelberg

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