DJK/Fortuna

So stehen die Chancen für einen Wiederaufbau des Lokals „Bei Kosta“ in Edingen

Vor gut einem halben Jahr brannte die Gaststätte "Bei Kosta" in Edingen nieder, der Verursacher des Feuers wurde mittlerweile verurteilt. Auch in Sachen Wiederaufbau gibt es positive Aussichten

Von 
Julian Eistetter
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Die Vereinsgaststätte „Bei Kosta“ in Edingen wurde bei einem gelegten Brand stark in Mitleidenschaft gezogen. © Marcus Schwetasch

Die Chancen auf einen Wiederaufbau der teilweise abgebrannten Gaststätte „Bei Kosta“ auf dem Vereinsgelände der DJK/Fortuna Edingen-Neckarhausen stehen nicht schlecht. Das berichtet der stellvertretende Vorsitzende Udo Döbele im Gespräch mit dieser Redaktion. Einen kompletten Neubau, der rund 450 000 Euro kosten würde, könne der Verein aber sicher nicht stemmen, erklärt er. „Ein Wiederaufbau würde etwa die Hälfte kosten“, sagt Döbele. Bei der Jahreshauptversammlung Anfang der Woche sei die Stimmung unter den Mitgliedern diesbezüglich insgesamt recht positiv gewesen.

Täter kürzlich verurteilt

Wie berichtet, war die Gaststätte im Mai nach einer Brandstiftung durch ein großes Feuer erheblich in Mitleidenschaft gezogen worden. Ein Fortbetrieb des Lokals war für das Pächterpaar Kosta und Spyridoula Katseli nicht möglich. Der Täter wurde noch am Abend am Brandort festgenommen. Im Oktober verurteilte das Amtsgericht Heidelberg den 36-Jährigen aus dem Raum Berlin zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und zwei Monaten. Wegen einer Alkoholsucht wird er zunächst in einer Psychiatrie behandelt.

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Nun stellt sich für den Verein die Frage nach der Zukunft der Gaststätte. Im Januar soll es laut Döbele eine außerordentliche Mitgliederversammlung geben, bei der ein Beschluss gefällt werden soll. Bis dahin will der Vorstand alle Zahlen zusammenstellen. Von der Versicherung seien rund 125 000 allein für das Gebäude zu erwarten. Rund 100 000 Euro seien für den Verein also noch in Eigenleistung zu erbringen. „Wir müssen schauen, was abzüglich von möglichen Spenden und Zuschüssen noch bleibt. Wir werden das aber sicherlich leisten können“, ist Döbele überzeugt. Je mehr die Vereinsmitglieder in Eigenleistung erledigen können, desto geringer werde die Investition letztlich ausfallen. Dass der Wiederaufbau für den Verein aber ein Kraftakt werde, sei klar.

Dabei steht der Verein vorerst auch ohne ersten Vorsitzenden da. Bei der Jahreshauptversammlung kündigte der bisherige Amtsinhaber Joachim Schwörer an, aus familiären Gründen kürzer treten zu wollen. In der Schadensabwicklung nach dem Brand werde der Rechtsanwalt den Verein jedoch weiter als Justiziar vertreten, sagt er im Gespräch mit dieser Redaktion.

Döbele betont, dass der Verein auch trotz der Vakanz handlungsfähig ist. Mit ihm, Eveline Ding und Dominik Häfner gebe es drei stellvertretende Vorsitzende, und auch die Posten des Geschäftsführers, Kassierers, Schriftführers und Pressewartes seien weiter besetzt. „Die Sache hat keine hohe Dringlichkeit. Wir werden eine Lösung finden“, so Döbele. Bereits am Dienstagabend sollte das Thema bei einer Vorstandssitzung besprochen werden.

Zahlen geben zwei Lokale her

Die wichtige Erkenntnis aus der Hauptversammlung sei jedoch, dass die Mitglieder einem Wiederaufbau der Gaststätte positiv gegenüberstehen. Eine kritische Nachfrage habe es zwar gegeben, ob der Verein denn überhaupt zwei Standorte benötige. Schließlich gebe es ja noch das DJK-Vereinsheim mit Lokal. „Die Zahlen geben das aber auf jeden Fall her“, sagt Udo Döbele. Auch für die Perspektive des Vereins sei es daher wichtig, den Standort zu erhalten.

Redaktion Reporter Region, Teamleiter Neckar-Bergstraße und Ausbildungsredakteur

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