Kommentar Zertifikat für Nachhaltigkeit: Berechtigtes Lob für die Mannheimer Buga!

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Peter W. Ragge
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Was stimmt denn nun? Vor ein paar Wochen hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) einen Boykott der Mannheimer Bundesgartenschau verkündet, und 15 weitere Umweltverbände erhoben – wenn auch ohne Boykott – teilweise erhebliche Vorwürfe. Doch jetzt kommt eine Umweltministerin von den Grünen und überreicht ein Zertifikat, das der Bundesgartenschau genau das nachhaltige Handeln bescheinigt, das zuvor so lautstark bestritten worden ist.

Das ist kein Widerspruch, sondern eine Frage der Sichtweise.

Natürlich kann man über manche Dinge, die vor allem in der Feudenheimer Au passiert sind, sehr streiten – etwa den breiten Radschnellweg, für den schon eine gewaltige Schneise ins Landschaftsschutzgebiet geschlagen wurde. Doch das geschah für den letztlich von Grünen und vielen Ökoverbänden geforderten Ausbau des Radwegenetzes, nicht für die Bundesgartenschau. Und es folgte einer Abwägung, was wichtiger ist – eine Art Radautobahn oder der Erhalt von Feldern.

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Für die Bundesgartenschau selbst ist die jetzt erfolgte Zertifizierung zwar kein endgültiger Persilschein, aber ein sehr gutes Zwischenzeugnis. Eine Endauswertung folgt, logischerweise erst nach der Veranstaltung.

Natürlich geht immer noch mehr. Doch schon jetzt stellt das Papier den klaren Beleg dafür dar, dass der Vorwurf, dass es sich bei den Buga-Machern um schlimme Umweltsünder handelt, ungerechtfertigt, ja völlig absurd ist. Vielmehr stimmt das Gegenteil, dass nämlich der hohe Anspruch wirklich glaubwürdig verfolgt wird. Nicht nur der ausführliche Nachhaltigkeitsbericht, sondern jedes Gespräch mit vielen Buga-Mitarbeitern beweist immer wieder, wie sehr das ganze Team bis hin zu Kleinigkeiten das umweltfreundliche Verhalten komplett verinnerlicht hat. Da gibt es nichts, was einfach gedankenlos gemacht wird, sondern vom Abfall bis zu den Zufahrten wird immer mitgedacht, wie die nachhaltigste Variante ist. Und wer auf dem Gelände sieht, was da alles wiederverwendet wurde und wird und wie viele Biotope und Habitate da entstanden sind, kann nur – positiv – staunen.

Hinzu kommt: Das Nachhaltigste an der Bundesgartenschau ist, dass sie stattfindet. Nur durch sie ist möglich, das Spinelli-Areal derart umzugestalten. Wer sich erinnert, dass die riesige Kaserne überwiegend aus Hallen und betonierten Flächen mit Panzern, Lkw und Jeeps bestand, kann, ja muss sich freuen, dass hier nun eine freie Grünfläche entstanden ist und auch erhalten bleibt – für viele Generationen.

Redaktion Chefreporter

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