Kommentar Unterwasserwelt im Luisenpark: Warten hat sich gelohnt

Die Unterwasserwelt war ohnehin in erster Linie langfristig dazu gedacht, den Luisenpark auch bei schlechtem Wetter für Besucher attraktiv zu machen. Das wird sicher gelingen, meint Peter W. Ragge

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Peter W. Ragge
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Aus der Fußballwelt kennt man den Spruch „Zuerst hatten wir kein Glück und dann kam noch Pech dazu.“ So ist es auch der Mannheimer Bundesgartenschau mit der „Neuen Parkmitte“ im Luisenpark gegangen. Die ganze Bundesgartenschau und speziell dieser Neubau litten erst unter dem, was allen Bauherren ohnehin lange zu schaffen machte und noch macht – die Corona-Pandemie, Krankheitsausfälle, Lieferprobleme. Dennoch gelang es, die allermeisten Projekte in beiden Parks zur Eröffnung im April fertigzustellen – was schon eine riesige Leistung war. Nur die Eröffnung der neuen Unterwasserwelt wurde leider wieder und wieder verschoben.

Der Grund ist bedauerlich, aber mehr als verständlich. Erst gab es offenbar, was zuletzt von den Verantwortlichen nur mit „unsauber gearbeitet“ umschrieben wurde, Pfusch am Bau, speziell bei der Beschichtung der Becken. Dann klappte auch die Wiederholung der Arbeiten nicht und Schadstoffe traten aus.

Doch solange nicht klar ist, dass keine winzigen Partikel der Farbe ins Beckenwasser gelangen und die Tiere gefährden, haben die Luisenpark-Fachleute keine der teils ja sehr teueren und seltenen exotischen Fische in die Becken gelassen. Das war völlig richtig. So ein Groß-Aquarium ist ein kompliziertes System, jedes Becken verlangt andere Wasserqualität und -temperatur. Es geht ja um Lebewesen. Hier jetzt in Hektik zu verfallen, nur weil die neue Unterwasserwelt als eine der Buga-Attraktionen angekündigt wurde, wäre falsch und dem Tierwohl nicht angemessen gewesen. Schließlich handelt es sich in erster Linie um eine Gartenschau und eine Sommerveranstaltung – und deren Konzept, deren Attraktionen haben bisher 1,6 Millionen Besucher überzeugt. Da war es zwar schade, aber letztlich nicht tragisch, dass ein einziges Angebot jetzt doch die meiste Buga-Zeit gefehlt hat.

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Die Unterwasserwelt war ja ohnehin in erster Linie langfristig dazu gedacht, den Luisenpark auch bei schlechtem Wetter für Besucher attraktiv zu machen. Das wird sicher gelingen. Beim alten Aquarium handelte es sich um ein dunkles Loch, das zum Schluss ein sehr trauriges Bild abgab. Viele Betonbecken waren völlig marode und etwa die Hälfte stand leer. Dagegen ist der Neubau ein Quantensprung – aus Sicht des Tierwohls dank viel größerer, besser gestalteter Becken, aber auch aus Sicht der Besucher. Entstanden sind architektonisch anspruchsvoll gestaltete, helle, effektvoll beleuchtete, freundliche Räume mit Sitzgelegenheiten. Das Warten hat sich, das kann man schon sagen, gelohnt.

Redaktion Chefreporter

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