Kommentar Müll in Mannheim: Verantwortung tragen alle – Stadt und Bürger!

Mannheim hat ein Müllproblem – und das ist mehr als nur ein Problem für die Optik. Bürger und Stadt müssen mehr tun, um Mannheim sauber zu halten, kommentiert Sebastian Koch.

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Sebastian Koch
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Mannheim. Mannheim hat ein Müllproblem. Wer durch die Quadrate läuft, sieht ihn an jeder Ecke: Sperrmüll, Verpackungen, Graffiti. Viele auch ähnlich große Städte wirken sauberer. Bürgervereine schlagen in Mannheim zurecht seit Jahren Alarm, Umfragen bestätigen die Problematik. Sauberkeit entscheidet über Aufenthaltsqualität, Außenwirkung und Sicherheitsempfinden.

Um dem Problem Herr zu werden, müssen sich viele selbst an die Nase fassen. Das fängt bei weggeworfenen Kippen an, geht über abgestellte Coffee-to-go-Becher und endet bei Möbeln, die einfach auf die Straße gestellt werden. Wer das tut, zeigt Rücksichtslosigkeit und Desinteresse am öffentlichen Raum. Der ist kein Niemandsland, sondern gerade in Mannheim Lebensraum. Und doch herrscht oft die Haltung: Sollen sich andere kümmern. Diese Gleichgültigkeit ist das eigentliche Problem. Ohne mehr Verantwortungsbewusstsein ist jede Stadtreinigung ein Kampf gegen Windmühlen.

Bürger müssen ihren Beitrag leisten, die Verwaltung auch. Sonst bleiben die Quadrate das, was sie zu oft sind: ein Sorgenkind Mannheims.

Aber auch die Stadt trägt Verantwortung. Ordnung und Sauberkeit sind ihr Auftrag. Maßnahmen wie Eingreiftruppe Sperrmüll, Mülldetektive oder größere Abfallbehälter sind sinnvoll. Doch viele Bürger haben den Eindruck: Das reicht nicht. Immer wieder kritisieren Anwohner volle Mülleimer oder fehlende Abstimmung. Woran es auch liegen mag, das Ergebnis ist: Müll bleibt länger liegen, als er sollte.

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Und dann ist da das Geld. Mehr Personal, mehr Kontrollen, kürzere Intervalle – das kostet. Angesichts knapper Kassen drohen aber auch hier Abstriche. Die Konsequenzen müssen offen benannt werden: Weniger Geld im Stadtraumservice bedeutet auch, dass Müll länger liegen bleibt.

Sauberkeit ist Grundlage dafür, dass Menschen sich wohlfühlen. Bürger müssen ihren Beitrag leisten, die Verwaltung auch. Solange Leerstände verfallen, Müllberge wachsen und Graffiti Straßenzüge verschandeln, werden die Quadrate kaum Aushängeschild sein. Bleibt das so, bleiben sie, was sie zu oft sind: ein Sorgenkind Mannheims.

Redaktion Reporter in der Lokalredaktion Mannheim & Moderator des Stotterer-Ppppodcasts

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