Kaum zu glauben: Dä Chako ist am 27. März vor 60 Jahren in Mannheim geboren worden. Und trotz niedersächsisch-preußischem Migrationshintergrund seiner Eltern ist aus ihm ein ordentlicher kurpfälzischer Dialektsprecher geworden. Das ist natürlich untertrieben: Von Bad Dürkheim aus ist der Kabarettist, Komiker, Autor und Musiker nicht nur auf den Bühnen der gesamten Metropolregion zu einer Symbolfigur geworden, die die sympathischen Seiten seiner Heimat höchst unterhaltsam als Gegenmodell zur verkrampften Leistungsgesellschaft propagiert. Und die weniger sympathischen mit souveräner Selbstironie konterkariert.
Der runde Geburtstag ist für den alterslosen Philologen, der 1991 über karibische Performance- und Musik-Dichtung promovierte, nicht ansatzweise eine Zäsur: Im 30. Karrierejahr steht Chako mit dem autobiografischen neuen Programm „Life Is Ä Comedy“ in den Startlöchern und hat ab Mai rund 30 Auftritte vor der Brust (Termine: chako.de). Die „Elwenfels“-Regionalkrimireihe, die er mit seiner Frau Britta schreibt, läuft nach vier Teilen neuerdings im Piper Verlag besser denn je. Und Habekosts Talent, die rhythmische Musikalität des Kurpfälzischen auch in Songs zu gießen, hat er mit seiner neuen Band Chakos HaardtBeat jüngst auf dem Album „Pälzer Reggae“ verewigt. Damit knüpft der Karibik-Liebhaber an die Zeit an, als er 1994 beim Karneval in Trinidad und Tobago zur Attraktion wurde und den Überraschungshit „Whitey“ landen konnte.
Ab nach London
Je komischer und präsenter ein Bühnentier sich öffentlich darstellt, umso nachdenklicher und ernsthafter ist der Mensch dahinter meist. Auch das ist beim spirituellen Geist Christian Habekost sehr ausgeprägt. Deswegen gehen Pandemie, Corona-Zwangspause und Ukraine-Krieg nicht spurlos an ihm vorbei. Doch seine Konsequenz ist letztlich - typisch Chako - ein entschiedenes „Jetzt erst recht“. Zur Feier des Geburtstags passiert nichts Großes: „Wir machen es dieses Jahr wie fast immer in den vergangenen Jahren und fliegen nach London, meine Stadt, nicht erst seit ich dort gelebt und meine ,Reggaekarriere’ - ohne Dreadlocks - begonnen habe“, erklärt Habekost auf Anfrage. „Wir feiern größer im Oktober, wenn Britta ihren runden mit einbringen kann.“ (Bild: Hyp Yerlikaya)
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