Eine gewisse modische Extravaganz kann man MonoNeon nicht absprechen. Auch hier, beim vom Winter Jazzfest New York kuratierten Enjoy-Jazz-Festivalkonzert in der Alten Feuerwache Mannheim, trägt der US-Amerikaner eine Ski-Sonnenbrille und eine zitronengelbe Wollmütze zur bunten Kapuzenjacke - und hat einen Ringelstrumpf über den Kopf seiner Bassgitarre gezogen. Das sind einerseits natürlich nur (sympathische) Äußerlichkeiten. Andererseits zeichnet eine ästhetische Extravaganz auch das Wesen seiner Musik aus.
Arbeitete mit Prince zusammen
Der Experimental-Bassist und Sänger, bürgerlich: Dywane Thomas Jr., gilt als einer der letzten Musiker, mit denen Prince vor seinem Tod zusammengearbeitet hat. Und neben seinen vielen anderen Kollaborationen mit namhaften Kollegen hat MonoNeon knapp 30 Solo-Tonträger herausgebracht - mit gerade einmal 33 Jahren.
In der prächtig besuchten Feuerwache tritt er in kongenialer Bandbegleitung auf, mit Devin Way am Schlagzeug, Charles Brown am Keyboard sowie Xavier Lynn an der Gitarre, der mit seinen flamboyanten Soli allein vermutlich ein abendfüllendes Konzert bestreiten könnte.
Die improvisierte Musik spielt - bei aller eruptiven Funk-Gleichzeitigkeit und durchdringenden, Song-gebundenen Rock-Energie - eine essenzielle Rolle in MonoNeons virtuosem Live-Schaffen: lange Instrumentalpassagen finden sich darin, weite Spielfelder, die mit schöpferischer Neugier erkundet und urbar gemacht werden. Wobei ihm Prince und Jimi Hendrix genauso wie Frank Zappa wohl anerkennend über die Schulter blicken würden.
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