Rock - Saarbrücker Band Powerwolf beim Zeltfestival Rhein-Neckar

Wölfe rufen zur Metal-Messe

Von 
Martin Vögele
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Im recht gut gefüllten Palastzelt auf dem Maimarktgelände läutet die Powermetal-Band nach Maifeld-Derby-Pause die zweite und letzte Phase des Zeltfestivals Rhein-Neckar ein. © Manfred Rinderspacher

Mannheim. Der ansonsten mindestens irritierend zu wertende Umstand, dass sich ein junger Mann im rot-weißen Ministranten-Ornat unter den Konzertbesuchern bewegt, wird kurz darauf durch Attila Dorn in einen spirituell sinnstiftenden Kontext gerückt: „Herzlich willkommen bei der einzig wahren Heiligen Heavy-Metal-Messe der Welt“, begrüßt der Sänger der Band Powerwolf sein Publikum, das er kaum eine Stoßgebet-Dauer später auch schon seiner „Heavy-Metal-Armee“ einverleibt, der die Band mit dem Song „Army Of The Night“ die Marschrichtung der kommenden 90 Minuten einpeitscht.

Im recht gut gefüllten Palastzelt auf dem Maimarktgelände läutet die Powermetal-Band nach Maifeld-Derby-Pause die zweite und letzte Phase des Zeltfestivals Rhein-Neckar ein. Gegründet wurde die Saarbrücker Combo vor 15 Jahren, so will es die in staubiges Leder gebundene Bandlegende, von den beiden Gitarristen-Brüdern Charles und Matthew Greywolf, die den klassisch ausgebildeten Sänger Attila Dorn in einer rumänischen Bar kennenlernten und die Gruppe schließlich mit Organist Falk Maria Schlegel und Schlagzeuger Stéfane Funèbre (seit 2011: Roel van Helden) komplettierten. Damit starteten die Musiker eine Erfolgsgeschichte, die in bislang zwei Nummer-ein-Alben kulminierte - „Preachers Of The Night“ und zuletzt, vergangenes Jahr erschienen: „The Sacrament of Sin“.

Majesty und Amarenthe vorab

Nach einem Doppel-Vorprogramm mit den Bands Majesty und Amaranthe heben Powerwolf den Vorhang für ihr opulentes Musik-theatrales Spektakel, bei dem immer auch humorvoll mit großen, untoten Wolfsaugen gezwinkert wird. Dabei bieten die standesgemäß leichenblass gekalkten Musiker inmitten des an die Ruinen einer gotischen Kapelle erinnernden Bühnenaufbaus nicht nur allerhand Schauwerte, sondern überzeugen auch mit gut gelauntem, gespieltem und gestrickter Power Metal, der gepflegt schnaubende Hubschrauber-Gitarren und Doublebass-Donnerwetter eingängig mit Dorns klarer Kraftstimme verquickt.

Zeltfestival Rhein-Neckar

Powerwolf bringen Heavy-Metall auf die Palastzelt-Bühne

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