Mannheim. Rund 1000 Fans feiern mit dem 42-jährigen Sänger eine ausgelassene Party. Als Support Act begeisterte Alli Neumann. Mit der eingängigen Uptempo-Nummer „Alles ist jetzt“ eröffnet Axel Bosse, wie er mit vollem Namen heißt, mit seiner Liveband, den Abend.
Bosse verspricht: „Ich werde alles geben.“ Tatsächlich hält sich der gebürtige Braunschweiger in seiner knapp zweistündigen Show an sein Versprechen. Der stimmgewaltige Sänger nimmt seine Gäste mit auf eine emotionale Reise, passiert sentimentale Täler der Melancholie und erklimmt Berge der Glückseligkeit.
Bosse ist ein Energiebündel; beim temporeichen „Du federst“ springt er voller Elan, der einem Duracell-Hasen alle Ehre machen könnte, über die Bühne. Schon bald ist der Sänger schweißgebadet. Der gut gelaunte Songwriter ist in Plauderstimmung. Bosse schildert sein Erlebnis auf einem Billie Eilish-Konzert, das er vor drei Jahren mit seiner inzwischen 16-jährigen Tochter besucht hatte. Dabei habe er das Mädchen auf den Schultern gehabt und vom Gig nichts mitbekommen. „Ich habe dann heimlich geraucht und Spiegel online gelesen“, gesteht er grinsend. Der Musiker verrät, wie es zu der rührenden Ballade „Vater“ kam.
Väter und Töchter
So wollte Bosse mit seiner Schwester und seinem Vater Urlaub in England machen. „Dann kam Corona.“ Der Sänger schrieb seinem Vater einen Brief, in dem er alles loswird, was er ihm noch sagen will. Aus dem nie abgeschickten Brief machte Bosse einen Song, bei dem sanfte Cellotöne für Gänsehaut sorgen. Nachdenklich stimmt die melancholische Rockballade „3 Millionen. „Das Paradies“ ist ein utopisches Gedankenexperiment. Mit dem Ohrwurm „Der letzte Tanz“ bringt der charismatische Künstler die Menge zum Tanzen und Singen während „Sunnyside“ davon handelt, nach schweren Zeiten wieder Hoffnung zu schöpfen. Nicht fehlen darf sein Hit „Schönste Zeit“. Nach drei Zugaben verabschiedet sich Bosse mit dem rockigen „Ich warte auf dich. „Danke für den wunderschönen Abend, bleibt gesund“, sagt er lächelnd und winkt noch einmal mit Kußhand in die Menge. (Bild: dpa)
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